Polizei/LKA-Niedersachsen warnt vor gefälschten Vorladungen per Mail

Sicherheit (Pexels, allgemeine Nutzung)Die Woche hat die Polizei in Form des Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen vorgefälschten Vorladungen gewarnt, die per E-Mail verschickt werden. Die Vorladungen stammen vorgeblich von Europol, Interpol, der Bundespolizei oder dem Europäischen Polizeiamt. Die entsprechenden Nachrichten mit einem Betreff wie "Vorladung vor Gericht" sind aber ein Fake von Kriminellen, um die Opfer zur Reaktion zu zwingen.


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Es ist mal wieder so weit, es kursieren wieder Mails, die vorgeben, von Europol, Interpol, dem Europäischen Polizeiamt, Bundespolizei usw. zu sein, schreibt das Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen.

Gefälschte Mails mit Vorladungen

Die Mails mit Betreff wie „Vorladung vor Gericht" „Krim/VER/REG/VORLADUNG/Nr. 07006…-Wichtig" enthalten eine PDF-Datei, die angereichert durch diverse Logos verschiedener europäischer Polizeibehörden und Interpol, sowie diverser Stempel und Unterschriften seriös wirken soll. Vereinzelt werden auch Behördennamen, Logos, Stempel, Unterschriften und Namen gefühlt wahllos vermischt oder frei erfunden. Nachfolgend ist eine Abbildung einer solchen Nachricht zu sehen.

Gefälschte Vorladung
Beispiel für gefälschte Mail

Angeblich soll sich der Empfänger per Mail zurückmelden und zu dem in der Mail genannten Vorwürfen äußern. Man hätte eine Straftat begangen (u.a. Cyberpornografie, Kinderpornografie, Pädophilie, Online-Masturbation, Exhibitionismus, Online-Auftragswesen und sexuelle Erpressungsite Pornograhique…) [Hinweis: Die Schreibweise wurde aus den Mails mit dortigen Fehlern übernommen]. Ein weiteres Beispiel einer solchen Mail ist nachfolgend zu sehen.

Gefälschte Vorladung
Gefälschte Vorladung

Wer sich nicht innerhalb der genannten Frist melden würde, müsste mit weiteren Maßnahmen, u.a. Veröffentlichung der persönlichen Daten, Erstellen eines Berichtes usw. rechnen. So könnten auch Familienangehörige und Freunde von der Tat erfahren. Eine Rückmeldung müsste dann z.B. an directioneurpl@gmail.com erfolgen.

Die Mail ist nicht von Behörden

Das LKA weist darauf hin, dass diese Mails natürlich gefälscht sind und nicht von den genannten Behörden stammen. Wer eine solche Mail bekommen hat, sollte bitte nicht den Anhang öffnen und/oder keine persönlichen Daten an die dort genannten Mailadressen zurücksenden.

Wer der gefälschten Aufforderung nachgekommen sein sollte, wird vom LKA-Niedersachsen aufgefordert, die örtliche Polizeidienststelle zu informieren und ggf. Anzeige zu erstatten. Und es folgt noch der Hinweis, niemals Ausweiskopien an unbekannte Personen zu versenden!


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8 Antworten zu Polizei/LKA-Niedersachsen warnt vor gefälschten Vorladungen per Mail

  1. Zocker sagt:

    Insbesondere das zweite Dokument ist extrem unglaubwürdig. Da zudem jeder persönliche Bezug wie Name fehlt und die Polizei sich mit Sicherheit nicht per Mail melden würde, ist das leicht als Fake enttarnbar.

  2. Stephan sagt:

    Wiedermal fragt man sich, gibt es wirklich Menschen die auf so einen mist reinfallen.

    Muss man wohl ganz klar mit Ja beantworten, sonst würden die Verbrecher es nicht weiterhin versuchen.
    Einfach nur unfassbar wie dumm sich manche anstellen und jeden mist glauben.

  3. Psychodoc sagt:

    Sicherlich wird nur ein sehr kleiner Teil der Empfänger auf eine solche gefälschte E-Mail hereinfallen. Gleichzeitig ist der Aufwand für die Täter sehr gering, wenn diese solche E-Mails in fünf- oder sechsstelliger Anzahl versenden.
    Ein Bekannter von mir ist vor einigen Monaten auf einen gefälschten "Support-Anruf von Microsoft" hereingefallen. Seine Ehefrau lag mit Verdacht auf Herzinfarkt im Krankenhaus, was sich glücklicherweise im Nachhinein als weniger schlimm darstellte. Ein rascher Kontakt mit seiner Hausbank konnte finanziellen Schaden abwenden und eine Fachfirma setzte seinen Rechner neu auf.
    Die Leserinnen und Leser dieses Blogs verfügen sicher über eine besseres Wissen im IT-Bereich als der Durchschnitt der Bevölkerung. Wenn man hier über weniger Wissen verfügt und sich gleichzeitig in einer Extremsituation, wie oben von einer schweren Erkrankung eines Familienangehörigen betroffen ist, kann man leicht einen Fehler machen.
    Meinen Bekannten empfehle ich das Phishing-Radar der Verbraucherzentrale NRW:

    https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/digitale-welt/phishingradar/phishingradar-aktuelle-warnungen-6059

    • Zocker sagt:

      "Die Leserinnen und Leser dieses Blogs verfügen sicher über eine besseres Wissen im IT-Bereich als der Durchschnitt der Bevölkerung."

      Das hat weniger mit mangelndem Wissen zu tun, sondern mehr mit Dummheit und Naivität. Wieso sollte eine Firma, die gar nicht weiß, dass ich deren Produkte nutze (auch wenn es nicht unwahrscheinlich ist), mich persönlich kontaktieren, ohne dass ich sie darüber gebeten habe? Wer bezahlt das, wenn die jeden anrufen, besonders wenn das Produkt vermeintlich kostenlos war? Wer dann immer noch nicht misstrauisch ist, dem ist einfach nicht mehr zu helfen, auch nicht mit entsprechedem Wissen. Die Leute fallen auch auf den Enkeltrick rein, obwohl sie gar keine Enkel haben.
      Wenn dir jemand ein fast nagelneues Auto zum halben Preis oder ohne Papiere und Kaufvertrag anbietet/verkaufen will, dann wirst du doch hoffentlich auch automatisch stutzig werden.

      • Stephan sagt:

        Genau das meine ich.
        Das die leute völlig ohne Hirn dann auf solche Fallen reinfallen ist schon fast Fahrlässig.

        Man kann sich 99% solcher Spam EMails, Anrufe oder SMS schon durch einfaches Mitdenken selber erklären.

        Eine Bekannte wurde durch einen EBay Kleinanzeigen Verkauf das Paypal Konto für Betrügereien Missbraucht.
        Die Person hat den Paypal Verifizierungscode jemand Fremdem weitergeschickt.
        Sorry, kein Mitleid.

        • Bernd Bachmann sagt:

          Hochmut kommt vor dem Fall, sagt man.

          Ich bin vor vielen Jahren einmal Opfer eines Trickdiebstahls geworden. Offline — hatte nichts mit Internet, Email oder Phishing zu tun. Ich bin mir sicher, dass mindestens 90% aller Menschen in der gleichen Situation gleich (falsch) reagiert hätten wie ich. Ich würde nicht einmal ausschliessen, dass mir ähnliches noch einmal passieren kann.

          Also: Seid froh, wenn Ihr noch keine derartige Erfahrung habt. Aber verlasst Euch nicht darauf, dass nicht irgendwann einmal jemand kommt, der einfach (noch) cleverer oder skrupelloser ist als Ihr.

      • Nipola sagt:

        Woher meinte er, kennt Microsoft seine Telefonnummer?

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