PayPal Ärger mit Lastschriften (26./27.Juni 2016)

Es gibt mal wieder Ärger mit dem US-Zahlungsdienstleister PayPal. Am 26. und 27. Juni 2016 sind PayPal-Lastschriften von Bankkonten fehlgeschlagen, was Ärger für die Betroffenen bedeutet.


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Der Fehler liegt bei PayPal in der IT

Die Meldung über die Störung bei PayPal findet sich auf der PayPal-Seite des Kundendiensts.

Die lapidare Aussage "Durch einen technischen Fehler sind am 26. und 27. Juli mit Ihrem Bankkonto getätigte PayPal-Transaktionen fehlgeschlagen." hat für die Betroffenen durchaus ernste Konsequenzen. Wer online einkaufen will, kann die Transaktion über PayPal abwickeln. Die buchen den Kaufbetrag vom Bankkonto des PayPal-Nutzers ab und geben dem Händler die Zahlungsbestätigung. Läuft fix und man braucht dem Händler keine eigenen Bankdaten zu geben – ich nutze das selbst gelegentlich.

Im PayPal-Konto kann man als Zahlungsmethode neben Kreditkarte auch Bankeinzug vorgeben. Dann werden die Beträge direkt vom Bankkonto abgebucht. Problem: Wenn das Referenzbankkonto nicht existiert – dann sind auch keine Zahlungen möglich und die Bestellungen im Online-Shop werden zurückgehalten.

Durch den oben beschriebenen "technischen Fehler" hielt die PayPal-Transaktionssoftware die angegebenen Bankkonten für erloschen und wickelte die Zahlungen nicht ab. Der Datensatz für das Bankkonto wurde gleichzeitig aus dem PayPal-Konto entfernt (zur Erinnerung, die Bankkonten werden durch Testüberweisungen verifiziert).

Kunden glauben an Phishing-Mail

Wie heise.de hier schreibt, erhielten Betroffene von PayPal dann eine Mail mit dem Text "Ihre Bank hat uns in einer automatischen Antwort mitgeteilt, dass Sie mit einem bereits geschlossenen Bankkonto bezahlen wollten." – gleichzeitig wurde eine Rücklastschrift ausgeführt und das PayPal-Konto mit den Gebühren belastet.

Schwank am Rande: PayPal ist ja der größte bekannte Phisher, verschicken die doch Kontenstatusmeldungen mit Links zur Anmeldung per E-Mail. Machen sich Cyber-Kriminelle in weiteren Phishing-Mails zunutze – siehe mein Beitrag Warnung: Neuer PayPal-Phishing-Angriff per Kontostatus. Betroffene hielten daher die PayPal-Benachrichtigung über das erloschene Bankkonto für einen Phishing-Versuch.

Der zweite Witz des Tages: PayPal empfiehlt seinen Kunden neben dem Bankeinzug eine alternative Zahlungsmethode in Form einer Kreditkarte anzugeben. Dann dann ich auf den PayPal-Klump auch verzichten und gleich per Kreditkarte kaufen.

Der Ärger danach

Betroffene Kunden haben jetzt mehrere Probleme. Ein Kauf konnte nicht abgeschlossen werden, falls keine alternative Zahlungsmethode angegeben wurde. Falls die E-Mail eingeschlagen ist, hat PayPal eine fehlerhafte Transaktion mit Rücklastschrift ausgeführt, wodurch Bankgebühren angefallen sind. Diese wurden vermutlich dem PayPal-Kundenkonto belastet. Und bei Kunden, die auch Kreditkarte als alternative Zahlungsmethode angegeben hatten, wurde diese belastet – was so Manchen verwirrt hat.


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Und es kommt noch schlimmer. Betroffene PayPal-Nutzer haben jetzt das Problem, dass sich das deaktivierte Bankkonto nicht einfach reaktivieren lässt. PayPal hat den Leuten quasi den Teppich unter den Füßen weg gezogen. Update: Offenbar hat man das bei PayPal mit einem Revisionslauf gefixt, wie ich diesem Nutzerkommentar entnehme.

Unklar ist, wie viele Nutzer betroffen sind. Außer heise.de gibt es keine aktuellen Treffer bei einer Websuche – obwohl das Thema Zahlungsprobleme sich bei PayPal seit Jahren durch die Foren zieht (siehe). Auf allestoerungen.de sind aber im fraglichen Zeitraum einige Störungsmeldungen verzeichnet. Irgend jemand von euch da draußen betroffen? Wie geht PayPal mit dem Thema um? Seid ihr informiert worden und kennt die Schritte, wie es weiter geht?

Update: Eben erreicht mich die Stellungnahme von PayPal über deren Presseabteilung.

Einige unserer Kunden aus Europa hatten Probleme, Transaktionen per Bankkonto durchzuführen. Das Problem wurde durch eine Neukodierung ausgelöst, die kürzlich umgesetzt wurde. PayPal hat das Problem behoben und die Konten der betroffenen Kunden wieder freigeschaltet. Wir entschuldigen uns für alle Unannehmlichkeiten.


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Eine Antwort zu PayPal Ärger mit Lastschriften (26./27.Juni 2016)

  1. Na ja ich hab bisher noch keine Probleme mit Paypal gehabt, toi toi toi
    Aber es gibt halt sehr viele Amerikanische Unternehmen die nur Paypal als Zahlungsmethode Akzeptieren, ich hatte Jahre lang ClickandBuy aber die gibts ja nun leider nicht mehr und so musste ich auf Paypal ausweichen ich bin eigentlich ganz zufrieden mit dem Zahlungsdienst wo ich nun schon seit 2012 bin.
    Nun Gut die Mails sind nicht so dolle und manch eine stuft Thunderbird bei mir auch als Junk oder Phishing-Mail ein aber ich klicke da nicht wie wild in den Mails herum sondern nehme einfach meinen verifizierten Link im Browser um dann nachzuschauen wann welche Abbuchungen vorgenommen wurden.

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