DATEV rät von Windows 10 Creators Update ab

Aktuell kann es vielen Nutzern und Microsoft ja nicht schnell genug mit dem Umstieg auf das Windows 10 Creators Update gehen. Wer jedoch DATEV-Software verwendet, sollte mit dem Feature Upgrade warten.


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Hier schlägt der 'Windows as a service'-Ansatz voll durch. Blog-Leser Detlef K. hat mich auf das Thema hingewiesen (danke für die Info). In dieser Info rät die DATEV weiterhin vom Umstieg auf das Windows 10 Creators Update ab. Hintergrund: Die DATEV konnte bis zur Veröffentlichung dieses neuen Features Upgrades nur dessen Vorabversionen auf Verträglichkeit mit den DATEV-Programmen testen. Durch Verträglichkeitstests mit der veröffentlichten Version wurden folgende Probleme festgestellt, die zurzeit von DATEV und Microsoft untersucht werden:

  • Wenn Sie das Creators Update 1703 installieren und die Schriftguterstellung in Verbindung mit Dokumentenablage in den Eigenorganisations-Programmen nutzen, kann beim Bewegen des Mauszeigers über das Plug-In der Dokumentenablage (Indexbereich zur Ablage des Dokuments) das System abstürzen (Blue Screen). Alle nicht gespeicherten Daten gehen dabei verloren.
  • VIWAS ist noch nicht mit Windows 10 Creators Update 1703 kompatibel. Die Kompatibilität wird mit VIWAS 7.88 (Service-Release, voraussichtlich 28.04.2017) hergestellt. Wenn Sie VIWAS in einer älteren Version als dem Service-Release 7.88 nutzen und Ihnen das Update auf Creators Update 1703 angeboten wird, werden Sie zunächst per Meldung zur Deinstallation von McAfee aufgefordert (McAfee ist als Bestandteil von VIWAS noch nicht mit Windows 10 Creators Update 1703 kompatibel). Sie können diese Deinstallation von McAfee ablehnen. Dadurch wird die Installation des Creators Updates unterbunden. Dann können Sie das Upgrade verzögern, sodass beim nächsten Neustart Ihres Rechners die Installation des Creators Updates nicht wieder angeboten wird. Mehr Informationen zum Service-Release VIWAS 2.88 finden Sie hier: Dok.-Nr. 1046468.

Viwas ist ein interner Virenscanner für Datev-Software, der auf McAfee aufbaut. Nicht jeder Anwender nutzt diesen Scanner, da er (wie ich aus Rückmeldungen weiß) schon mal versagt.

DATEV empfiehlt, erst nach Bekanntwerden der Untersuchungsergebnisse zu der Blue-Screen-Fehlermeldung und nach Erscheinen von VIWAS 7.88 auf das neue Feature Upgrade umzusteigen. Dieser Fall zeigt mir wieder einmal mehr, dass Windows 10 nicht reif für den Geschäftseinsatz ist. Und im Grunde weiß niemand von uns, wie das Ganze weiter geht – oder wie seht ihr das?


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13 Antworten zu DATEV rät von Windows 10 Creators Update ab

  1. Ingo sagt:

    Dass die Hersteller von Antivirensoftware nicht mitkommen, wissen wir ja. Bei denen reichen oft ja schon kleine Updates, um für neue Probleme zu sorgen.
    Warum die DATEV da weiter ihre eigene Strategie mit der McAfee Engine unter eigener Oberfläche fährt, ist sowieso fraglich. Vermutlich nur, damit man das Ding so konfigurieren kann, dass es die DATEV Software und Dienste selber generell ausnimmt und nicht stört.

    Ansonsten würde ich zur Beurteilung der Reife zuerst mal abwarten, was denn überhaupt der Grund für dieses doch recht spezifische Problem mit einer ganz bestimmten Funktion in einer ganz bestimmten – nur regional genutzten – Software ist.

    Ich lese da nur, dass DATEV und Microsoft das untersuchen. Ich lese da nicht, dass das zwangsläufig ein Problem mit der Reife von Windows sein muss.

  2. Thomas Bauer sagt:

    Es ist doch immer das Selbe. Hersteller wundern sich… Was eine neue Windows Version? Ach du Schande unsere Frickelsoftware läuft nicht mehr. Wo kommt denn plötzlich das neue Windows her? Da wurde mal wieder was verpennt. Das seltsame Flickwerk der Firma DATEV braucht mit Sicherheit schon lange eine Generalüberholung. Windows ist modern und entwickelt sich weiter bei maximaler Kompatibilität. Das 1 oder 2% der Anwendungen uneinsichtiger Softwarehersteller unter den Tisch fallen gehört einfach zum normalen Schaden. Zeit hatten sie mehr als genug ihr Gedöns anzupaßen. Bedauerlich ist natürlich wenn jemand von dieser Software abhängig ist. Ich bin mir aber fast sicher, das MS patcht, damit der DATEV Müll weiter funktioniert.

    • Thomas Bauer sagt:

      Ich muss jetzt noch einmal nach schieben. Alle heulen rum das MS Windows nicht weiter entwickelt. Also schraubt MS unter der Motorhaube an der Speicherverwaltung und an vielen anderen Stellschrauben um Benutzern das Beste Windows Erlebnis zu ermöglichen. Am Ende funktionieren eine Minderheit an Softwareprodukten eben nicht. Betroffen sind gerne die die nicht sauber programmieren und undokumentierte Funktionen aufrufen. Das sind dann die die heulen: Huch ein neues Windows. MS wird das patchen, aber DATEV hat es einfach verpennt.
      MS muss jetzt seinen Weg gehen. Es dauert eben viele Redstone Releases um 25 Jahre Windows Altlasten aufzuräumen. Windows 10 wird eine lange Reise. Hin zu einen völlig neuen System. Dieser Schritt ist längst überfällig. Klar ist der Weg holprig und es passieren Fehler. Aber Windows ist derzeit so zugemüllt das es ein Wunder ist das es überhaupt noch läuft.

      • Gaga sagt:

        Ein Vertreter von Microsoft?
        Mit Verlaub: Wenn hier jemand ein Flickwerk produziert, dann ist es Microsoft. So eine beschi… OS wie Windows 10 ist mir in meinen über 30 Jahren EDV/IT noch nicht untergekommen.
        Nicht die Dritthersteller sind das Problem – Microsoft ist das Problem! Und das zieht sich durch die ganze Unternehmensgeschichte. Microsoft hat schon immer auf Standard gepfiffen und eigene „Lösungen" außerhalb präsentiert. Immer das gleich Lied vom „um das Benutzererlebnis zu verbessern". Das kann man echt schon nicht mehr hören!

    • Günter Born sagt:

      Da das gleiche Argument heute auf Google+ kam – einfach die andere Sicht der Dinge.

      Die Aussage 'die hatten genug Zeit zum Testen' hört man zwar oft, ist aber imho falsch. Ich verfolge als Blogger ja die Insider Builds. Da wird alle paar Tage so viel umgestoßen, es kommen neue Bugs hinzu, anderes wird rausgeworfen, dass man als Entwickler keine vernünftigen Tests fahren kann.

      Selbst wenn ein Entwicklungszweig als RTM (was es formal ja nicht mehr gibt) klassifiziert wird, kannst Du als Hersteller nicht wirklich drauf reagieren. Schaut einfach hier in den Blog, wie fix Microsoft vor dem offiziellen Rollout neue kumulative Updates (Stability-Updates und Fixes) rausgeschoben hat. Da müsste man jedes Mal einen vollständigen Regressionstest durchführen. Das kann kein Hersteller bei komplexerer Software mehr wirklich leisten.

      Willkommen bei Software as a service – das Ganze wird einigen Leuten noch böse auf die Füße fallen. Ist zwar über ein viertel Jahrhundert her, dass ich in der Chemieindustrie technische Software entwickelt habe. Aber die Kriterien zur Zertifizierung von Sicherheitslösungen dürften immer noch gelten. Und da sehe ich nicht, wie man so etwas dynamisches wie Windows 10 irgendwie zertifizieren könnte. Aber zum Glück ist das nicht mehr meine Baustelle …

  3. Martin Geuß sagt:

    Laut Microsoft wird das Creators Update über Windows Update nur dann angeboten, wenn es keine bekannten Inkompatibilitäten mit Hard- und Software gibt. Wenn das im Fall von DATEV auch so funktioniert und das CU auf diese Rechner erst ausgerollt ist, wenn DATEV eine korrigierte Version veröffentlicht hat, dann wäre das ein Paradebeispiel für "Windows as a Service" und ein guter Grund für den Umstieg auf Windows 10 ;-). Und wenn es anders ist, dann wäre es das Gegenteil. Aber nur dann.

    • Günter Born sagt:

      Das ist die Theorie – die Praxis: Es gibt den ungeduldige Nutzer, der unbedingt das neueste Feature Update haben zu müssen glaubt (gut, selbst schuld). Dann gibt es die Fälle, wo alle Beteiligen der Meinung sind 'läuft, lass uns updaten' – und dann hakt es doch, weil irgend etwas übersehen wurde. Gut, ich gestehe, das ist ein Szenario, was nur in der Theorie vorkommt und dort höchst, höchst unwahrscheinlich ist. Habe ich in meinem langen Leben auch noch niemals nicht erlebt ;-).

      Und zum Paradebeispiel 'Windows as a service': Das einzige, was ich sehe – die Leute dürfen nun 2 Mal im Jahr den Stress aushalten, auf eine neue Windows 10 Version umzusteigen (mit allen Irrungen und Wirrungen). Wer, aus welchen Gründen auch immer, nicht umsteigen kann, fällt nach 18 Monaten aus dem Support. Bei früheren Windows-Versionen (bis Windows 7) gab es alle paar Jahre ein Service Pack (oft ohne große funktionale Änderungen). Und man konnte das Update leicht blocken. Der Support lief über 10 Jahre, bis zum End of Life.

      Ich gestehe, meine Industrietätigkeit ist 25 Jahre her und ich werde möglicherweise langsam zu alt für den Mist. Aber die Erfahrung aus der Industrie (und das Feedback was ich bei einfachen Sachbearbeitern in meinem Umfeld so heraushöre): Die scheuen Updates und funktionale Änderungen wie der Teufel das Weihwasser – denn am Ende des Tages wollen die Leute ihre Arbeit erledigt haben und nicht mit irgend einem Social Media Gelumps zwangsbeglückt werden.

      Investitionssicherheit, die man in der Industrie gerne haben will, kann ich mit dem gegenwärtigen Modell nicht mehr erkennen. Hat mit 'heulen' wenig zu tun. Wenn ich auf Messgerät xyz und/oder die Software des Herstellers ABC angewiesen bin, fehlt mir die Wahlfreiheit.

      Lasse uns daher mal abwarten, ob die Anwender (und IT-Verantwortlichen) die Zwangsbeglückung mit 'Windows as a service' und dem 18 monatigen Support sowie dem Office 365 Pro Plus-Upgrade-Zyklus wirklich über die kommenden Jahre als Wohltat aufnehmen. Ich habe da kein wirkliches Gefühl, ob sich da gerade was in Richtung 'as a service' ist doch toll verschiebt – oder die Idee bald in der Versenkung verschwindet. Als Beobachter werde ich das Gefühl nicht los, dass die Probleme sich momentan potenzieren und Microsoft an einigen Stellen nur noch reagieren kann.

      • Torsten sagt:

        ich stell mir die Frage, wie größere Firmen das durchhalten wollen. Alle 6 Monate jede Software auf Kompatibilität mit dem neuen Windows prüfen und danach alle Rechner updaten (inklusive eine Stunde Unproduktivität/Fehlerbehebung/…).
        Von der LTSB rät Microsoft an allen Ecken und Enden ab, mit der man von diesem Upgrade-Zwang befreit wäre.

      • Ralf sagt:

        Sorry, aber diese Medaille hat zwei Seiten. Die eine ist Microsoft, und zwei Betriebssystemupgrades pro Jahr sind kein Service, sondern eine Zumutung. Aber die andere Seite sind immer wieder die gleichen Firmen, die so tun, als ob jemand ganz überraschend und ohne jegliche Ankündigung morgens eine neue Windows Version in den Briefkasten gestopft hätte. Und es sind auch die gleichen Firmen, die nicht genügend KnowHow haben, um ihre Software auf stabilen Linux-LTE-Version anbieten zu können. Firmen, die uns mit teurer Software und Hardware (und fehlenden Treibern) auf Windows festlegen, sind nicht die Opfer, sondern die Täter in diesem Spiel.

    • Tim sagt:

      "Und wenn es anders ist, dann wäre es das Gegenteil. Aber nur dann."

      …mir fallen da doch noch so zwei, drei Gegenargumente ein, aber ich glaube eh, das der große Zorn Microsoft erst später treffen wird. Bisher nutzen Win10 nur die Freiwilligen und die, die es eh nicht interessiert. Die richtigen Kritiker klammern sich an Win7, oder noch älteres.

      Der große Knall erfolgt also frühestens, wenn 7 wirklich in Rente geschickt wird. Oder Microsoft mal so richtig verkackt, was ja durchaus möglich ist.
      Bis dahin wird Microsoft bei der Taktzahl vielleicht noch so viele Fettnäpfe aufgrund des eigenen Tempos und übertriebenen Versprechen mitnehmen, das München am Ende vielleicht die letzte Stadt ist, die freudig auf MS setzt…

      Es gibt einfach keinen echt guten Grund auf Win10 umzusteigen, außer eben das es aktuell ist. Mit anderer aktueller Software läuft es nicht wirklich besser, oder schlechter als Windows 7, 8, 8.1 und alle alten 10er Builds vor dem Creators Update. Abgesehen vom forcierten Grund, "Zwang" durch Hardware und Treiber vielleicht noch.
      Im großen und ganzen unterscheiden sich die Versionen für den Anwender allein optisch und von der Bedienung her nen bissel, ansonsten ist da praktisch nix, nicht mal DX12 für Spieler zieht noch wirklich. Die Games erscheinen eh oft auch auf Steam mit DX11 Support für Win7 und Nintendo und Sony haben mit MS eh kaum was am Hut. Ok, Win10 kann Apps, 8 und 8.1 anteilig auch noch und 7 halt nicht… aber wer braucht schon Apps auf XBox und PC wirklich? Die UWP Zwitter, also gute alte Programme jetzt als App verkleidet im Store sind ja nochmal eine ganz eigene Story a la Problembären für sich.

      Windows 10 ist original die Fortsetzung vom 8er Drama, nur das MS jetzt trotzig auf Krampf durchzieht und jeden noch so letzten Müll als Zugpferd ausprobiert und feiert, während man grundsätzlich einfach darauf wartet, das die Support Zeiträume auslaufen… Was also wohl in ein paar Jahren passiert, wenn 7 rausfällt? Ich bin gespannt und auch darauf, mit welchem Quatsch Win10 bis dahin noch so vollgestopft wurde, wie bisher ja auch schon.
      Vielleicht wirds jetzt auch einfach ruhiger, was vollmundige große Updates und Features angeht, denn die Wechselwelle ist eh abgeflacht, groß überzeugen lässt sich keiner mehr, wenn er nicht muss.

      Es mag immer wen geben, den bestimmte Features reizen, aber eben nicht unbedingt die Masse. Weniger ist meiner Meinung nach mehr. Ich muss nur meine Programme nutzen können, die eben in der Masse nicht aus dem Hause Microsoft kommen, aber halt leider Windows benötigen, ja mittlerweile leider.
      Deshalb ist mir eigentlich vollkommen Banane ob 7, oder 10. Allerdings macht 10 halt doch am meisten Ärger, weils halt zum ewigen Experimentierkasten mutierte, Microsoft Praktikanten ihre Finger nicht stillhalten können und wilde Fantasien umsetzen dürfen… Der gelebte Albtraum vom tollen Windows, welches doch einfach nur ein Betriebssystem sein müsste, das einfach nur so vor sich hin werkelt, ohne viel Schnick-Schnack, wie es halt 7 bei der Mehrzahl noch heute tut.

      • OlliD@IRQ8 sagt:

        Zustimmung. Und: Noch nie habe ich in den letzten mehr als 25 Windowsjahren erlebt, mit welcher „Leidenschaft" Systeme wegen Crashes „neu aufgesetzt" wurden. Schönes Hobby… und schöne vertane Lebenszeit!

  4. Herr IngoW sagt:

    Wer installiert den freiwillig was von "McAfee"?
    Schade das "DATEV" auf dieses Zeugs setzt. "DATEV" ist ja sonst keine schlechte Software, aber zwei Virenscanner auf einem System (zB. Defender, Norton usw. und dazu McAfee)? Oder bekommt "DATEV" am Ende Geld für den Einsatz von "McAfee"?
    Die Mitarbeiter und IT-Leute der Firmen die damit zu tun haben, tun mir leid!

  5. Hans Brender sagt:

    Windows 10 und Datev das beist sich. Die Datev hängt hier Jahre hinterher. Ich setzte die Online-Version der Datev ein. Nix lokal. Alles auf dem Remote Server. Bis auf die Sicherheitsverwaltung (Memory-Stock USB) bräuchte ich nix lokal. Aber nein, eine komplette DVD muss lokal installiert werden. Das sagt doch schon alles.

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