Nachlese: Windows 10/11 Treiber blocken Zugriff auf Standard-Web-/PDF-Einstellungen

Windows[English]Noch eine kurze Nachlese in Sache Updates und Windows 10/Windows 11. Seit Februar 2024 sah es so aus, als ob Windows 10 Zugriffe auf bestimmte API-Aufrufe zum Ändern der Standard-Web-Einstellungen blockiert. Ich hatte hier im Blog im März 2024 berichtet. Ein Update von Februar 2024 schien die Ursache zu sein. Nun ist klar, dass sowohl Windows 10 als auch Windows 11 betroffen sind. Microsoft hat mit den Februar 2024-Update einen Treiber verteilt, der für dieses Verhalten verantwortlich ist.


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Windows 10 blockt Protokolländerungen

Ich hatte den Sachverhalt bereits im März 2024 im Blog-Beitrag Blockt das Windows 10-Update KB5034763 Protokolländerungen (URL-Assoziation)? angesprochen. Entwickler Christoph Kolbicz hatte von Nutzern mehrere Berichte erhalten, dass seine Tools SetUserFTA und SetDefaultBrowser unter Windows 10 keine Anpassungen mehr an http/s-Zuweisungen zulassen.

Das braucht man aber, wenn man per Dienstprogramm einen anderen Standard-Browser in Windows festlegen will. Christoph Kolbicz hatte seinerzeit das Februar 2024-Update KB5034763 als Ursache festgestellt. Dieses blockt die API-Aufrufe für den Zugriff auf die Registrierung.

Windows 10 und 11 betroffen

Anfang April 2024 wurde dann klar, dass sowohl Maschinen mit Windows 10 also auch mit Windows 11 von dieser Problematik betroffen sind. Denn zum 3. April 2024 hat Kolbicz dann diesen Beitrag mit weiteren Informationen veröffentlicht. Und Microsoft hatte zum 13. Februar 2024 (Patchday) die Updates KB5034763 (Windows 10) und KB5034765 (Windows 11) ausgerollt. Beide Updates führen einen neuen Filtertreiber (als User Choice Protection Driver" bezeichnet) in Windows ein:

c:\windows\system32\drivers\UCPD.sys

der für dieses Verhalten verantwortlich ist. Die Kollegen von Bleeping Computer haben es in diesem Blog-Beitrag ausführlicher aufbereitet und die beiden Updates von Februar 2024 benannt. Der Filtertreiber verhindert, dass Zuweisungen für .PDF-Dateien und für HTTP/HTTPS geändert werden können.

Ich gehe nicht auf die Möglichkeiten ein, den Treiber über sc .exe zu löschen (wie Christoph Kolbicz hier beschreibt). Es scheint auch andere Optionen zu geben, um diese Limitierungen zu umgehen wie Kolbicz schreibt (er will seine Tools aktualisieren). Die Kollegen von Bleeping Computer gehen in diesem Blog-Beitrag ausführlicher auf einige Aspekte ein und vermuten, es könnte mit den Anpassungen für den EU Digital Markets Act (DMA) zu tun haben.


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Eine Aufklärung durch Microsoft für die Einführung des Treibers gibt es nicht – für mich fällt das Ganze in ein Raster von Ansätzen, mit denen Microsoft Nutzer gängelt und Tools zum Anpassen aussperrt. Für Windows 11 haben die Kollegen von deskmodder.de in diesem Beitrag eine Liste von Anwendungen und Treibern aufgeführt, die beispielsweise ein Upgrade auf Windows 11 verhindern. Und in diesem Beitrag wird erwähnt, dass in Windows 11 24H2 die beiden von manchen Nutzern gerne erwähnten Programme ExplorerPatcher und StartAllBack blockiert werden.

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Blockt das Windows 10-Update KB5034763 Protokolländerungen (URL-Assoziation)?


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34 Antworten zu Nachlese: Windows 10/11 Treiber blocken Zugriff auf Standard-Web-/PDF-Einstellungen

  1. Hanz Dampf sagt:

    M$ macht mit dir was sie wollen, wie willst du da noch eine saubere verwaltete Umgebung hin bekommen? Wenn die immer heimlich solchen Dreck rein pfuschen.
    Dann noch als Treiber was es noch schwerer macht so etwas zu entfernen und zu verwalten.

    • McAlex777 sagt:

      Mit Windows wird dir halt zunehmend gemacht das Du als Anwender nichts mehr zu melden hast. Die Kontrolle hat zunehmend Microsoft übernommen. Windows ist primär zur Werbeplattform für Cloud, Abodienste und KI geworden.

      Userdsaten werden dir soweit an der Grauzone entlang wie gesetzlich irgend möglich geraubt. Natürlich wirst Du via AGB dazu genötigt dem zuzustimmen.

      Damit Microsoft dafür nicht verklagt wird, geben sie dir die Möglichkeit via 200+ Richtlinien, Firewall, Richtlinienumbeigungen das alles halbwegs einzuschränken. Das ist auf hunderten Seiten BSI-SiSyPHuS- und weiteren hunderten Seiten seitens Microsoft dokumentiert.

      Schalts halt ab.

    • 1ST1 sagt:

      Das ist ein Sicherheitsfeature, das kannst du schlecht aber auch gut finden. Ich weiß noch nicht zu 100% wie ich es finden soll, ich tendiere momentan zu 95% zu "gut". Denn ohne so einen Schutz kann dir jede dahergelaufene Software den Browser umstellen, und der unbedarfte Anwender merkt das mitunter nichtmal, mancheiner ist nicht in der Lage, zwischen Chrome/Edge/Firefox zu untscheiden, und wenn dir ein böser Installer auf diese Weise deinen Firefox auf einen manipulierten FF-Portable (oder "etwas was nur so aussieht) umstellt (und auch den Startmenüeintrag und Desktopverknüpfungen verbiegt), der was weiß ich noch im Hintergrund macht, dann merken nicht mal Spezialisten das sofort. Solche Attacken gab es in der Vergangenheit schon. Was dieser "Treiber" nicht verhindert, ist dass eine Schadsoftware lokal einen Proxy installiert, und die Browser-Einstellung für den Proxy auf diesen umstellt, auch das ist ein beliebter Angriffsvektor, um dem Nutzer Werbung einzublenden, auf Werbeseiten umzuleiten und Surfverhalten mit zu schneiden. Auch schon gesehen: Die Browser-Verknüpfung wird auf eine Proxy-Exe (mit dem "richtigen" Browser-Icon) verbogen, diese startet dann den eigentlichen Browser mit entsprechenden Proxy-Settings, die auf sich selbst (1z.B. 27.0.0.1:8888) zeigen. Was hab ich im (erweiterten) Familienumfeld schon PCs von so einem Dreck bereinigt, bis ich diese PCs auf getrennte User/Admin-Accounts und Software-Restrction-Policy umgestellt hatte – seit dem Ruhe.

      So oft wechselt man normalerweise den Standardbrowser nicht, als dass das eine große Relevanz hat. Man kann sich also auch gut künstlich über "Kontrollverlust" aufregen. Aber ich tendiere eher zu Rückgabe der Kontrolle, denn in der Systemsteuerung kann ICH die Einstellung an der zentral wichtigsten Stelle tun, ohne dass mir der "Treiber" das wieder zurück stellt. Irgendwelche Supertools aber auch böswillige Software kann das dann nicht mehr, Sicherheitsgewinn.

      Die Nachricht ist übrigens schon gut 2 Wochen alt, da berichteten die meisten ersten anderen Portale. Manche Sicherheits-Seiten erwähnen den Treiber auch schon 2023 – Trojaner-board.de : S4 UCPD; C:\WINDOWS\System32\drivers\UCPD.sys [29184 2023-09-22] (Microsoft Windows -> Microsoft Corporation). Der UCPD.sys Treiber scheint auch schon älter zu sein, könnte auch dafür verantwortlich sein, dass der schon unter Windows 8 (!) immer wieder Standardprogramme für bestimmte Dateitypen immer wieder auf MS-Tools zurück gebogen hat, damals war das echt lästig, da hat man sich z.B. alle möglichen Grafikformate auf Irfanview in Irfanview umgestellt (das macht man darin mit 2 Mausklicks), und doch öffnete sich ein paar Tage später wieder eine MS-App, bis man dann eigenhändig in der Systemsteuerung das selbst mühselig (und auffallend schleppend langsam) für jeden Dateityp einzeln umgestellt hat. Ärgerlich, lästig und bekannt. (Ich muss mal mein Win 8.1 hochfahren und gucken ob es den Treiber da auch schon gibt)

      • Bernd Bachmann sagt:

        Grundsätzlich richtig.

        Aber da gäbe es eben auch andere Möglichkeiten. Beispielsweise: Änderung der Default-Applikation ausserhalb der Standard-Wege muss durch Admin-Passwort bestätigt werden. Und/oder, Nutzer kann entscheiden (wiederum durch Admin-Passwort gesichert), ob er diesen Schutz haben möchte oder nicht.

        Die ja auch von Dir selbst erfahrene Gängelung durch MS, verbunden mit der Tatsache, dass MS sich selbst wenig um ihre eigenen Vorgaben kümmert (z.B. setzt Windows mir immer wieder ungefragt bestimmte Firewall-Regeln zurück), gibt dem ganzen halt einen schalen Beigeschmack.

        • Anonym sagt:

          > Änderung der Default-Applikation ausserhalb der Standard-Wege muss durch Admin-Passwort bestätigt werden. <

          Dann könnte aber nicht mehr von "User Choice" die Rede sein.

          Manche im Forum hier müssen sich mal von der Vorstellung lösen, dass Benutzer und Administrator eine Personalunion bilden.

        • 1ST1 sagt:

          Nicht jeder User soll Admin-PW haben. Was noch Ok wäre, eine Art nicht verhinderbare UAC-Abfrage für solche Einstellungen, damit Tools das nicht im Hintergrund ändern können. Vielleicht kann man es auch mit der Signatur der Exe verbinden, so dass nur von bestimmten Herstellern (MS, Google, Firefox, Opera, Vivaldi, …) signierte Browser die Änderung durchführen dürfen, aber das macht es auch wieder komplizierter – unter anderem weil "legitime" Browserhersteller einen Weg haben müssen, ihre Signatur von MS da in die Liste der Umschalt-erlaubten Browser aufnehmen zu lassen.

          Die Lösung jetzt hinterlässt ein bisschen einen Bastel-Beigeschmack, aber sie funktioniert, und der offizielle Weg, eine Standard-App für egal was zu ändern ist nunmal die Systemsteuerung, von daher IMHO prinzipiell hinnehmbar.

      • McAlex777 sagt:

        Ist eine unsinnige Komplexitätsschicht, da sowieso jede EXE einfach umgebogen werden kann.

        Letztlich genauso wie VBS und der ganze restliche Security-Kram – schicht über schickt über schicht – und trotzdem reicht ein Mausklick um dein System final zu verseuchen.

        Was soll das also bringen ausser dem Admin das leben schwer zu machen?! Vielleicht noch 10 Schichten KI Schlangenöl für noch mehr sicherheit?!

        Hauptsache dein NextCore 16x 5GHz, 64GB Ram hat zu tun.

      • Anonymous sagt:

        Eher Gängelfeature. Wenn es wirklich um Sicherheit gehen würde, hätte MS auch das Verändern des Proxies verhindert. Ob man auf diese Weise einen DAU, der mit Admin-Rechten wild aus dem Internet Programme herunterlädt und installiert, vor sich selbst schützen kann, halte ich ohnehin für sehr fraglich. Da sind zu viele Widersprüche zwischen "wir machen das für Ihre Sicherheit" und was tatsächlich passiert.

        Und zu den Updates, die gerne geänderte Einstellungen auf MS-freundliche Defaults zurückstellen, sollten wir endlich mal mit Strafanträgen antworten (§ 303a StGB: Datenveränderung). Wenn MS mit einem Update ungefragt meine Einstellungen verändert, dann ist das ziemlich eindeutig eine rechtswidrige Datenveränderung.

        • 1ST1 sagt:

          Wer weiß, vielleicht schaut man jetzt, wie die "Schlauen Leute da Draußen" darauf reagieren, und je nach Feedback wird das auch auf andere Settings ausgeweitet, Proxy wäre auch meiner Meinung der nächste logische Schritt.

  2. js sagt:

    Sie kokettieren mit der freien Auswahlmöglichkeit durch Benutzer, drängeln sich in dem Kontext oberdreist mit dem Edge-Browser als Haupt-Marketingwerkzeug, Datengulli und Adobe-PDF Trojaner vor und prügeln die Systemadministratoren zur Seite.
    SetDefaultBrowser war nützlich, ich hoffe der Typ bleibt dran.
    Mal sehen, wie man den Edge-Browser zwar funktional halten, ihn aber gleichzeitig maximal vergällen kann.
    In die Schranken gewiesen ist er bereits – ich denke, er muss einfach noch vergesslicher gemacht werden und noch gibt es die perfekte Anti-Admin-Sandbox nicht :P

    • R.S. sagt:

      Naja, im Zuge des DMA soll ja die Möglichkeit kommen, das man den Edge über die Windows Einstellungen deinstallieren kann.
      Dann ist man den Dreck auch los.

      • js sagt:

        Ich weiß den Chromium Kern von Edge zu schätzen und würde den im Prinzip als Zweit-Browser nicht unbedingt loswerden wollen.
        …wenns denn nur ein zurückhaltender Browser wäre, man einen administrativen Opt-In hätte und die ADMX-Dateien zusammen mit dem Browser ausgeliefert werden würden…

  3. Hobbyperte sagt:

    Was mag wohl die komplette Neu-Entwicklung eines vergleichbar leistungsfähigen OS kosten? Eine Milliarde, zwei, fünf, zehn … ? Für große Staaten oder Staaten-Gemeinschaften wie die EU sind das relativ "kleine Kleckerbeträge", jedenfalls im Verhältnis zum Nutzen, den man anschließend daraus haben könnte, wenn man nie wieder Lizenzgebühren in die USA überweisen müsste … Warum macht das Niemand? Alles nur wegen der Software-Kompatibilität? Die zunächst zwar ein starkes Argument zu sein scheint. Aber doch nur, weil Software-Entwickler ungern Zeit in Nischensegmente investieren.
    Dieses Problem wäre mit "etwas" Geld auch lösbar, so das es zum Start des Neuen OS auch gleich eine große, umfassende Grundausstattung von Software gäbe. Oder man würde "einfach" dafür sorgen, das Linux-Software auf dem neuen OS lauffähig ist. Wie Android und IOS bewiesen haben, ist es durchaus möglich völlig neue Plattformen zu etablieren. Was derartigen Gegenargumenten von vornherein widerspricht.

    Würde die Politik dafür Sorgen, das mit öffentlichen Mitteln und durch zb. das BSI kontrolliert ein neues, wirklich freies und sicheres OS entsteht. Und das nach dessen Fertigstellung öffentliche Stellen darauf Umsteigen MÜSSEN, europaweit! Hätte die EU und deren Mitgliedstaaten ein gutes Stück Unabhängigkeit und viel mehr Sicherheit, nicht zuletzt durch die eigene Kontrollhoheit über den Code des OS in der Hand.

    Es scheint jedoch so zu sein, das die EU und deren Mitgliedstaaten gar nicht frei und unabhängig von Erpresser-Monopolen sein wollen? Ob das nun Gas aus Russland, Rohstoffe aus China oder Soft- und Hardware aus den USA sind … was haben wir eigentlich zustande gebracht, in den letzten vier Jahrzehnten? Nur diese fragwürdig gehandhabten "Werte" sind am Ende nichts wert, gar NICHTS. Die kommerzielle Nutzung des gesamten Grundlagen- und sonstigen Forschungswissens, das in der EU teuer produziert wird und wurde, findet letztlich nahezu ausschließlich in nicht EU-Staaten statt. Ist doch schon komisch und verrückt, was für Vollpfosten die EU und deren Einzelstaaten "regieren" – oder? Die Bananenrepublik Deutschland kriegt es nicht mal hin, die Glasfaser bis in die Haushalte zu verlegen. Das klappt selbst dann nicht, wenn man als Eigentümer bereits einen Anschlußvertrag untergejubelt bekommen hat … und warum nicht? Weil man mal wieder glaubt, dieser Netzausbau darf nichts kosten, außer der Gesundheit von Arbeitern in Sub-Sub-Sub-Sub-Sub-Unternehmen, die am Ende die konkrete Arbeit für Lau verrichten sollen. Und dann wundert man sich noch, das die abhauen, wenn sie seit Monaten nicht bezahlt wurden …
    Auch hier bei uns gibt es nun seit vier Monaten ein großes Loch in der Straße, am Ortseingang … mehr tut sich aber nicht mehr. Dafür haben wir Hauseigentümer schon mal die Leer-Rohre im Keller verlegt (oder verlegen lassen) … hurra, es geht voran, mit Vollgas in den Abgrund. "Stellt dir vor die Zukunft kommt und keiner in der Führungs-Struktur begreift es." Ungefähr diesen Zustand haben wir seit 30 Jahren in der Neuland-Politik … und das immer noch!

    Die Zukunft von Europa ? Wir werden dann wohl zur "verlängerten Werkbank" der Chinesen. Und das womöglich unter der Kontrolle durch die Russen … gewöhnt Euch schon mal an den Geschmack des "Wodka Putintschov" um die 16 Stunden Schichten an 6 Tagen die Woche zu absoluten Niedrigstlöhnen – natürlich ohne Renten- und Krankenversicherung! – irgendwie Aushalten zu können … und dazu noch die Umweltverschmutzung überall.

    • R.S. sagt:

      Selbst wenn man so etwas wollte:
      Woher sollen die Leute kommen, die das programmieren?

      Da gibt es doch jetzt schon einen massiven Mangel an IT-Fachpersonal.

      Ich sehe da eher die Option, auf Linux umzusteigen, wie man es jetzt in Schleswig-Holstein machen will.

      Es sind eher die Softwareanbieter gefragt, die Software plattformunabhängig zu konzipieren.
      Das das prinzipiell geht, zeigt doch Java.
      Auch wenn das performancemäßig eine Katastrophe ist.

      • 1ST1 sagt:

        Java ist leider ziemlich schlimm, insbesondere seit dem Oracle schon fürs JRE von Firmen Lizenzgebühren verlangt. Seit dem ist die Landschaft zersplittert, weil die eine Anwendung nur mit Oracle-Java läuft, die nächste wird nur mit dem kostenlosen Amazon-Corretto richtig ausgeführt, der nächste Softwareanbieter setzt auf Eclipse-Java, noch ein anderer will Node.JS, usw., und dann kommen noch die verschienen (LTS-)Hauptversions-Stufen dazu. Das mag funktionieren, solange du nur eine Java-Anwendung auf einem System hast, aber fällt auf die Schnauze, sobald mehrere Anwendungen auf einem System verschiedene JRE voraussetzen. Da lässt sich zwar auch wieder frickeln, aber das Chaos wird bei jedem JRE-Update perfekt, zum einen weil man so viele verschiedene JRE pflegen muss, und zum anderen weil jede JRE meint, die einzige auf dem System zu sein, und benötigte zentrale Settings wieder auf sich verbiegt. Und die Bombe platzt, wenn jede Java-Anwendung ihre eigene portable Java.exe mitbringt und nicht mehr inventarierbar und unabhängig aktualisierbar ist und meistens auch noch aus dem Benutzerprofil ausgeführt wird. Und wenn mehrere verschiedene JRE gleichzeitig laufen, frisst das auch ordentlich RAM, auf einem Terminalserver mit der Anzahl Nutzer multipliziert…

      • McAlex777 sagt:

        Schau die KDE/Gnome an – wurde alles bereits kostenlos Entwickelt. Selbst Steam-Games laufen bei inzwischen vielen Games.

        Warum sollten nicht jemand fehlende Applicationen nachbilden?
        Alles eine Frage des wollens – auch der Anwender, Projekte mit Spenden zu fördern.

    • OwenBurnett sagt:

      Volle Win32 API ist alternativlos, das haben die letzten 20+ Jahre Linux Fail gezeigt.
      Ja das gilt nicht für Omas die nur ein Webbrowser brauchen, aber fast jeder der sein PC produktiv nutzt braucht irgendwelche spezial Software die meist nur unter Windows läuft, Ausnahme ist die Medienbranche die dank 100%iger Adobe Abhängigkeit auch Mac's benutzen kann.

      Von daher die EU soll mal 10 MRD ans ReactOS Projekt spenden dann bekommen wir eine vollkommen Windows kompatible aber unter der GPL stehende OS Plattform.

      Und das ist die einzige alternative welche gegen MS Windows gewinnen könnte, ein besseres Windows.

    • McAlex777 sagt:

      >> Was mag wohl die komplette Neu-Entwicklung eines vergleichbar leistungsfähigen OS kosten?<<

      Gibt es bereits – und zwar in einer offenen, transparenten Form die ohne weiteres nicht ausgehebelt werden kann: GNU/Linux.

      Privat lässt sich das bereits gut händeln.
      Somit kann ein jeder damit anfangen Microsoft die Stirn zu bieten.

      Umso mehr das machen, und OpenSource mit Spenden fördern, umso stärker wird auch deren Software.

      Und ja, ist nicht alles Perfekt:

      Wenn Du jedoch Wert auf Datenschutz legst, ist Windows im Privatumfeld mit seinen bereits bestehenden 200+ Richtlinien/Firewall-Regeln und Diensteumbiegungen inzwischen Frickeliger als GNU/Linux. Nicht eingerechnet die hunderten Seiten Dokumentationen die man regelmäßig zu durchwühlen ha,t um Änderungen zu finden und zukünftige Nachjustierungen in Sachen Datenschutz mit jedem 3.Update durchzuführen.

      • 1ST1 sagt:

        Was Sicherheit angeht, ist Linux keinen Mycrometer besser als Windows, das hat uns jetzt wieder xz perfekt gezeigt. Offener Quellcode half da nicht direkt, sondern erst als das Kind schon in den Brunnen springen wollte. Ohne die Benchmarkauffälligkeit wäre das nicht aufgedeckt worden. Inzwischen wären wahrscheinlich alle großen Linux-Distris schon xz-verseucht worden.

        • Luzifer sagt:

          naja das wäre ja egal … du hast dann ein Linux was auch nicht sicherer ist als Windows … also weder ein Vor/Nachteil. bist aber von MS nicht mehr abhängig.
          Leider kriegen die Linux Jehovas es aber ja nicht gebacken das ausser 08/15 Standard Anwendungen alles läuft.

          Hier sind es ca. 80% der Software die unter Linux nicht laufen (auch nicht unter Wine & Co.) bzw. es erst gar nicht gibt oder die Linux Variante derart verkrüppelt ist, das Linux auf dem Desktop einfach keine Alternative ist.

          Und solang sie das nicht gebacken kriegen … kannst dir mit den Arsch wischen!
          Ist ja auch nicht so das Linux brandneu wäre… die kriegen es seit Jahrzehnten nicht gebacken.

          • McAlex777 sagt:

            In meinem Privatumfeld kann ich unter GNU/Linux mit Ausnahme von Games 90%+ meiner Tätigkeiten ausreichend gut abbilden.

            Das ist ein guter Deal unter Berücksichtigung der Datenübergriffigkeiten, Gängeleien und Kosten unter Windows.

            Games landen, sollte jemals wieder der Wunsch danach bestehen, auf eine eigenen Kiste die ich nur dafür einschalte.

            • Luzifer sagt:

              Und was sind deine Anwendungen Privat? Etwas Office; Surfen; Streaming und Gamen noch nen Messanger/Fratzenbuch & Co.? Also 08/15 Anwendungen, sagte ich ja das funzt, will man mehr ist aber Essig.

              Verstehe ich einfach nicht das sie das seit Jahrzehnten nicht gebacken kriegen, auf dem Server klappt es doch!
              Aber schön für dich das es für dich klappt… hier ist das leider nicht möglich (siehe oben)

              • McAlex777 sagt:

                Ja, 0815 Anwendungen. Websurfen, Streaming, Office, Email, Fotos betrachten/bearbeiten.

                90% kann ich damit abfrühstücken. Manches halt dann mitnem kleinen Script auf Commandline. Ist dann halt anders als unter Windows – fertig. Zur Not das fehlende offline virtualisieren.

          • Luzifer sagt:

            ach nee… CRM CAD CAM BDM MDE SAP IFS usw. wo ist den da Linux? Zeig mir die Lösung! Kannst nicht! Linux Jehovas so nutzvoll wie die Zeugen Jehovas.

            08/15 zählt hier nicht! Surfen kannst auch mit nem Fire Tv Stick.

            • Luzifer sagt:

              /edit/

              Privat sag ich nur TV Karte… mehr als ne Handvoll läuft unter Linux nicht… und die brauchen noch gefrickel bis es läuft ;-P

              • McAlex777 sagt:

                Dann kauft man halt eine die unter Linux supportet ist – Gefrickel sofort gelöst.

                So ist das bei Systemumstellungen: Für Windows11 werden demnächst auch Mio Anwender neue Hardware kaufen müssen.

              • McAlex777 sagt:

                Und noch ein letzter kleiner Nachtrag:

                Wer Datenschutz unter Windows wünscht hat 200+ Richtlinien, diverse Firewall-Regeln, und Diensteumbiegungen zu Konfigurieren – und all das laufend Nachzujustieren aus hunderten Seiten Dokumentationen, weil Microsoft seine Datenübergriffigkeiten fortlaufend ausbaut. Mit KI wird sich der Aufwand noch weiter verschärfen.

                Dagegen sind 1h google zur TV-Karten Konfiguration kein großer Aufwand, mal abgesehen davon das heutzutage die ÖR TV-Kanäle direkt übers Internet gestreamt werden können :-)

        • McAlex777 sagt:

          Und was genau hat Deine Antwort mit meiner eigentlichen Kritik unter Windows zutun? Also bezüglich der notwendigen Datenschutz Frickelei aufgrund ständiger Datenübergriffigkeiten seitens Microsoft, fortlaufenfe Anwendergängelei und dozen Sicherheitsschichten die nichts bringen ausser den PC zu verlangsamen und die Administration verkomplizieren.

          Und um auf Deine Antwort einzugehen:
          Ich halte GNU/Linux strukturell für sicherer aufgrund der zentralen/offenen/transparenten Repository Infrastruktur, und der sehr schnellen Reaktion der Community wenn Probleme einmal bekannt sind.

          Der konkrete Fall zeigt das erneut – das Problem eurde ungehend weltweit geschlossen.

  4. Benny sagt:

    re: du hast dann ein Linux was auch nicht sicherer ist als Windows

    Du vergisst aber das ich unter Linux der Welt zu 100% vorgaukeln kann "ich bin ein Windows" wenn ich das richtig mache und so gehen fast alle Cyberangriffe ins Nirvana.. und das hier seit über 30 Jahren!

    about:config
    general.useragent.override
    Mozilla/5.0 (Windows NT 11.0; Win64; x64; rv:125.0) Gecko/20100101 Firefox/125.0

    usw. usw.

    Ps.
    Für uns hat sich das morgen alles erledigt da wir ab dann wieder zu 100% Analog arbeiten werden, wie auch alle unsere Kunden, unser Inhaber hat die Nase voll vom unsicherem Internet und die Kunden auch.

    Auf wiedersehen!

  5. Martin Feuerstein sagt:

    Windows 11 geht mir in den letzten Tagen auf die Nerven und will ständig Dateitypen neu zuordnen, egal ob PDF-Dateien, ZIP-Dateien, Bilder etc. Und das obwohl eine XML-Datei für Dateitypzuordnungen per Gruppenrichtlinie verteilt ist. In dieser Umgebung gibts am Desktop nur noch Win11, bei Windows 10 (andere Umgebung, auch Zuordnung per XML) tritt das bisher nicht auf. Windows-Stand ist noch 2024-03. Hat noch jemand das Problem?
    –> um das nochmal nachzustellen, muss ich mir entweder noch ein paar ausgefallene Dateitypen suchen, die ich noch nicht geöffnet habe aber in der XML enthalten sind, die Registry bereinigen oder ein neues Benutzerkonto erstellen.

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