Problemnachlese zu den Windows September 2023-Updates KB5030219 und KB5030310

Windows[English]Von Microsoft wurden im September diverse Updates für Windows 10 und 11 veröffentlicht. Das kumulative Update KB5030219 für Windows 11 22H2 vom 12. September 2023 (Patchday) führt zu einem kaputten Startmenü, Problemen bei Spielen oder Ärger mit dem Explorer. Zum 26. September 2023 gab es dann das Preview-Update KB5030310, welches ebenfalls Probleme bereitet. Hier einige der Problemstellen in einer Art Nachlese mal zusammen getragen.


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Windows 11 22H2 Update KB5030219

Das kumulative Update KB5030219 wurde aber im September 2023 für Windows 11 22H2 ausgerollt (siehe Patchday: Windows 11/Server 2022-Updates (12. September 2023)). Allerdings ist das Update für einige Probleme in unterschiedlichen Bereich gut.

Startmenü funktioniert nicht mehr

Ich hatte es bereits im Blog-Beitrag Windows Server 2016: Startmenü nach Sept. 2023-Update KB5029242 kaputt? kurz erwähnt. Und ein Leser hat mir auf Facebook den Hinweis gegeben, dass das kumulative Update KB5030219 auf Maschinen zu kaputtem Startmenü und kaputtem Suchfeld führen kann. Ich habe bei einer Suche den reddit.com-Post Windows 11 start menu not working/opening gefunden, wo ein Betroffener zeitnah das Problem beschreibt. Beim Tread-Starter sind mehrere Clients betroffen, wo das Startmenü in Windows 11 22H2 nach Installation der Windows-Updates (KB5030219 für Windows, KB5031217 für .NET) nicht mehr funktioniert. Anklicken des Startmenüs produziert zwar einen Mauszeiger, der für 2 Sekunden einen Ladevorgang anzeigt, dann aber verschwindet und nicht mehr erscheint. In der Ereignisanzeige finden sich folgende Einträge zum App-Absturz:

Faulting application name: SearchHost.exe, version: 623.17303.40.0, time stamp: 0x64c41149
Faulting module name: Windows.UI.Xaml.dll, version: 10.0.22621.2215, time stamp: 0xec54f32d
Exception code: 0xc000027b
Fault offset: 0x0000000000513fc7
Faulting process id: 0x0x268C
Faulting application start time: 0x0x1D9EADC1030665B
Faulting application path: C:\WINDOWS\SystemApps\MicrosoftWindows.Client.CBS_cw5n1h2txyewy\SearchHost.exe
Faulting module path: C:\Windows\System32\Windows.UI.Xaml.dll
Report Id: 85a5397e-42e5-471c-8b04-c69365390a26
Faulting package full name: MicrosoftWindows.Client.CBS_1000.22662.1000.0_x64__cw5n1h2txyewy
Faulting package-relative application ID: CortanaUI

Weitere Benutzer bestätigen den Fehler – der aber wohl nicht alle Systeme betrifft. Abhilfe schafft die Deinstallation des betreffenden Updates. Auf deskmodder.de habe ich in diesem Kommentar eine gleichlautende Fehlerbeschreibung gefunden.

Auf reddit.com gibt es diesen Kommentar, wo ebenfalls ein nicht mehr funktionierendes Startmenü und eine kaputte Suche berichtet werden. Dort erwähnt jemand Acronis Cyber Protect Advanced Antivirus and Backup als mögliche Ursache. Es gibt von Acronis den Support-Beitrag 72828: Acronis Cyber Protect Cloud: Windows Start button and Find not working after Windows update KB5030219 if Advanced DLP or Device Control service is enabled dazu. Acronis hat eine reg-Datei bereitgestellt, um DLP abzuschalten. Windows Latest erwähnt hier auch einen Feedback-Hub-Eintrag zum gleichen Problem.

Probleme mit dem Explorer

Eine weitere Meldung aus der Techcommunity berichtet von Problemen mit dem Explorer, der nicht mehr vernünftig reagiert. Ein weiterer Nutzer bestätigt Explorer-Probleme, und bei deskmodder.de berichten Benutzer in den Kommentaren hier neben Installationsfehler auch von Explorer-Problemen. Ein Nutzer schreibt, dass er zwar den Windows Explorer öffnen könne, aber dann geht nichts mehr, die Navigation zu weiteren Unterordnern streikt.

App-Abstürze (SQL) gemeldet

Auf Facebook bin ich auf den nachfolgenden Post eines PC-Supporters gestoßen, der auf mehreren Windows 11 22H2-Clients von App-Abstürzen nach Installation des Updates KB5030219 berichtet.

In diesem Blog-Beitrag zitiert jemand aus dem Feedback-Hub, dass es beim Starten einer SQL-Anwendung (Client und Server auf demselben System) unter Windows 11 zu einem Absturz komme. Unter Windows 7 und Windows 10 funktioniert die Anwendung ohne Probleme. Erst die Deinstallation des Updates KB5030219 behebt das Problem. Im konkreten Fall basiert die SQL-Anwendung auf dem .NET 3.5-Framework, und dieses scheint irgendwie beim Patchday deaktiviert worden zu sein. Von Microsoft gibt es den Hinweis, das .NET 3.5-Framework zu reaktivieren – Details finden sich im Blog-Beitrag.


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BlueScreens, Performence-Probleme, Spiele-Ärger

Windows Latest hatte bereits Mitte September 2023 in diesem Artikel von einer Reihe Problemen in Verbindung mit dem Update KB5030219 berichtet. Es ist im Artikel von Blue Screens die Rede, die einige Nutzer bekommen. Weiterhin trifft es Benutzer des Spiels Starfield, die sich über Leistungsprobleme beschweren. Es gibt diesen Thread auf reddit.com, wo jemand fragt, ob andere auch enorme Leistungsprobleme nach dem letzten Windows-Update KB5030219 festgestellt haben. Der Thread-Starter hat zwar einen Mod als Ursache für einige Probleme identifiziert. Aber weitere Betroffene meldeten sich und berichteten von Leistungsproblemen.

Auch ein Post in Microsofts Feedback-Hub wird von Windows Latest aufgegriffen. Dort heißt es, dass die kumulativen Updates KB5030219 und KB5031217 TDR (Timeout-Erkennung und -Wiederherstellung) und Abstürze in der PC Game Pass-Version von Starfield verursachten.

Update KB5030310 macht Ärger

Zum 26. September 2023 wurde das Preview-Update KB5030310 für Windows 11 22H2 freigegeben (siehe Windows 11 22H2: Preview Update KB5030310 (26. September 2023)). Dieses Vorschau-Update bringt auch den Code für Windows Copilot auf die Systeme, der aber in Europa bisher nicht aktiviert wird. Hier im Blog hatte ich im Beitrag Windows 11 22H2/23H2: September 2023 Preview-Update KB5030310 erzwingt Schattenschrift bei Desktop-Icons bereits erwähnt, dass mit dem Update die Schattenschrift bei den Bezeichnungen für Desktop-Symbole nicht mehr wirklich abschaltbar ist.

Auf The Register gibt es diesen Beitrag, der ein weiteres Problem für Spieler auf AMD-Hardware thematisiert. Im AMD-Forum gibt es diesen Thread, wo sich jemand beschwert, dass die Software Adrenaline 23.9.3 bei jedem Boot/Reboot die Einstellungen auf die Standardwerte zurück setzt und behauptet, es habe einen unerwarteten Systemfehler gegeben, obwohl nichts passiert sei. Dort hat jemand einen Workaround vorgeschlagen, der in der Deaktivierung des Copiloten per vivetool besteht. Daher gehe ich davon aus, dass der Fehler Nutzer in der EU eher nicht tangiert, da Copilot hier noch deaktiviert ist.

Ähnliche Artikel:
Windows 11 22H2: Preview Update KB5030310 (26. September 2023)
Windows 11 22H2/23H2: September 2023 Preview-Update KB5030310 erzwingt Schattenschrift bei Desktop-Icons


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6 Antworten zu Problemnachlese zu den Windows September 2023-Updates KB5030219 und KB5030310

  1. Rocco Siffredi sagt:

    Im Zusammenhang mit dem KB5030310 kann ich aus meiner Sicht vielleicht noch folgendes ergänzen: Nachdem ich das KB5030310 deinstalliert hatte, fehlten mir (Daumen mal Pi) 7 GB Festplattenkapazität. Auch eine Systemwiederherstellung vor dem Datum des Updates änderte nichts daran. Das KB5030310 scheint mehrere GB zu belegen und auch nach Deinstallation und Wiederherstellung nicht wieder freizugeben. Eine durchgeführte Datenträgerbereinigung inkl. „Systemdaten bereinigen" brachte bislang auch nichts. Bliebe mir nur noch die Option, ein kurz vor dem Update erstelltes Acronis True Image Backup zurück zu spielen.

  2. ubie sagt:

    @Rocco
    Versuche die Bereinigung doch mal mit dem Tool "CleanmgrPlus"?
    https://github.com/builtbybel/CleanmgrPlus
    Die Versionen für WIN10 oder WIN11 findet man unter
    https://github.com/builtbybel/CleanmgrPlus/releases

    Dieses Tool enthält außerdem auch die normale Windows-Datenträgerbereinigung.

    • Rocco Siffredi sagt:

      In meinem Fall würde das Tool gerade einmal knapp 80 MB freigeben. Windows Update Cleanup: 22 files (52,4 MB), Recent Documents: 211 files (25,8 MB) und ein paar Dateien im Bytes Bereich. Knapp 60 MB wären es mit der ganz normalen Datenträgerbereinigung in der „Systemdateien bereinigen" Option.

      Trotzdem, danke für den Tipp.

  3. Uwe sagt:

    KB5030310 hat bei mir den IE11 geblockt und ich habe auch keinen REG-Key gefunden mit dem er wieder läuft?!

  4. Rocco Siffredi sagt:

    Diese Wortmeldung gehört vielleicht nur am Rande zu diesem Blog-Eintrag. Heute Morgen bekam ich eine ganze Reihe von Updates auf mein System. Darunter war auch das KB5031354. Deskmodder schreibt dazu: „Wer unter Windows 11 22H2 das optionale Update (KB5030310) noch nicht installiert hatte, wird damit das Moment 4 Update mit neuen Funktionen erhalten."

    Genau so war es. Die dämlichen Schatten bei den Beschriftungen der Desktop-Symbolen waren wieder da. Und täglich grüßt das Murmeltier.

    Bevor ich das KB5030310 installierte, hatte ich 312 GB freien Speicherplatz auf dem Systemlaufwerk. Danach nur noch 305 GB. Auch die Deinstallation des KB5030310 und eine Datenträgerbereinigung änderten nichts daran. Nachdem heute das KB5031354 installiert war, hatte ich sogar nur noch 297 GB freie Speicherkapazität.

    Eine erneute Systemwiederherstellung hatte zur Folge, dass zwar die Schatten unter den Desktop-Symbolen wieder weg waren, die Speicherkapazität betrug aber weiterhin nur 297 GB.

    Nun hatte ich die Schnauze voll, wie man so schön sagt. Ich spielte mein am 24. September mit True Image erzeugtes Backup wieder retour. Updates sind jetzt bei mir für zwei Wochen aufgeschoben. Mal schauen, was sich bis dahin tut. Bis jetzt hatte ich noch nie gröbere Probleme mit diversen Updates. Was sich Microsoft in den letzten Wochen leistet ist aber eine Frechheit.

    • Rocco Siffredi sagt:

      Ich muss mich selbst korrigieren. Nach dem ich heute ein True Image Backup zurückgespielt hatte, habe ich gleich im Anschuss die Windows Updates für einige Wochen ausgesetzt.

      Danach habe ich über den App Store einige Apps auf den aktuellsten Stand gebracht. Meine SSD zeigte danach 312 GB freien Speicher an. So weit, so gut. Dann habe ich Office 2019 aktualisiert.

      Und siehe da – plötzlich waren nur noch 297 GB Speicherplatz frei. An den verschwundenen 15 GB dürfte somit eines der letzten Office Updates schuld sein und nicht wie zunächst fälschlich vermutet KB5030310 und/oder KB5031354.

      Ich werde diese Beobachtung sicherheitshalber auch in dem betreffenden Blog-Eintrag vom 3. Oktober einstellen.

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