Windows: Bald nur noch eine Emulationsschicht auf einem Linux-Kernel?

[English]Der Open-Source-Software-Verfechter Eric S. Raymond prognostiziert den Siegeszug von Linux auf dem Desktop. Microsoft werde sein Windows, so wie wir es kennen, 'bald beerdigen'. Stattdessen würde Microsoft auf einen Linux-Kernel mit einer Windows-Emulationsschicht setzen.


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Windows 10 ist das Letzte

Die Wortspielerei konnte ich nun nicht sein lassen – aber die obige Aussage stammt ja von Microsoft persönlich. Windows 10 soll ja das letzte Windows sein, wie Redmond verlauten ließ. Aber mit Windows as a Service wurschtelt man seit fünf Jahren, ohne einen Plan. Ärger bei Feature-Upgrades, Deaster bei jedem Patchday und so weiter. Eric S. Raymond glaubt daher, das Microsoft bald genug von Windows haben wird.

Microsoft macht jetzt schon Linux

The Register ist der Blog-Beitrag Last phase of the desktop wars? von Eric S Raymond aufgefallen. Raymond weist in seinem Blog-Beitrag auf die letzten faszinierenden Entwicklungen in der jüngsten Entwicklung des Microsoft Windows-Betriebssystems hin. Das sind das Windows System für Linux (WSL) und die Portierung des Microsoft Edge-Browsers auf Ubuntu. WSL ermöglicht die Ausführung unmodifizierter Linux-Binärdateien unter Windows 10. Keine Emulation, keine Shim-Schicht, sie werden einfach geladen und gestartet. Daneben weist er darauf hin, dass Microsoft-Entwickler bereits jetzt Funktionen im Linux-Kernel beisteuern, einfach um WSL zu verbessern. Und das weist für Raymond in eine faszinierende technische Richtung.

Folge der Spur des Geldes

Raymond  wirft einen Blick darauf, wie sich Microsofts Einnahmequellen seit der Einführung seiner Cloud-Dienste im Jahr 2010 inzwischen verändert haben. 2010 war Windows noch der Goldesel, der Microsoft Geld gebracht hat. 2020 bringt Azure das meiste Geld für Microsoft ein. Das Windows-Monopol ist zu einem Nebenschauplatz geworden. Zudem sinkt der Absatz konventioneller Desktop-PCs seit Jahren – und das ist der einzige Markt, den Windows beherrscht.

Folgerichtig sinkt die Investitionsrendite der Ausgaben für die Windows-Entwicklung. Da die PC-Volumenverkäufe weiter zurückgehen, wird Windows seinen Rang als Profitcenter verlieren. Am Ende des Tages wächst die Windows-Entwicklung sich zu einer Belastung für das Geschäft von Microsoft aus. Schaut man nüchtern auf diesen Sachverhalt, und Microsofts Chef, Herr Satya Nadella tut das, bedeutet dies, dass die weitere Windows-Entwicklung schlicht zu einer Geldverbrennungs-Maschine mutiert.

Eine Sache, die Microsoft lieber nicht tun sollte, wenn sie es nicht mit den Aktionären verscherzen wollen. Stattdessen werden Analysten empfehlen, lieber mehr Kapital in Azure zu investieren. Dort hört man aber, dass auf Azure Hosts heutzutage mehr Linux-Instanzen als Windows-Gäste laufen.

Proton als Layer

Raymond ist ein Fan von Proton. Proton ist die Emulationsschicht, die es ermöglicht, Windows-Spiele, die auf Steam verteilt werden, unter Linux laufen zu lassen. Das soll noch noch nicht perfekt sein, aber Raymond benutze es, um World of Warships auf Linux-Maschinen zu spielen. Da Spiele den anspruchsvollsten möglichen Belastungstest für eine Windows-Emulationsschicht darstellen, viel mehr als Business-Software, könnte die Entwicklung bereits an dem Punkt angelangt sein, an dem eine Protonen-ähnliche Technologie ausreicht, um Windows-Business-Software unter Linux laufen zu lassen. Das wird nach Raymonds Ansicht auf jeden Fall bald zutreffen.

Ergänzung: Microsoft ist in Sachen Emulationsschicht nicht gänzlich 'nackt'. Ich erinnere an den uralten Blog-Beitrag  Microsofts "Drawbridge"-Projekt vorgestellt. Wenn ich es richtig mitbekommen habe, wurde die Technologie der Pico-Prozesse sowohl im WSL als auch in Windows Server 2016 und höher produktiv übernommen.

Der Blick nach vorne

Wie könnte eine Unternehmensstratege von Microsoft aussehen, die auf Gewinnmaximierung ausgerichtet ist. Angesichts dieser oben beschriebenen Faktoren bleibt eine faszinierende Aussicht: Microsoft Windows wird zu einer protonenähnlichen Emulationsschicht, die auf einem Linux-Kernel läuft. Diese Emulationsschicht dürfte mit der Zeit dünner werden, da mehr Unterstützung in den Linux-Kernel integriert wird. Dies würde es Microsoft ermöglichen, einen zunehmenden Teil seiner Entwicklungskosten abzuwerfen und das der Linux-Community zu übertragen. Es wird intern weniger erledigt werden müssen.

Wenn das als Fantasie abtut, sei auf die Microsoft Edge-Portierung für Linux hingewiesen. Raymond meint, dass dies überhaupt nur Sinn macht, wenn man es als Probelauf betrachtet, um den Rest der Windows-Utility-Suite von der Abhängigkeit von einer beliebigen Emulationsschicht zu befreien. Das Szenario, das Raymond entwirft: Der Endzustand ist erreicht, wenn das neue Windows zum größten Teil aus einem Linux-Kernel besteht, über dem eine Old-Windows-Emulation gestülpt wird. Aber Edge und der Rest der Windows-Dienstprogramme für Benutzer verwenden diese Emulation nicht, sondern laufen nativ auf Linux. Die Emulationsschicht ist für Spiele und andere Legacy-Software von Drittanbietern da. Diese Ansätze sind ja bereits bei einigen Tools zu sehen.


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Der wirtschaftliche Druck auf Microsoft dürfte dazu führen, dass man die Emulationsschicht irgendwann verwerfen muss. Denn diese produziert Kosten in der Entwicklung und Pflege. Und man will die Komplexitätskosten zum Betrieb von Azure reduzieren. Jedes Inkrement der Windows/Linux-Konvergenz hilft dabei und reduziert den Verwaltungsaufwand. Irgendwann könnte Microsoft dann das bevorstehende Ende des Lebenszyklus der Windows-Emulation ankündigen. Alles liefe direkt auf Linux. Zukunftsmusik, aber das wäre dann der Sieg von Linux auf dem Desktop. Mal schauen, ob ich das noch erlebe.

Ergänzung: Auf Dr. Windows hat der Kollege eine – für mich durchaus lesenswerte – Sicht der Dinge veröffentlicht und seine Gedanken zum Thema dargelegt. So macht die Sache Laune: Abweichende Meinung, aber klar begründet dargelegt. Und auch heise hat nun, mit etwas Verspätung, das Thema hier aufgegriffen.


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36 Antworten zu Windows: Bald nur noch eine Emulationsschicht auf einem Linux-Kernel?

  1. Martin sagt:

    Hochinteressant und absolut plausibel.

  2. Nobody sagt:

    Interessante Gedankenspiele.

  3. Dat Bundesferkel sagt:

    Hatte ich ja bereits ein paar mal erwähnt: Erstmals hörte ich derlei Gerüchte um 2015 herum, aus MS-Kreisen. Macht auch soweit absolut Sinn, aber mir gefällt es nicht von einem "Siegeszug von Linux auf dem Desktop" zu sprechen.
    Es ist ein Mittel zum Zweck, so wie alle anderen Betriebssysteme auch. Und wie die Vergangenheit gezeigt hat: Nichts ist für die Ewigkeit.

    Tatsächlich würde es mich überhaupt nicht stören, wenn die Windows GUI auf Linux aufsetzen würde. Denn alle mir bekannten Linux-Desktop-Themes sind das blanke Grauen, absolut unintuitiv und grottenhässlich. Die halbwegs interessanten GUIs, entstehen bei Forks von Forks von Forks, die dann von 1-2 Personen für vielleicht 1-2 Jahre gepflegt und dann vergessen werden.

    Und bevor mich einer verhaut hier: Meine (private) Infrastruktur besteht zu knapp 50 % aus Linux-Distributionen… nur hat keine von denen eine GUI, abgesehen von den kleinen LibreElecs.

    • mw sagt:

      "alle mir bekannten Linux-Desktop-Themes sind das blanke Grauen, absolut unintuitiv und grottenhässlich". Soweit so unvollständig. Es gibt außer GNOME und KDE durchaus braucbare GUIs. Auch die Windows XP bzw. 7 Gui war brauchbar. Die aktuelle Windows GUI ist genau das, was Dat Bundesferkel von den Linux GUIs behauptet unintuitiv, grottenschlecht und auch noch häßlich.
      So gehen die meinungen einfach auseinander. Mag sei, daß Klickkiddies die M$ GUI für gut befinden, ich als alter Hase noch mit Lochkartenerfahrung, kann das nicht für mich reklamieren. Leider wurde die Windows GUI nach 7 kontinuierlich verschlimmbessert.
      Aber Linux auf dem Desktop wird definitiv kein Renner werden.

      • Dat Bundesferkel sagt:

        Da war nichts unvollständig, siehe:

        "Die halbwegs interessanten GUIs, entstehen bei Forks von Forks von Forks, die dann von 1-2 Personen für vielleicht 1-2 Jahre gepflegt und dann vergessen werden."

        Und das meine ich genau so, wie ich es geschrieben habe. Es gibt durchaus echt ansehnliche, gut bedienbare GUIs. Aber leider leben die Distris, die diese nutzen immer nur 2-3 Jahren, weil der / die Maintainer einfach zuwenig manpower und Durchhaltevermögen haben.

        Bisserl mehr differenzieren beim lesen und nicht gleich angegriffen fühlen.

        Zur aktuellen Windows GUI habe ich nichts geschrieben, insbesondere nicht, daß ich sie gut fände. Und genauso wenig habe ich "alle" Linux GUIs verteufelt.

        M$ in Verbindung mit Kiddies zu schreiben, ist respektlos und kindisch. Sowas kenne ich aus Foren für Möchtegerns, die ich heutzutage meide, wie der Teufel das Weihwasser.

        Vielleicht sollte ich mich vor den Spiegel stellen und einen Fanboy-Krieg mit mir selber anzetteln – ich wage es tatsächlich unterschiedliche Betriebssysteme für unterschiedliche Zwecke einzusetzen. ^^

  4. Einleser sagt:

    Das wäre totaler Unsinn. Warum sollte Microsoft die gute Sicherheit ihres OS durch das unsichere Linux ersetzen?
    Siehe https://madaidans-insecurities.github.io/linux.html

    Das Microsoft sich auch für Linux anbietet hat nix mit solch einer Veränderung zu tun

    • Günter Born sagt:

      Ach Gottchen, eine undatierte anonym operierende Quelle, die über diverse Software ranted. Lohnt nicht, darauf einzugehen.

      Anmerkung: Um Missverständnissen vorzubeugen. Der Kommentar bezog sich nicht auf den unter dem Nick "Einleser" segelnden Kommentator, sondern auf die verlinkte Webseite, wo ich auf die Schnelle nicht erkennen kann, wer da seine Thesen einstellt.

      • leasa-nada sagt:

        "ach gottchen" muss der Herr Born nu aber wirklich grad schreiben, der von win10 doch jetzt auch nicht so arg viel Ahnung hat, dieweil, wenn, nur in vm gebastelt wird…
        glashaus, steine. gelle [scnr].
        :-D

        btt:
        auf den aktuellen linuxen ist derlei undenkbar (s.o.), dazu müsste sich die linux-Welt erstmal sammeln und v.a. einigen, was + wohin man eig. will – derzeit ist das mehr ein eher verwirrendes Kramladen-Sammelsurium, als dass es die Mehrheit von usern wirklich benutzen würde. Die paar Nerds und Glaubenskrieger sind irrelevant, was zählt ist die Menge an Normal-(Nur-)Nutzern. Und die werden aktuell von linuxen leider mehr irritiert und abgestoßen, als auch nur ansatzweise angezogen. Da kann Windows ja fast noch 20 Jahre schlechter werden, in der jetzigen Form hat linux wenig bis keine Chancen.
        Insofern rein theoretische (noch-)Wunschvorstellung, bislang nicht mal den Rang einer Hypothese erreichend…

        • Günter Born sagt:

          Zum ersten Satz: Auch durch Wiederholung nicht belegbarer Behauptungen wird die Aussage nicht besser. Ansonsten erspare ich mir hier ebenfalls jeglichen weiteren Kommentar.

          • Peter Christian Nowak sagt:

            Find´ ich nicht gut, Ihre Antwort, Herr Born!

            Ich möchte Ihr Expertenwissen weiß Gott nicht schmälern, denn das haben sie ganz gewiss.

            Aber Antworten in dieser Form sind Ihrem Wissen nicht angemessen.
            Und nun zu Microsoft. Ich finde, dass der Konzern genau weiß, wo es hängt und wo nicht. Dinge werden ausprobiert, andere in Erwägung gezogen, wieder andere verworfen. In der IT-Branche ist das so. Wäre es nicht so, würde Win10 nicht so laufen wie es läuft.

            Und noch etwas. Wir sind alle samt und sonders keine unfehlbaren Nutzer, geschweige denn in das System Windows in allen seinen Einzelheiten wissensmäßig perfekt involviert, dass wir mitreden könnten.

            Insbesondere nicht dann, wenn es um ein solch komplexes System wie das OS Windows geht.
            Wer mal in Redmond die seltene Gelegenheit nutzen konnte (einen Beitrag für ARTE gemacht) und sich mal den ganzen Betrieb anschauen durfte, inklusive den CEO interviewt, der hat feststellen müssen, dass wohl keiner der Mitarbeiter sich in allen Sparten des Development auskennt. Jede Abteilung hat seine eigene Aufgabe. Und die vielfältigen Überprüfungen zeigen erst, wo der Hase im Pfeffer liegt. Und selbst dann schleichen sich Fehler ein, die selbst Experten vorher so nicht erkannt haben. Dann kommt es zu Fehlermeldungen der verschiedensten Ausrichtungen.
            Aber wichtig ist, dass man sie erkennt. Daher ist auch die Telemetrie so wichtig für Windows. Und natürlich die Insider, die größtenteils vernünftige Feedbacks leisten.
            Letztlich bleibt uns User nur die eigene Meinung wie es (vielleicht) besser gehen könnte. Die auszurollen bleibt unser gute Recht der freien Meinung. Mehr nicht.

          • Günter Born sagt:

            Peter Christian Nowak: Zu 'Find´ ich nicht gut, Ihre Antwort, Herr Born!' – das bleibt jedem unbenommen.

            Meine Antwort bezog sich auf: 'der von win10 doch jetzt auch nicht so arg viel Ahnung hat, dieweil, wenn, nur in vm gebastelt wird…
            glashaus, steine. gelle ' – also den ersten Absatz im Kommentar.

            Nennt sich unfaire Dialektik – wird in diversen Foren häufiger unter dem Mäntelchen der Anonymität mit genau dieser Argumentationsschiene versucht (ob es der gleiche Poster ist, weiß ich nicht). Die Aussage ist in den Raum gestellt und durch nichts belegt. Da erübrigt sich jegliche Antwort. Zumal es hier nicht um fachliche Fragen ging, sondern der Kommentar im ersten Teil erkennbar auf Diskreditierung angelegt war. Zur Erinnerung: Im Artikel ging es um einige Gedanken, die jemand über die mögliche Entwicklung von Windows geäußert hat. Was das mit meiner fachlichen Eignung, ob ich Windows 10 in VMs fahre oder nicht, zu tun hat, erschließt sich mir beim besten Willen nicht. Sofern sich der erste Absatz auf meinen ersten Kommentar beziehen sollte – auch da tut die Aussage zu Win 10 wenig zur Sache – imho.

            Der erste Kommentar bezog sich auf eine Quelle, die für mich auf die Schnelle nicht fassbar war. Keine Datumsangaben, keine Autorenangaben (kann man zwar alles finden, aber fassbar ist das in der vorliegenden Form nicht). Da macht es wenig Sinn, drüber zu diskutieren – speziell, wenn der Kommentar mit 'Das wäre totaler Unsinn' beginnt.

            Anmerkung: Inhaltlich findet sich im Blog-Beitrag der Hinweis, dass MS inzwischen in den Linux-Kernel eigene Änderungen integriert und es wurde angedeutet, dass in späteren Entwicklungsstufen der Linux-Kernel stark modifiziert sein könnte. Wenn Windows als Emulationsschicht drüber liegt, ließe sich das dortige Sandboxing verwenden. Damit sind zwei Argumente der verlinkten Quelle imho abgeräumt. Mag mich aber irren.

            Zum Blog-Beitrag an sich: Selbstverständlich darf jeder seine (auch abweichende) Meinung zu haben. Aber darum ging es in meinen beiden Kommentaren nicht- beide zielten auf spezielle Sachverhalte bzw. Aussagen in den Kommentaren ab.

            Meine Position – und damit bin ich hier raus – es ist schade um jede Minute Zeit, die auf diesem Niveau diskutiert wird.

            Die restlichen Kommentare der Diskutanten machen dagegen Laune und Sinn. Aber da möchte ich nichts bremsen und halte mich erst einmal zurück.

      • Einleser sagt:

        Anonyme Quelle? Die Quelle ist von einem Whonix Sicherheitsforscher und nicht undatiert. Die Seite ist up2date und lässt sich bei GitHub prüfen.

        Leider keine sehr professionelle Antwort von Ihnen.

    • Dat Bundesferkel sagt:

      Eines vorweg: Absolut sicher ist schon einmal gar nichts. Überhaupt nichts. Was von Menschen geschaffen wurde, hat immer(!) irgendeinen möglichen Angriffsvektor.

      Jetzt kann man natürlich dazu übergehen, verschiedene Ansätze bestmöglich zu sichern und zu schützen. Egal ob Einkerkern (sandbox), Berechtigungen setzen, Aufteilung von Aufgaben, Netzwerksplittung, Standorte etc. – aber pauschal zu sagen, daß Windows durch sein Closed Source, welches bereits ertappt worden ist mutwillig backdoors zu implementieren super sicher* oder Linux in (unerfahrenen) Händen total unsicher sei, ist… leicht verfehlt.

      Gewöhne Dich an den Gedanken, Microsoft arbeitet schon seit etlichen Jahren an diesem Vorhaben und geht Schritt für Schritt vor (nicht nur bei der OS-Entwicklung), sondern kauft sich auch in entsprechende Tech-Basen ein.

      Wirtschaftlich gesehen eine äußerst sinnvolle Entscheidung. Ob und was am Ende dabei rumkommen wird… seien wir mal gespannt.

      Und im Übrigen… Deine Quelle… ganz unauffällig wirbt sie für https://www.whonix.org/ – ja, aber sicher doch. Alles ist doof und unsicher, aber hey! Es gibt ja Whonix, an dem er arbeitet!
      Und trotz all der dicken Werbung, die er da veranstaltet, ist sein Werbe-Webserver via SSH (Port 22) erreichbar. Sorry, aber sowas tut man nicht. Den Port öffnet man lediglich lokal und erreicht ihn per VPN, aber public… aber hey, er ist ein anonymer Sicherheitsforscher. Er ist toll.
      Und dann noch Postfix (warum nicht Exchange) nutzen… und… ohje… nginx (warum nicht IIS) als Server… rsync…

      Sowas soll ich dann für voll nehmen? Weil er ein paar Bullshit-Bingo-Begrifflichkeiten und Bilder durch die Gegend wirft?

      * Patriot Act und Closed Source – dabei dann von "absolut sicher" zu sprechen… auweia.

  5. janil sagt:

    Habe mir, seit ich mit "Wine" und "Play on Linux" experimentiere und auch spiele, diese Frage auch schon gestellt bzw. wann das mit Windows auf Linux wohl losgehen wird. Naja, nun scheint es soweit zu sein. Finde es eigentlich logisch und nur dann macht für mich Herrn "Nutellas" Strategie auch Sinn.

    Allen einen schönen Tag

    • Dat Bundesferkel sagt:

      Naja, das sind eher zwei paar Schuhe, die Du da vergleichst. Virtualisierung und Emulation waren in dem Sinne selten ein Problem.

      Zeitweise konnte man sogar 3D-Funktionen einer Graka nutzen (bis es aus Geldgier-Gründen gestrichen wurde – dafür brauchste jetzt extra Lizenzen unter Windows) und spielen.

      Jetzt wird sowas wie eine Abstraktionsschicht über den Linux-Kern gelegt, was nur geringe Leistungseinbußen zur Folge haben "sollte".
      Allerdings sorge ich mich um das Thema DRM… da wird vieles noch einen Strich durch die Rechnung machen.

      • Steter Tropfen sagt:

        Stimmt: DRM/Kommerzinteressen, Telemetrie (der schmutzige Teil davon, über den MS sich ausschweigt), NSA-Backdoors – das sind die Felsbrocken, die einem MS-Linux den Weg verbauen. Es sei denn, der OpenSource-Gedanke wird komplett ausgehöhlt.

        • 1ST1 sagt:

          Telemetrie ist nicht nur negativ.

          • Einleser sagt:

            Psst das darfst du nicht sagen.
            Glaubt dir eh kein "privacy" guy denn die sagen das was PrivacyToolsiO und Co sagen brav nach und zerstören lieber ihr System mit "anti-Spy" Tools, statt sich mit der Materie zu beschäftigen

          • aDude sagt:

            @Einleser
            Demnach könnte man dann aber auch diese Ansicht vertreten:
            Keine Telemetrie = keine Privacy-Tools Debatten, kein System mit Privacy-Tools zerstören und
            "…mit der Materie beschäftigen…" wäre wohl auch hinfällig!?

  6. Al CiD sagt:

    In die gleiche Richtung ging meine Vermutung schon vor einigen Jahren, ich glaube auch mal so etwas u.a. – aber auch schon vorher – beim erstmaligen Lesen vom Namen "Windows X" mal hier erwähnt zu haben ;-)

    Nebenbei, Apple hat es vor Jahren auch schon vor gemacht:
    Man nehme eine stabile "*nixe" Plattform, in dem Fall ist es ja BSD, und schaffe trotzdem sein eigenes Universum.

    Im Prinzip ist es dem Anwender schnuppe, Hauptsache es läuft gut und nervt einen nicht… eine derartige Entwicklung wäre also nur wünschenswert.

  7. 1ST1 sagt:

    Die Sichtweise ist durchaus interessant. Microsoft lässt ja in der Tat seit einiger Zeit die Hölle zufrieren, Hyper-V, Teams und Chredge für Linux. WSL für Windows ist ziemlich cool und soll dem Windows-Benutzer die einfache Nutzung von Linux-tools ermöglichen, das geht inzwischen so weit, dass man aus der Eingabeaufforderung Linux-Befehle ausführen kann, aus Bash Windows-Programme starten kann, und in Zukunft sollen auch grafische Linux-Programme unterstützt werden, was man auch jetzt schon mit dem Paket "kex" unter Kali-Linux in WSL ausprobieren kann.

    Wenn die große Vereinigung von Linux mit Windows aber käme, wird das sicher aber ein "Linux" werden, wie es die Linuxfanboys noch nicht gesehen haben. Alles was von Linux übrig bleiben würde, wäre wohl der Kernel (als Ersatz für HAL) mit einem tief aufgepfropften Wine, das sogar Windows-Treiber ausführen kann. Und in GDI wird ein X/Wayland-Wrapper einziehen, oder umgekhert ein X/Wayland mit tiefer GDI/DirectX-Integration, dass neben Windows- auch lohnenswerte (hahaha!) Linux-Programme laufen können (die es unter Windows nicht gibt, z.B. den sagenhaften Kartoffelknülch). Denn sonst wird das nicht klappen, denn sonst müsste man zu viele alte Zöpfe abschneiden, was wiederum bei Kompatiblität zu existierender Windows-Software zu viele Schmerzen bereiten würde. Man sah es ja schon in der Vergangenheit bei Windows, wenn da an der Oberfläche bei einer neuen Win-Version zu viel rumgeschraubt wurde, dass dann plötzlich diverse Altprogramme z.B. mit neuen Zoom/DPI-Einstellungen für den Monitor nur noch Müll anzeigen. Bei so einer radikalen Änderung wird das noch viel schlimmer werden!

    Manch einer sagt, wenn es Office 365 und Photoshop uneingeschränkt für Linux gäbe, würde er umsteigen. Aber so einfach ist es auch wieder nicht, jedenfalls im Unternehmensumfeld. Oder wenn daheim nicht nur ein Windows-PC steht, und die tatsächlich fachgerecht miteinander vernetzt stehen, statt nur gemeinsam das Webgateway zu nutzen. (Schade, dass die Heimnetzfunktion nicht fortgeführt wurde, das hätte gut sein können, wenn man das den Benutzern besser erklärt hätte!)

    Denn Windows, gerade in den letzten Jahren hat sich das stark gewandelt, und seit Windows NT mit seinem Domänenkonzept, später dann 2000 mit dem Active Directory haben etwas hervorgebracht, was es unter Linux schlicht nicht gibt: Windows ist nicht einfach nur ein Betriebssystem, es ist eine ganze Landschaft. Zentrales Rechtemanagement, zentrale Gruppenrichtlinien, sehr einfache Vernetzung, Distributed Filesystem, Exchange, Sharepoint und die ganze Vernetzung mit der Azure-Cloud (Teams, Skype, OneNote, Outlook, um nur die allerwichtigsten zu nennen). Und man darf das Dateisystem NTFS nicht vergessen, dessen Rechtemanagement ist Lichtjahre dem Rechtemanagement per chown/chmod unter Linux-Filesystemen vorraus, man braucht nur mal die Anzahl der möglichen Datei-/Ordner-Attribute miteinander zu vergleichen! Die Möglichkeiten die man da mit chown/chmod hat, sind sowas von 1960er.

    Und die ganzen Fremdprodukte, die auf das Rechtemanagement im AD aufsetzen, ja selbst Linux-Appliances wie VMWare vSphere ordnen sich dem unter, sind ohne ein AD kaum effektiv administrierbar. Man mag natürlich der Cloud skeptisch gegenüber stehen, aber wenn es diese ganzen rechtlichen Probleme bezüglich der Möglichkeit des Einblicks der Daten durch amerikansiche Geheimdienste und die mögliche kommerzielle Auswertung für Werbezwecke (sic!) der dort abgelegten privaten Daten nicht gäbe, seien wir doch mal ehrlich, geile Sache überall auf der Welt mit einem kleinen portablen Gerät auf all seine privaten Daten zugreifen zu können, ohne sie physisch mit sich rumzuschleppen. Da ist Windows schlicht um Lichtjahre voraus.

    Die derzeitig existierenden Linux-Distributionen eignen sich meiner Ansicht nach nicht, zu viel Wildwuchs, es gibt Debian/Ubuntu basierte, RedHat/CentOS, SuSE, Gentoo, … und jede Menge Forks davon, die verschiedene Versionsstände (z.B. des Kernels und zentral wichtiger Libs) haben, verschiedene Init-Systeme, verschiedene Paketmanager (mit verschiedener Syntax), verschiedene Windowmanager, viele verschiedene Desktops und wenn doch mal den gleichen dann sehen sie teils total unterschiedlich aus usw. Hat man sich mal auf einen eingeschossen, kann es jederzeit passieren, dass der neuesten Entwicklungen nicht mehr angepasst wird. Und die Bedienung dieser Desktops ist über das einfache Aufklappen eines Startmenüs hinaus teilweise sehr komplex, lass mal jemanden die Einträge des Gnome/KDE/… Startmenüs umsortieren, da sieht man das z.B. Bei vielen Desktops ist das nicht mal gescheit dokumentiert, wie das geht.

    Also wenn MS Linux so integriert, wie das hier gewünscht wird, wird es so aussehen, wie es sich der typische Linux-Fanboy eben nicht wünscht, es wird eben ein Windows bleiben, mit einem anderen Kernel auf Ebene des HAL. (Hoffentlich dann mit besserer Netlogon-Funktionalität, so dass Mimikatzangriffe nicht mehr funktionieren!)

    • Al Cid sagt:

      Auswahl an sich überfordert schon so manchen, man kann sich halt so schlecht entscheiden…
      LINUX ist da sehr frei und flexibel, es entstehen dann halt auch mal Sachen wie DSL – DOS Subsystem for Linux
      https://github.com/charliesome/doslinux/
      ;-)

      Scherz beiseite,
      wenn doch in Zukunft die meisten "wichtigen" Anwendungen eh im Browser laufen (sei es via Internet oder im LAN) und somit vom Betriebssystem unabhängig sein könnte, worauf ja vieles hindeutet, wen juckt es denn dann ob die OS-Basis WIN, LINUX, BSD oder etwas ganz anderes ist?
      .

      • 1ST1 sagt:

        "Im Browser" ist halt "In der Cloud", das geht gerade im Firmenumfeld eben nicht. Außerdem, hast du Office 365 Word mal "in der Cloud" ausprobiert? Jenseits des einfachen Briefes an die Omi sehen da komplexer gestaltete Dokumente schlicht shice aus.

        Und bei der Auswahl der Linux-Distros ist es eben so, dass man sich meistens dann eben für die Falsche entschieden hat.

        dsl ist ja genial krank…

        • Al CiD sagt:

          >"Im Browser" ist halt "In der Cloud", das geht gerade im Firmenumfeld eben nicht…
          Stimmt ja nicht so ganz…

          Es gibt ja Groupware/ERP/CRM und sogar, man mag es kaum glauben, ganze Office-Suite, die im lokalen Netzwerk (LAN) läuft und trotzdem nicht in der CLOUD im Internet… nicht wahr?

  8. Mira Bellenbaum sagt:

    Kleinen Blick meinerseits in die Zukunft!

    Windows wird, so wie wir es heute kennen, verschwinden.
    Entweder wird es nur noch eine Oberfläche auf einem x-beliebigen OS,
    alles deutet ja auf LINUX hin,
    oder es (Windows) wird als Gastsystem auf einem Linux emuliert.
    Ist erst einmal nicht so schlimm.
    Was aber auch kommen wird, bzw. sich immer mehr durchsetzen wird,
    ist diese Seuche mit dem Abo-Model.
    OK, kann ja Vorteile haben, aber ich bin kein Freund von so etwas.
    Hinzu wird kommen, dass egal welche Anwendung gestartet werden soll,
    zwingend eine I-Net-Verbindung erforderlich sein wird,
    das auf dem System nur noch eine Art "Launcher" gestartet wird,
    die eigentliche Anwendung aber in der "Cloud" läuft.

    Eventuell kann das mit dem "Launcher" und in der "Cloud" laufen auch mit Windows passieren.

    • 1ST1 sagt:

      Naja, so schlimm ist es ja z.B. mit Office 365 oder der Adobe Creative Cloud ja noch nicht. Das funktioniert auch wenn man offline ist. Es muss nur manchmal online gehen, um zu sehen ob die Benutzerlizenz noch gültig ist. Und diese Software kann ja durchaus noch lokal speichern.

      Aber ich glaube nicht, dass sich Windows so sehr ändern würde, wenn da mal kein NT-Kernel unten drunter läuft. Welchen Desktop-Anwender interessiert denn der Kernel (im Detail), und das ist jetzt mal unabhängig davon gefragt, ob das ein Linux- oder Windows-Anwender ist. Der will, dass seine Anwendung läuft, und dass er möglichst wenig dafür tun muss, dass es so ist.

      Aus administrativer Sicht ist das aber mehr, als wie dass da ein Benutzer sein gewohntes Startmenü bekommt, aber das habe ich ja oben schon angerissen.

      • Mira Bellenbaum sagt:

        Du erinnerst Dich so an die 80'er?
        Da stand ich in der Werkstatt vor so einem Terminal,
        kleine schwarze Kiste, an dieser war die Maus, der Bildschirm und die Tastatur angeschlossen.
        In so etwa stelle ich mir die Zukunft vor!
        OK, das schwarze "Kistchen" wird wohl etwas größer sein,
        damit auch andere Peripherie angeschlossen werden kann
        und es wird einen lokalen Speicher haben,
        aber viel größer als ein dickes Buch wird dieser "Rechner" wohl nicht sein.
        So viel zur Hardware.

        Wie ich schon schrieb, ist es für den Anwender völlig Wurscht was genau darauf (das Schwarze kleine) läuft,
        es muss sich halt nur "bekannt" anfühlen.
        Und ich denke, wieder an das Schwarze kleine denkend, dass Anwendungen entweder auf einem internen oder eben halt auch einem externen Server laufen werden.

        Im Prinzip ist das "Schwarze kleine" nur noch zu "anzeigen" da.
        Zum Zocken wird dann halt ne Externe Graka angeschafft und angeschlossen und die entsprechenden Daten im Vorfeld heruntergeladen und auf dem internen Datenträger zwischen gespeichert. (flight simulator 2020!)

        Für Admins hat dies sowohl Vor-, als auch Nachteile.
        Aber unter dem Strich, so denke ich, werden auf lange Sicht eher die Vorteile überwiegen.

        Was die "Seuche" angeht, sehe ich persönlich schwarz.
        Man wird nur noch online Anwendungen buchen können
        und diese werden dann in Funktionen und/oder zeitlich beschränkt sein. Je nach Raffgier wahrscheinlich beides!

        Und Privatanwender?
        Nun der klassische PC, als Desktop oder als Laptop,
        wird verschwinden.
        Viele, ja gerade die Jüngeren, benutzen doch heute schon für alles Mögliche nur noch ihr "Handy"!
        Ob Online-Banking, Online-Shopping oder was auch immer,
        es wird mit dem Smartphone gemacht.
        Bleiben also nur noch die Gamer.
        Und da bleibt halt nur noch das "aufrüstbare" "kleine Schwarze". ;)

  9. Peter Christian Nowak sagt:

    Danke, Herr Born, für diese ausführliche Replik. Jetzt verstehe ich anhand Ihrer Gedanken, warum Sie dem Leser in dieser Richtung geantwortet haben.

  10. Martin2108 sagt:

    Zu Eric S. Raymond meint Wikipedia:
    "Für Aufsehen sorgte er mit der Veröffentlichung interner Microsoft-Papiere (Halloween-Dokumente) und heizte so den öffentlichen Wettstreit zwischen den Betriebssystemen Windows und Linux weiter an"
    "Er bekennt sich zu den Idealen des Libertarismus und ist starker Verfechter des Rechts auf Waffenbesitz. Er unterstützt die Libertarian Party"
    Alles klar – hoffentlich schießt er sich nicht ins Bein, wäre doch schade, oder nicht?

    • Günter Born sagt:

      Zum 1. Teil: d'accord, das kann man drüber diskutieren (ist aber in dem von mir verlinkten Artikel von Dr. Windows bereits angesprochen worden). Den Gedanken von S. Raymond sollte das als 'mögliches Szenario' nicht wirklich abträglich sein …

      Zum 2. Teil: Ich finde, die Aussage zu seinen Idealen, hat hier eher nichts zu suchen.

      PS: Mir ist klar, dass der Artikel polarisiert (war aber nicht mein Ziel). Interessant fand ich eine Rückmeldung über FB von jemandem, der deutlich näher am Business-Geschehen von Microsoft ist als ich. O-Ton: 'Habe ich schon vor einem Jahr prognostiziert'. Aber vergesst nicht: Es ist ein denkbares Szenario. Was Herr Nadella oder seine Nachfolger letztendlich entscheiden, wird man sehen müssen.

  11. DavidXanatos sagt:

    Ich fände das wirklich die beste Lösung,
    Weil der neue Linux basierte Kernel muss dann Open Source sein damit
    kann jeder Benutzer seinen eigenen Kernel kompilieren und die darüber laufende Windows Schicht muss das fressen…
    Sprich niedlich ist der User am längerem heben und wir haben ein funktionierenden Wine Ersatz LOL

    Geilomat!!!!!

    • 1ST1 sagt:

      Wenn der Benutzer seinen eigenen Kernel kompiliert, läuft hinterher garnix mehr. Wozu soll er das tun? Die Sekretätin soll ihre Arbeit machen, und nicht Kernel kompilieren. Und ich will das auch nicht.

  12. Blupp sagt:

    Schöner Artikel, danke dafür.
    Wo die Reise von MS nun hingeht, es wird sicher in Richtung Gewinn zielen und da macht MS offensichtlich viel richtig. Selbst der Kuschelkurs mit Linux ist durchaus sinnvoll, mit Windows lässt sich aus MS-Sicht eben immer weniger Geld verdienen. Gut möglich, dass MS alte Zöpfe irgendwann abschneidet und Windows vielleicht nur noch als etwas Software auf einem Linux-Kernel plus einem Theme existieren könnte. Wenn MS darin die Zukunft mit genug Gewinn findet, warum nicht?

    Wo die Reise wirklich hingeht bleibt jedoch abzuwarten. Spekulationen wer der Sieger sein wird verkneife ich mir, es gibt gute Gründe für beide Welten.
    Viele sehen die Vorgehensweise wie MS die Telemetrie realisiert problematisch, auch ich sehe das so und bin u.a. deshalb bei Linux. Die Frage, die sich mir eigentlich stellt ist einfach. Warum bekommt MS es nicht gebacken die Telemetrie durch den Anwender kontrollierbar zu gestalten?
    Es geht doch auch bei Linux, man kann z.B. einen Absturzbericht vor dem Senden inhaltlich prüfen. Wäre das unter Windows genauso, würde manche Diskussion nicht so hochkochen wie man es öfter mal erlebt. So ganz nebenbei gäbe es weniger Probleme mit dem Datenschutz – DSGVO usw. Einen Systembericht abzuspeichern und vor dem Senden kontrollierbar zu machen ist nun wirklich nicht schwer.
    Klar nicht jeder kann diese Daten interprätieren. Die das nicht können, können sich aber Hilfe holen. Nur gibt MS niemandem die Chance dazu.
    Unterm Strich ist MS auf Sparkurs und macht sich und den Anwendern das Leben unnötig schwer. Insgesamt sehe ich bei MS zu viel Bevormundung der Nutzer und irgendwie geht es mit dem Windows-Universum gefühlt dem Ende entgegen, aber vielleicht fühle ich da falsch.

    Lustig finde ich immer wieder Ausführungen zu Linux wo die verschiedenen Desktops zerrissen werden, so nach dem Motto es wär viel zu uneinheitlich, Kuddelmuddel oder was sonst noch. Klar man kann dazu seine Meinung haben, nicht jeder Deskop ist Anwenderfreundlich.
    Vergessen oder ignoriert wird aber immer wieder, dass Linux nur der Kernel ist. Linux kennt eigentlich keinen Desktop, der ist nur eine Software die unter Linux läuft. Es ist einfach ein völlig anderes Konzept mit eigenen Stärken wie Schwächen. Unter Windows scheinen die Schwächen in letzter Zeit irgendwie die Tendenz zur Vermehrung zu haben.

  13. Buchhalter sagt:

    Bisher hatte Microsoft nur dann Erfolg, wenn der Geschäftszweig durch das eigene Windows – Monopol geschützt war. Andernfalls kenne ich von MS nur Bauchlandungen.

    Wenn Microsoft weiterhin mit Windows so stiefmütterlich umgeht, dann ist das der Anfang vom Ende. Eigentlich verdient M$ sein Geld nur mit der Cloud. Und das auch nur, weil Azure mit Windows und Office eng verbunden ist.

    Windows weg, Office weg, Azure weg und danach kann auch Microsoft einpacken.

    Über den Wahnsinn mit dem Microsoftkonto und der telefonischen Registrierung will ich jetzt in diesem Zusammenhang erst gar nicht nachdenken.

    Wenn sich MS weiterhin mit Windows blöd spielt, dann ist MS mMn schneller weg von Fenster, als wir es alle derzeit für möglich halten. Eines steht für mich allerdings fest: Diese Schrottware mit dem Namen Microsoft Windows 10 kann ich sicherlich nicht gebrauchen! Bis zu meiner Pension werde ich mich wahrscheinlich noch mit Win7 über die Runden retten können. Jetzt brauche ich Windows noch. Danach kann mich Windoof kreuzweise …

    Und wer jetzt glaubt, daß die andere Religion mit dem Namen Linux die heilsbringende Erleuchtung ist, der soll aufwachen. Linux hat sich im Bereich der Server und auf den WischiWaschie´s bewährt. Da hat es sicher seine Berechtigung. Allerdings für Produktivsysteme am Desktop ist Linux mit zirka 3% Marktanteil unbedeutend. Linux gibt es mittlerweile seit über 25 Jahren. In dieser Zeit konnte es sich am Desktop eindeutig nicht durchsetzen. Warum sollte sich gerade jetzt daran etwas ändern?

    Was ich dann in der Pension verwenden werde, das weiß ich aber jetzt schon.
    So eine Frickel – Ware wie Linux, das ist ein ideale Spielzeug für mich.

  14. RedOne sagt:

    Windows auf einem Linux-Kernel scheint mir die einzige Lösung zu sein

    Die Linux-Community scheint nicht daran interessiert zu sein
    Linux auf dem Desktop attraktiv und populär zu machen.

    Die Umstellung von Windows auf Linux ist zu gross für normale Anwender.

    Aber es gibt für Linux kein ganz einfach zu bedienendes Programm wie
    z.B. "Acronis True Image"
    um sein zerdeppertes Linux wieder auf den Stand von vorher zu bringen.
    (Leider funktioniert Acronis nicht auf Linux laut deren eigener Aussage.)
    Clonezilla ist dafür leider zu kompliziert.

    Wie kann das sein?
    Ist in der Linux-Community niemand bereit für sowas zu bezahlen?

  15. Micha sagt:

    Ich habe mich das letzte mal 2014 Intensiver mit Linux beschäftigt. Damals ging es um das Support ende von Windows XP und ich wollte ein alternativ Betriebssystem zum Surfen im Internet auf meinen Intel Pentium 4 nutzen. Da ich keine Windows 7 Lizenz rumliegen hatte, habe ich mich mit Linux beschäftigt. Nach versuchen mit Ubuntu (zu Ressourcen intensiv für den alten PC) und Knoppix (Bedienung irgendwie unmöglich) habe ich letztendlich Linux Mint Mate genommen.

    Wenn man es ernsthaft darauf anlegt und man die Motivation aufbringt viele Sachen komplett neu zu lernen kann man es erfolgreich benutzen. Habe es letztendlich geschafft alles bis hin zur TV Karte zum laufen zu bringen. Auch verschiedene Windows Spiele haben funktioniert.

    Die Motivation hat dann aber mit bekannt werden des Windows XP Embedded POSReady 2009 Update Hacks wieder nachgelassen. Ohne Grund für eine grundlegende Änderung verfällt man halt schnell in alte Verhaltensmuster zurück.

    Bis in das Jahr 2017 lief halt immer noch Windows XP. Mit dem erscheinen von AMDs Ryzen habe ich dann einen neuen PC aufgebaut und nutze diesen mit Windows 8.1 Pro x64.

    Ob ein Linux Kernel oder ein Windows NT Kernel läuft ist mir eigentlich egal. Das verwendete Betriebssystem sollte ohne viele Fehlermeldungen laufen.

    Wenn Microsoft es schafft ein zweites Windows XP oder Windows 7 zu bringen, werden die Benutzer es freiwillig kaufen und benutzen.
    Da Microsoft ein zweites Windows XP verhindern möchte wird es zu einer solchen Entwicklung nicht mehr kommen.

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