Windows 8 To Go und USB 3.0-Sticks – Teil I

Bei Linux ist es ja seit Jahren Praxis, dass man das Betriebssystem von SD-Karten oder USB-Sticks booten und sogar auf diese Medien installieren kann. Bei Windows 8 macht Microsoft ja momentan mit dem Feature "Windows To Go" von sich reden – es soll eine "Variante geben, die auf USB-Sticks läuft". Ich habe mir mal das Thema vorgenommen und möchte in einem, aus zwei Teilen bestehenden, Blog-Beitrag die "Odds & Evens", vor allem im Hinblick auf USB 3.0-Sticks sezieren.


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Um es vorweg zu nehmen: Wie man Windows 8 To Go im Eigenbau zusammen frickelt, werde ich hier nicht mehr erzählen. Ich habe die Thematik bereits ausgiebig im Blog behandelt (siehe Links [a bis d] im Abschnitt "Ähnliche Artikel" am Ende des Beitrags). Entgegen den Behauptungen in manchen Web-Artikeln habe ich unter [b] die Erkenntnis gewonnen, dass ein handelsüblicher 16 GByte USB 2.0-Stick für diesen Ansatz nicht brauchbar sei. Ich arbeitete daher bei meinen Experimenten mit einer USB 2.0-Festplatte, die sich in der Windows 8 Developer Preview als wahres Arbeitspferd erwies. Auch die Consumer Preview ist als To Go-Variante auf einer Partition dieser Festplatte und tut für schnelle Tests ihre Dienste.

USB 3.0 Sticks – geht da was?

Während Android hier z. B. auf SD-Karten installiert ist und sich als ganz zum Booten meiner Netbooks (Eee PC 701G, MSI Wind U 100) erweist, sah es bei Windows To Go nicht gut aus. Ich konnte zwar einen 16 GByte USB 2.0-Stick, den ich mir für Testzwecke gekauft hatte, mit einer Windows To Go (Developer Preview) versehen. Aber das Teil war praktisch nicht nutzbar.

Klar, ich hätte jetzt einen USB 3.0-Stick kaufen, meine Hardware auf USB 3.0 aufrüsten, und nochmals testen können. Alleine, habe ich nicht gemacht, zumal Windows To Go auf einer USB 2.0-Festplatte ganz passabel als Developer Preview lief. Also begann ich nach meinem Desaster mit einem USB 2.0-Memory Stick etwas zu recherchieren.

Ergebnis: Der auf der BUILD 2011 an Besucher verteilte 32 GByte USB-Stick mit Windows To Go (Developer Preview) war eine USB 3.0-Variante, bei dem Microsoft die Firmware so modifizieren ließ, dass sich der Stick gegenüber dem Betriebssystem als Festplatte identifizierte.

Auf der CeBit 2012 kam ich durch Zufall mit den Leuten von Littlebit Technology und Produktverantwortlichen von Kingston in Kontakt. Mit denen diskutierte ich die Thematik. Es dauerte zwar ein paar Tage, bis die Antwort eintraf (man hatte bis in die USA recherchiert). Aber es wurde mir bestätigt, dass Kingston am Thema dran sei. Zudem sagte Kingston mir für April ein Testmuster zu. Umso erstaunter war ich, dass ich ein paar Tage später einen 32 GByte USB 3.0 USB-Stick von Kingston in der Post fand.

Es handelt sich wohl um einen handelsüblichen, aber modifizierten, Data Traveller USB 3.0-Stick von Kingston, der sich in dieser Form (vorerst noch nicht) bei Amazon.de oder anderen Anbietern beschaffen lässt.

16 GB USB 3.0

32 GB USB 3.0

64 GB USB 3.0

Mit 80 MB/Sek. (Read) und 60 MB/Sek. (Write) Schreib-/Lesegeschwindigkeit ist der Stick schon recht fix. Aber klappt der Stick am PC und was ist mit Windows To Go?


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Update: Nach einer Diskussion mit einem Leser vielleicht noch ein paar Infos. Der USB 3.0-Stick DTU3.0 besitzt die Part-Number KW-U4132-1FA und ist so modifiziert, er mit Windows 8 To Go boten kann (siehe diese Kingston-Seite) und wird in den USA im Kingston-Shop für das Microsoft Fixed Device Projekt angeboten).

… und es ist ein "Festplattenlaufwerk"

Also ganz fix den Stick genommen und diesen an eine (USB 2.0-)Buchse meines Rechners angestöpselt. Dann den Windows Explorer geöffnet und das Teil als Wechseldatenträger gesucht. Pustekuchen, da tauchte nichts auf.

Aber unter meinen Festplatten fand ich plötzlich ein Exemplar mit der Volumenbezeichnung "KINGSTON" (der obige Screenshot zeigt den Inhalt des Sticks mit Windows 8 To Go). Das Teil verhält sich wie eine USB-Festplatte – genau das, was ich gesucht habe.

Der Stick war zwar FAT32-formatiert. Aber mit ein paar Handgriffen war das Teil unter Windows 8 mit einer NTFS-Formatierung versehen. Gemäß der Anleitung aus [b] hatte ich auch recht fix eine Windows To Go-Installation fertig – aber da bootete nix. Das Beste, was ich erreichen konnte, war ein Bluescreen mit dem Windows 8 Hinweis, dass die Installation beschädigt sei. Da mir momentan die Zeit für zeitraubende Experimente fehlt, habe ich den Portable Workspace Creator aus [a] genutzt, um Windows 8 To Go erneut zu erzeugen. Und diesmal war ich erfolgreicher.

Windows 8 To Go mit USB-Stick auf dem Netbook

Windows 8 To Go funktionierte – das System war nach wenigen Minuten eingerichtet und ich konnte den Rechner mit dem USB-Stick booten. Hier ist mein Netbook (Medion Akoya 1210) mit dem USB-Stick, auf dem Windows To Go als 32-Bit-Windows 8 Consumer Preview installiert ist, zu sehen.

Bereits beim ersten Booten erschien der Betta-Fish und das System wurde konfiguriert. Danach musste ich den Produktkey eingeben und konnte Windows 8 einrichten.

Nachfolgend ist der Lockscreen zu sehen, wie er sich bei der ersten Anmeldung darstellt.

Nach der Anmeldung gelangt man zum Windows 8 Startbildschirm und kann mit dem Betriebssystem arbeiten. Die Bedienung ist ganz flott – wie mit der USB 2.0-Festplatte.

Also alles paletti? Auf mögliche Probleme und Einschränkungen möchte ich in Teil II des Beitrags eingehen und auch ein vorläufiges Fazit ziehen.

Windows 8 To Go und USB 3.0-Sticks – Teil I
Windows 8 To Go und USB 3.0-Sticks – Teil II

Ähnliche Artikel:
a: Windows 8 to go "Developer Preview" selbst gemacht
b: Windows 8 To Go auf 16 GByte USB-Stick erstellen
c: Dual-Boot für Windows 8 To Go
d: Windows 8 CP To Go im Eigenbau


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Eine Antwort zu Windows 8 To Go und USB 3.0-Sticks – Teil I

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