OTA-Update legt Hybrid-Jeeps während der Fahrt still

Sicherheit (Pexels, allgemeine Nutzung)[English]Es ist ein absolutes No Go und zeigt, wohin Software defined Vehicles, aktuell als letzter Schrei gefeiert, uns hin führen. In den USA hat ein Software-Update, das Over-the-Air (OTA) ausgeführt wurde, zahlreiche Hybrid-Jeeps still gelegt. Einige Fahrzeuge fielen nach dem Update während der Fahrt auf der Autobahn aus.

Der Avenger 4xe Hybride Jeep ist ein Allrad-Fahrzeug, welches geländegängig sein soll und vor allem in den USA beliebt ist.

Avenger 4xe Hybride Jeep

In der Nacht zum 10. Oktober 2025 muss es (in den USA) ein (U-Connect) Software-Update für das Fahrzeug gegeben haben, welches Over-the-Air (OTA) ausgeführt wurde. Bei U-Connect handelte es sich einen Telematik-Dienst, mit dem man auf alles zugreifen kann, was der Hersteller anbietet (Apps, Software) und welches Informationen über den Zustand des Fahrzeugs liefert. Der Dienst ist für Jeep, Ram, Dodge und weitere Marken verfügbar.

In diesem Post schreibt jemand, dass das OTA-Update für das Telematikmodul gewesen sei. Das Update wurde zum Abend des 10.10.2025 zurückgezogen. Wenn ein Fahrzeug das Update jedoch bereits heruntergeladen hat, kann es nicht mehr zurückgezogen und aus dem Fahrzeug entfernt werden.

Berichte über böse Probleme

Im 4xe-Forum hat jemand zum 10. Oktober 2025 den Thread Wrangler 4xe OTA Update (10.10.2025) eröffnet, in dem er seine Erfahrungen mit dem OTA-Update beschreibt. Laut Eintrag hat er das Update mutmaßlich am Abend des 9. Oktober 2025 durchgeführt – den Jeep habe er erst seit 6 Tagen und dachte, er bräuchte Updates, schrieb der Besitzer.

Am Folgemorgen kam ihm auf YouTube ein kurzes Video unter (könnte dieses Video gewesen sein), in dem jemand von "einem Leistungsverlust" berichtete und davon abriet, das Update durchzuführen. Das Video habe zahlreiche Kommentare von Leuten, denen dasselbe passiert war, erhalten, heißt es im Foreneintrag.

Jedenfalls versuchte der Jeep-Besitzer am Tag nach dem Update mit dem Fahrzeug eine Runde um den Block zu drehen. Zunächst schien alles in Ordnung zu sein, doch dann  ging der Motor des Fahrzeugs aus und die Anzeigen blinkten, um den Jeep "in den Parkmodus zu versetzen". Nur so lässt sich das Fahrzeug starten. Gleichzeitig soll die CEL-Anzeige (Check Engine Light) erschienen sein. Der Fahrzeugbesitzer ließ das Fahrzeug ausrollen, schaltete in den Parkmodus, und startete den Jeep neu. Die CEL-Leuchte blieb an, aber der Besitzer schaffte es mit dem Fahrzeug bin nach Hause.

Andere Fahrzeugbesitzer berichteten laut diversen Quellen (1, 2, 3, 4), dass sie auf der Autobahn bei höheren Geschwindigkeiten vom Bug betroffen waren und der Motor während der Fahrt ausging. Sie mussten sich teilweise abschleppen lassen.

Update gestoppt und "Workarounds"

Das Uconnect-Update wurde wohl zeitnah gestoppt, aber eine Menge Fahrzeugbesitzer hatten da schon den OTA-Patch eingespielt. In diesem Foreneintrag bestätigt ein Kundendienst-Mitarbeiter das Problem mit dem Update. Die Empfehlung des Mitarbeiters war wohl, auf den Hybrid-Mode mit elektrischem Antrieb zu verzichten und das Fahrzeug nur im Verbrennermodus zu nutzen. Hat aber wohl nicht bei allen Nutzern geholfen, wie Folgekommentare zeigen.

Ein Nutzer kommentierte auf YouTube, wie man einen "Factory-Reset" des Systems durchführen könne. Inzwischen wurde ein Folge-Update per OTA veröffentlicht. Dieses muss bei laufendem Motor an einem Ort mit gutem OTA-Empfang heruntergeladen und installiert werden. Das Ganze soll den Bug aber nicht immer behoben haben. Derzeit arbeitet der Kundendienst daran, die Fahrzeuge wieder in einen benutzbaren Zustand zu bringen.

Software-defined-Vehicles bringen den Untergang

Der Fall ist nur ein weiterer Baustein, wo ich kopfschüttelnd vor der Entwicklung im Automobilbereich stehe. Zum Jeep fällt mir dieser Videobeitrag des SWR Marktcheck ein, der von bremsenden Fahrzeugen oder Motoren, die einfach aus gehen berichten. Kürzlich las ich noch von einem Guru der Branche, dass Software-defined-Vehicles der Zukunftsmarkt seien und alle Hersteller doch darauf setzen müssen, wenn sie überleben wollen.

Mag sein, aber der Guru hat eine sehr selektive Wahrnehmung, als Fahrzeugkäufer kann ich nur sagen: Das ist eine absolute Fehlentwicklung – ich will ein Auto, welches mich wirtschaftlich von A nach B bringt und mich mit der Enshitification der Hersteller in Ruhe lässt. Schalten die ihre Cloud-Server ab, ist Schluss mit lustig, alle angebundenen Funktionen sind weg. Wie lange bieten die Software-Updates für ein Fahrzeug? Da geht teilweise nach 5 Jahren nichts mehr.

Geht ein OTA-Update schief, steht die Karre und keiner weiß, was Sache ist. Hinzu kommt noch, dass Fahrzeugbesitzer mit Abo-Funktionen genervt werden (schnell den Leuten noch ein paar Ocken aus den Rippen schneiden) und die Daten des Fahrzeugs in der Cloud des Herstellers landen, um dort vertickt oder geleakt zu werden.

Die nachfolgenden Links geben einen Abriss der Dramen der letzten Jahre in diesem Bereich. Kürzlich habe ich mit meinem Nachbarn über den Gartenzaun "konferiert" – er schaut derzeit nach einem Gebrauchten mit dem "guten Stern" und erwähnte, dass ihm die Händler von Hybrid-Fahrzeugen abgeraten hätten. Da gäbe es nur Ärger, weil die Kommunikation der Antriebsstränge häufig versage und Fahrzeuge dann in die Werkstatt geschleppt werden müssten. Eindeutig eine automobile Fehlentwicklung, oder?

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36 Antworten zu OTA-Update legt Hybrid-Jeeps während der Fahrt still

  1. Felix sagt:

    Man bräuchte einen Autobauer, der sich hinsetzt und einfach nur Autos baut die funktionieren. Simpler is always better.
    E-Autos die ohne den ganzen Selbstfahrgedöns auskommen, alles mit echten Knöpfen was während der Fahrt wichtig ist und Touchscreen nur für die Untermenüs (Zugriff nur möglich, wenn das Fahrzeug steht).

    Vll. wird Dacia sowas noch raushauen, bevor es die Chinesen machen.
    Allerdings sind die Neuwagenkäufer aber ja vor allem Firmen und sehr reiche Menschen, die weit entfernt von der Realität der meisten Leute sind.

    • Thomas Grund sagt:

      Aktuell wird leider auch das einzige E-Auto von Dacia (Spring) auch in China hergestellt.
      Ich hoffe, dass sich das künftig noch ändern wird.

    • Martin B sagt:

      was will ich mit einer E-Karre?
      Ein langlebiges Wirtschaftsgut mit einer kurzlebigen Batterie, das ist sinnfrei.

      Einen schönen Diesel oder Benziner mit robuster Software, OTA Updates nur für Navikarten und Entertainment, das reicht.

      Die EU Vorgaben zu Spurhalteassi oder Zwangsgebimmel bei 3km/h zu schnell sind auch nicht hilfreich, aber unsere Bürokraten wollen keine Sympathiepunkte sammeln, gewählt wurden sie übrigens auch nicht. Aber das ist ein anderes Thema.

      • Mr.Ivs sagt:

        Hallo Martin,

        kleiner Hinweis, Batterien halten länger als die neuen Diesel und Benziner, deine langlebiges Wirtschaftsgut funktioniert auch mit langlebigen Batterien.

        Ich dachte eigentlich immer, gerade Menschen in der IT wären nicht für solche einseitige Aussagen und Denken empfänglich….naja…

        Dein Posting hat auch nix mit dem Thema zu tun, den Avenger gibt es auch als Benziner…

        • aus dem Rhein-Main Gebiet sagt:

          > kleiner Hinweis, Batterien halten länger als die neuen Diesel und Benziner,
          Hm, wage ich zu bezweifeln. Was meinst Du mit neuen Diesel (1, 3, oder 5 Jahre)? Und wer sich einen Diesel kauft und *NUR* Kurzstrecke fährt, da hast Du Recht. Ich fahre seit fast 14 Jahre einen Diesel mit 2 ltr. Hubraum und Allrad. Habe das Fahrzeug heute aus der Wartung abgeholt. – Alles Bestens. Ich bin eine Zeitlang die Woche ca. 965 km. Wöchentlich an den Bodensee zum Arbeiten (Sonntags hin und Freitags nach Hause). Daüfr sind Diesel ausgelegt.
          Und auch Benziner mögen es nicht, immer nur Kurzstrecke bewegt zu werden.

    • Luzifer sagt:

      Also die Chinesen machen das nciht die bringen eher die ersten wirklich autonomen Fahrzeuge auf den Markt, bevor andere das auch nur ansatzweise gebacken kriegen.

  2. Gänseblümchen sagt:

    OTA Updates sind auch auf einem Auto-Zug keine gute Idee. Muss wohl schon ein paar Mal passiert sein, dass im Lötschberg- oder Gotthard-Basis-Tunnel Updates unterbrochen wurden und die Autos auf der anderen Seite vom Wagon per Hand runtergeschoben wurden.

    • Zacharias sagt:

      Das schockiert mich ehrlich gesagt, wenn es stimmt. Es sollte doch eigentlich simple Logik sein, dass ein Update erst vollständig heruntergeladen werden soll, bevor man versucht, es zu installieren.

      • Daniel A. sagt:

        Dafür ist vermutlich nicht genug Speicherplatz vorhanden. Weil ansonsten könnte man ja auch sowas wie eine active/inactive Konfiguration betreiben. Also wenn das System von der neuen Version nicht starten kann dann einfach die vorige Version von der inaktiven Partition starten. Dann könnte ein Problem mit einem Update nicht direkt das ganze Fahrzeug lahmlegen. Aber das wäre ja zu einfach.

      • Björn sagt:

        Vor allem sollte es Best Practice sein, auf heruntergeladene Updates eine IST-Prüfsumme auszurechnen und gegen SOLL zu vergleichen.

        Prüfsumme inkorrekt = Abbrechen, Fehler melden und erneut versuchen.

        Das ist doch eigentlich 1×1 des Online-Updates, neben A/B-Partionierung des Speichers, so das man ein Fallback hat wenn die neue Software nicht korrekt startet.

        Ich kenne Telefon-Hardware die haben eine aktive und inaktive Software.

    • Tom sagt:

      Also bei BMW ist es wirklich so, dass die Updates erst installiert werden, wenn sie offline auf dem Fahrzeug verfügbar sind, also Komplet heruntergeladen und verifiziert wurden. Ich kann mir ehrlich gesagt auch nicht vorstellen, dass es be anderen Herstellern anders abläuft und würde da von einer Fake-News ausgehen

      • Günter Born sagt:

        Bevor jetzt Spekulationen über Fake-News und Diskussionen darüber ins Kraut schießen. Golem hatte das im Februar 2025 im Beitrag
        Software-Updates auf dem Autozug verursachen Staus angesprochen. Die technische Erklärung: Die Durchführung des Updates dauerte schlicht zu lange, so dass die Fahrzeuge beim Entladen vom Autozug – auch bei Fähren gibt es das Problem – noch nicht fertig waren und sich nicht mehr starten ließen. Vielleicht hilft es bei der Einordnung weiter.

        • Tom sagt:

          Das hat dann aber wenig mit einem fehlgeschlagenen Update wegen technischen Problem zu tun. Zumindest bei BMW ist es so, dass man das Update selber starten muss, wenn es heruntergeladen wurde. Wenn das andere Hersteller anders implementiert haben ist das natürlich kacke. Und wenn es der Anwender selber gestartet hat würde ich sagen "selber schuld". Ich würde nie auf die Idee kommen während einer Reise ein Update einzuspielen.

    • Anonym sagt:

      Mit Salt hatte ich im Vereinatunnel durchgehend 5G Empfang. Auch da gibt es ein Schild während der Fahrt keine Updates zu machen.

  3. Christian sagt:

    Hoffentlich ist wirklich keiner zu Schaden gekommen. Egal welcher Hersteller das ist, schrecklich…

    Das waren noch schöne Zeiten bis Ende der 90er . ein paar Assistenten die nützlich waren ohne den Software Sch… Aber ist ja alles so toll vernetzt zu sein und einen Computer zu fahren. Danach ging der ganze Schmarrn los aber jetzt haben wir einen Punkt erreicht… *Kopfschütteln*

    • Günter Born sagt:

      Da "nur der Antrieb" ausfiel, dürfte die Situation beherrschbar gewesen sein (die Bremsen-Probleme bei den Jeeps, siehe SWR-Beitrag, waren kritischer). Aber wenn Du etwas weiter unterwegs bist, ist das absoluter Mist.

  4. Anonym sagt:

    Das systemkritische Updates überhaupt über OTA gemacht werden (können).
    Multimedia und Navi kann man natürlich machen, aber alles was sich direkt auf die Sicherheit auswirkt sollte mMn nur in der Werkstatt gemacht werden.

  5. Thierry sagt:

    … und die digitale Vergewaltigung geht weiter. Da ich kein Fahrzeug besitze, aber einmal im Monat eines miete, bin ich schon mal mit angenehmen Situationen konfrontiert worden. Und zwar dass plötzlich die Dashbordanzeige ganz schwarz wurde. Das bedeutet: keine Bordinstrumentenanzeige mehr. Jedes Mal musste ich das Fahrzeug ausschalten und neu starten, mit der Hoffnung, dass die Anzeige nicht mehr ausging… Noch Fragen? Und zur Frage der Sicherheit: Wer im Fahrzeug das Hotspot einschaltet, könnte sehr schnell Opfer einen Eingriff werden.

  6. Micha sagt:

    Weshalb trennt niemand die Fahrfunktion, das Schließsystem und Fensterheber, komplett von den Multimedia und Komfortfunktionen?

    Updates für die Fahrfunktionen, gibt es dann halt nur noch Lokal bei deinem Freundlichen in der Werkstatt. Wenn es keine Probleme gibt, dann sollte es auch keine Updates geben.

    OTA Updates gibt es demnach nur noch für nebensächliche Funktionen. Dann gäbe es das Problem stehenbleiben nicht mehr. Bei einem fehlerhaften Update, würden nur Komfortfunktionen nicht mehr funktionieren. (Radio, Navigation, Streaming, Klimaanlage, Sitzheizung, etc.)

    • Daniel A. sagt:

      Problem dabei ist, dass ja die Autohersteller inzwischen auch wichtige Systeme ins Infotainment verbannt haben. Dazu gehören dann auch so Sachen wie die Reifendruckkontrolle bzw. den Reset des Reifendrucks oder der Moduswechsel zwischen Full-E und Hybrid bei Plug-In Hybrid Fahrzeugen (Standard ist bei Fahrzeugstart immer Full-E, außer der Akku ist leer). Dadurch spart man sich einen zweiten Computer (mit zweitem Display). Ist meiner Meinung nach eine reine Sparmaßnahme.

    • Martin B sagt:

      weil es in diesem Fall FIAT ist.

      Ob analog oder digital, fehlerhaft waren die immer schon;-)

    • Anonym sagt:

      Die Fahrfunktion soll politisch gewollt remote kontrollierbar sein. Für Behörden bei Kriminalität, aber auch für Geo-Fencing und Fahrverbotstage/-zeiten in sog. Smart Cities usw.

  7. R.S. sagt:

    Tja, das ist das Problem, das die Hersteller keine Autos mehr bauen, sondern nur noch gummibereifte Computer!

    Und wie sicher sind die Dinger?
    In einigen US-Filmen werden ja solche Autos einfach während der Fahrt von Hackern gesteuert und so z.B. bei einem Auto, das einen verfolgt, einfach der Motor abgestellt oder bei einem Auto in die Lenkung und Motorsteuerung eingegriffen, so das es mit hoher Geschwindigkeit gegen einen Baum gesteuert wird, weil der Fahrer ermordet werden soll.
    Gehen solche Dinge tatsächlich?
    So unwahrscheinlich ist das bei den rollenden Computern gar nicht.

    Oder bei Leasingfahrzeugen:
    Oh, der Leasingnehmer ist mit seiner Leasingrate im Rückstand, da sperrt dann die Leasingfirma das Fahrzeug, d.h. es kann nicht mehr genutzt werden, bis die Leasingrate bezahlt ist.

    Oder eine Person hat ein Fahrverbot. Da sperrt dann die Zulassungsstelle das Fahrzeug der Person.

    Viele Fahrzeuge tracken ja auch alles und haben Kameras außen und innen.
    Da wäre es für die Zukunft denkbar, das die Verkehrsbehörden z.B. monatlich diese Daten herunterladen und auswerten.
    Oh, das Fahrzeug war zum Datum X, Uhrzeit Y auf einer Strecke mit 80 km/h unterwegs auf der aber nur 60 km/h erlaubt sind.
    Das Fahrzeug war da also 20 km/h zu schnell unterwegs.
    Mal das Kamerabild des entsprechenden Zeitraums vom Innenraum ansehen, wer am Steuer saß:
    Ah, Herr Z. OK, dann bekommt der mal einen Bußgeldbescheid.

    Es sind da sehr viele dieser Sachen denkbar.

    • red++ sagt:

      Ach wer so richtig Outdoor Unterwegs ist und so einen Jeep nicht nur um zum Frisör oder Einkaufen zu fahren kauft, wird auch mal 20 km durch die Wüste laufen können. Hauptsache die Software ist dann Aktuell.

  8. Bernhard sagt:

    Verfolge das gerade etwas bei Skoda und da dürfte das Problem sein, dass bis zu 80 (?) Steuergeräte in diversen Hardware/Softwareversionen zusammen arbeiten müssen. Großteil einfach vom Verbrenner übernommen. Spinnt ein Teil, dann rebelliert der Rest und die Fahrzeuge stehen teilweise Tage oder Wochen in der Werkstatt. Skoda muss wohle teilweise direkt nachhelfen und die Werkstätten haben wenig Erfahrung bzw. überhaupt nicht die Möglichkeiten.

    Mit Backupversionen bis alle fertig sind ist das wohl auch nicht so einfach. Müsste jedes Steuergerät haben und koordinieren müsste das auch noch wer. Dürfte aber teilweise schon auch funktionieren, weil dann nach Tagen manche wieder erwachen.

    Manche Fahrzeuge spinnen dann wohl auch erst Tage später. Vermutlich ist die Kombination an Hardware & Software nicht mehr zu testen. Plus sparen sparen sparen.

  9. harfes sagt:

    Hier noch ein Schmankerl von Mercedes ("Das Beste oder Nichts!"): bei 180 auf der Autobahn schaltet sich plötzlich der gesamte Bildschirm aus (Tacho und Navi) – toller Blindflug! Nach ca. 2 Minuten kommt zumindest der Tacho wieder aber das Navi befindet sich irgendwo anders in Deutschland. Also: auf den nächsten Parkplatz, Kiste ausschalten und abschliessen, ein wenig warten und wieder starten – schon passt alles wieder. Am nächsten Tag in der Werkstatt, Kiste am Prüfgerät(=Laptop): "Tja, da hat's ein Update gegeben – das sollte aber nicht unterm Fahren passieren…" (war eindeutig mit Datum und Uhrzeit zuzuordnen). Anfrage bei Mercedes: kann nicht sein – ????

    Mein Fazit: je mehr Elektronik/Software verbaut ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, das was schiefgeht…

  10. Hans van Aken sagt:

    Das Totale Road-Movie zum Abschied von der Autozeit. Spinnen die? Solche gefährlichen Kisten auf den Markt zu bringen nur wegen ein bißchen technischem Schnickschnack, der die
    Leute beeindrucken soll, der ihnen aber letztlich (im Wortsinne!) das Leben kosten kann, bestenfalls eine schwere Behinderung? Da wird sich dann schnell beschwert über zu viel Regulierung.
    Wo sind denn die Bürokraten, die sowas zulassen? Und wo die Staatsanwälte, die sehenden Auges zulassen, daß unsere Straßen (mal wieder aus purer
    Geldgier) zu einem Todesort werden? Technik, Technik über alles…
    Ein ähnliches Problem nervt mich zur Zeit heftig (ist zwar nicht lebensgefährlich, höchstens Herzinfarkt): IoT-gesteuerte Heizungs-
    ablesung über SIM-Karte und Mobilfunknetz. Unsere Wohnungsgesellschaft hat uns vor zwei
    Wochen damit beglückt, drei Rauchmelder und zwei Wasseruhren laufen auch darüber. Kurz: seitdem
    gehen punkt Mitternacht vier Radiowecker und drei Rauchmelder los
    und verbreiten ein Höllenspektakel.
    Keiner der Radiowecker war übrigens
    auf Wecken gestellt.Gestern habe ich den Culprit ermittelt: ein weiterer kleiner
    Digitalwecker, auch nicht eingestellt,
    lärmte auch mit im Konzert: Batterien
    raus: Stille. Alle. Es scheint, die benutzte Funkfrequenz dez IoT-Geräte
    hatte überall die Wecker ausgelöst.
    Die letzte Heizkostenabrechnung enthielt eine Nachzahlung von 400€,
    mehr als ich sonst fürs ganze Jahr zahle, wird wohl deswegen sein.

  11. Anonym sagt:

    Typische Folge des Nachsorgeprinzips bzw. Risikoprinzips. Meiner Wahrnehmung nach scheint sich diese Denke leider auch in der europäischen Automobilindustrie einzuschleich und vermutlich möchte man das Vorsorgeprinzip ganz abschaffen, um konkurrenzfähig zu bleiben.

  12. Luzifer sagt:

    Tja da liebe ich meine Klassiker der Dodge Challenger 1970er hat all so Schnakschnak gar nicht erst, der Dogde Charger Hellcat SRT 2006 hat als höchstes der Gefühle OBD, der Alfa Romeo 159 Sportwagon 2009 hat schon OBD2, aber nix davon geht OTA!
    In die Werkstatt meines Vertrauens kommen die auch nur zum TÜV/ASU, der Rest geht alles in der eigenen Hobbywerkstatt.
    Also auch nix mit auslesen in der Werkstatt für den Hersteller.

    Die laufen und laufen und laufen ;-P Die einzige Firma da drum rum die sich freut ist Shell… wenn ich die wieder mit Shell V-Power betanke ;-P und autodoc.de als Teilelieferant. (was nicht direkt aus der USA oder Italien kommt)

    Dem Zoll ist das egal ihre Steuer bekommen sie so oder so…
    Würd mich echt ankotzen liegen zu bleiben weil nen Update querschiesst… da würd ich doch glatt beim CEO vorbeischaun um ihm die Meinung zu geigen ;-P

    Aus diesen Gründen wird es bei mir auch nie eine e-Auto werden… nicht mal geschenkt!
    Hubraum lässt sich nur durch eines ersetzen … mehr Hubraum!
    V8 24V des Schraubers Himmelreich.

  13. Alzheimer sagt:

    Wegen dieser Fehlentwicklung versuche ich noch so lange es irgendwie geht, meinen A4 Avant von 2003 am Leben zu halten, da werden die Steuergeräte seit 2006 nur noch von mir selbst mit VCDS codiert – da lass ich weder Audi noch sonst jemand ran.

    Damals hatte der Serviceleiter vom Audi-Zentrum eingestanden, dass die Steuergeräte inzwischen (mit Stand der Technik von 2002 !!) ja so kompliziert sind, dass man (die Audi-Techniker) sie nichtmehr beherschen könne.
    Das nennt sich dann: "AUDI – Vorsprung durch Technik"

    Das war seine Aussage, nachdem ich ihn zu Rede gestellt hatte, wieso sie nach 4 Werkstattterminen mit erfolglosen Codierungsversuchen behauptet hatten, dass die Fehler nicht durch Coding behoben werden können, und die "angeblich defekten" Steuergeräte ersetzt werden müssten (Kosten = 4.800 €) – ich dann aber selbst doch alle Fehler per OBD-Coding beheben konnte…

    Falls es irgendwann doch mal so weit sein sollte, dass ich so eine "Online" Kiste fahren muss, dann besorge ich mir einen Jammer (Störsender/Blocker) um die Karre offline zu schalten… oder was dann eben sonst so möglich ist.

  14. Daniel sagt:

    Man braucht nicht mal ein OTA-Update um neuere Autos stillzulegen. Wenn das 2G-Netz abgeschaltet wird sind Fahrzeug mit 2G eCall mit einem erheblichen Mangel behaftet und bekommen keine Plakette mehr wenn der Gesetzgeber nicht bald nachbessert.

    https://www.auto-motor-und-sport.de/verkehr/ecall-wegen-2g-abschaltung-lahmgelegt-5-5-mio-autos-droht-tuev-verlust/

    Hoffentlich lernt die Industrie endlich mal dass mehr Elektronik nicht unbedingt vom Verbraucher und Käufer gewünscht wird.

    • R.S. sagt:

      Naja, im Grunde funktioniert das eCall-System im Auto ja.
      Es bekommt nur kein Netz.

      Und kein Netz ist kein Mangel des Autos.
      Aber wenn dem so wäre, dann müsste der Gesetzgeber dafür sorgen, das das 2G-Netz noch 50 Jahre weiter aktiv sein muß, denn man weiß nicht, ob diese Fahrzeuge mal Oldtimer werden.
      Oder er müsste eine Verordnung machen, das das 2G eCall keinen Mangel bei der HU bedeutet.
      Denn es gilt immer noch Bestandsschutz.
      Das alte Fahrzeuge wegen geänderter Vorschriften ihre Zulassung verlieren gab es bisher noch nie.

      • Daniel sagt:

        Man darf nicht vergessen was gerade so für Gesetzgeber am Werk sind. Wenn man die deutsche Autoindustrie stützen will dann wäre sowas doch ideal. Da muss man ein neues Auto kaufen mit neuem eCall.

  15. Tom801 sagt:

    Da kommt mir frei nach Erhardt in den Sinn:
    Da sitzt er nun, der alte Lord,
    vernetzt, geladen – doch nicht fort.
    Er lächelt matt, ganz digital,
    und flucht: „Mein Diesel war genial!"

  16. Anonym sagt:

    Wenn so etwas in Deutschland passiert, wäre das sicherlich ein gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr.

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