Oracle: Java ab 2019 kostenpflichtig?

Noch eine kurze Information für Nutzer der JAVA Runtime-Umgebung (JRE). Oracle hat für Java SE 8 angekündigt, dass die Runtime (JRE) – bzw. konkret die Updates – ab 2019 nicht mehr ohne kommerzielle Lizenz im Unternehmensumfeld eingesetzt werden darf. Das Ganze wird also kostenpflichtig. Nachtrag: Einige Ergänzungen im Text eingefügt.


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Änderung am Rande angekündigt

Ich hatte am Rande mitbekommen, dass es für JAVA ab Januar 2019 Änderungen für Unternehmenskunden gäbe. Im Rahmen der Veröffentlichung des Blog-Beitrags Java SE Version 8 Update 181 freigegeben Mitte Juli 2018 war mir nachfolgendes Dialogfeld aufgefallen.

JAVA-Warnung

Ich hatte den Screenshot aber nicht in den Blog-Beitrag eingebunden und war den 'weiteren Informationen' auch nicht nachgegangen. Vor einigen Tagen kamen dann Berichte über die Migration der niedersächsischen Steuerverwaltung von Linux auf Windows unter die Augen (heise.de berichtete hier und hier). Im heise.Forum fiel mir auch ein Thread mit der Information auf, dass viele Fachanwendungen in JAVA erstellt seien. Und ein Kommentator erwähnte am Rande, dass JAVA wohl demnächst kostenpflichtig werde.

Ein Leser-Hinweis

Vor einigen Stunden hat mich Blog-Leser Ralph A. (danke dafür) nochmals per Mail angestupst und folgenden Text geschickt.

ich hoffe das ich den richtigen Weg genommen habe, um Sie auf einen interessanten Sachverhalt zu lenken, der heute völlig überraschend beim Java SE Update kam. Vlt. ein Artikel wert.

Er lieferte mir dann noch den Link auf die Seite Oracle Java SE 8-Releaseupdates, wo man folgendes nachlesen kann:

Öffentliche Updates für Oracle Java SE 8 sind mindestens bis Ende 2020 für den individuellen Privatgebrauch verfügbar.

Öffentliche Updates für Oracle Java SE 8, die nach Januar 2019 veröffentlicht werden, sind ohne kommerzielle Lizenz nicht für Unternehmens-, kommerzielle oder Production-Nutzung verfügbar.

Mit anderen Worten: Jeder, der irgendwie im geschäftlichen Umfeld unterwegs ist, braucht ab Januar 2019 eine kommerzielle JAVA-Lizenz von Oracle, falls er noch Java SE 8 einsetzen möchte (Version 9 und 10 sind dann schon aus dem Support, Version 11 ist m.W. noch nicht draußen). heise.de hat das Thema bereits im April 2018 im Artikel Oracle: Ende für öffentliche Updates von Java 8 ab Februar 2019 angesprochen, ohne dass klar wird, was das bedeutet.

End of Life für Java 8 SE Public Updates

Nachdem es ja in den Kommentaren zu Diskussionen kam, hier die Auszüge aus der Oracle Java SE Support Roadmap (Stand 28. Juni 2018).

Java SE Public Updates-Road-Map
(Quelle: Oracle)


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Meine Lesart ist, dass öffentliche Updates für Java SE 8 in 2020 für Privatnutzer enden und die Versionen 9 sowie 10 bereits ausgelaufen sind oder nächsten Monat aus dem Support herausgefallen. Das kommende Java SE 11 wird erst gar nicht im öffentlichen Support verfügbar sein (es sei denn, Oracle ändert noch die obige Tabelle). Für Firmen ist ab Januar 2019 eine kommerzielle Nutzerlizenz (für Java SE 8) erforderlich, um Updates einsetzen zu dürfen.

Oracle Java SE Support Roadmap
(Quelle: Oracle)

Der obigen Java SE Support Roadmap von Oracle kann ich momentan nur entnehmen, dass Java SE 11 erst als LTS im September 2018 erscheint und dass dort kein Public Support angeboten wird.

Und was kostet es?

Eine kommerzielle Lizenz heißt nicht automatisch zahlen. Aber: Der Blog-Beitrag Oracle erhebt ab 2019 Gebühren für Java von Ende Mai 2018 ist da direkter und informiert, dass 2019 Gebühren für Java SE (nicht die Laufzeitumgebung) anfallen. Aus der weltweiten Oracle Preisliste wurden von obigem Blog-Beitrag die Zahlen aus folgender Tabelle genannt.

Java SE Softwarekosten
(Quelle: Blog-Beitrag Oracle erhebt ab 2019 Gebühren für Java, zum Vergrößern klicken)

Sprich: Der Blog-Beitrag benennt genau, für welche Produkte das gilt. Informiert euch also im Zweifelsfall in diesem Beitrag, der von einem Oracle-Kenner geschrieben wurde. Zitat aus dem Artikel: Angesichts der jüngsten Ankündigung von Oracle sollten Unternehmen beginnen, über folgenden Fragen nachzudenken. Im Anschluss werden dann die Fragen aufgelistet.

Nachtrag: Man kann natürlich, und wird das möglichst auch, auf Java SE 11.x wechseln. Aber da weiß bisher (imho) niemand, was da passiert. Muss eine kommerzielle Lizenz von Oracle für die Java Runtime Environment erworben werden? Bekommt man Java SE 11 Updates öffentlich. Ich weiß es (derzeit) nicht. In meinen Augen ist es Zeit, sich, wenn möglich, von dieser Umgebung zu verabschieden.

Ergänzender Kommentar

Die Resonanz auf den Blog-Beitrag hat mich überrascht. Mir war eine Änderung aufgefallen (ich bin in den Java Lizenzbedingungen nicht so drin), und ich habe schnell was als Information und Denkanregung hier im Blog eingestellt. Erwartet hatte ich vielleicht 300 bis 400 Abrufe – der Beitrag steht am 7.8.2018 bereits auf über 7.200 Abrufe. Ich habe offenbar einen Nerv getroffen, der die Leute interessiert, warum auch immer.

Angesicht bestimmter Kommentare weiter unten (damit muss und kann ich als Blogger gut leben), habe ich noch ein paar Ergänzungen eingefügt. Damit liegen die Informationsquellen auf dem Tisch. Im Aspera-Blog heißt es zur Frage, 'Wird Oracle Java weiterhin kostenlos sein?', dass Java SE 8 und 9 kostenlos bleiben wird. Die Einbindung des Java Runtime Environment (JRE) für eingebettete Geräte oder gewerbliche Zwecke kann aber künftig eine (kostenpflichtige) Lizenz erfordern.

Und im zweiten Artikel Worum es bei der Oracle Java SE Lizensierung geht wird das auch klar gestellt. Aber ab 2020 ist mit Java SE 8 und 9 hinsichtlich öffentlichen Updates Schluss und Unternehmen brauchen ab 2019 eine Oracle Lizenz.

Jetzt liegt der Ball bei euch. Ihr könnte das Denken mit dem Hut an der Garderobe abgeben, oder anfangen, Fragen zu stellen. Eine wäre: Führt Oracle die Lizenzpflicht für kommerzielle Einsätze aus Jux und Dollerei ein, oder hat das einen Hintergrund? Und mich würde auch die Frage umtreiben, wie Oracle bezüglich Lizenzierung so eingeschätzt wird. Nix scheint da in Stein gemeißelt und langfristig planbar. Und wenn ich mich richtig erinnere, gibt es da ziemliche Misstöne bei den Anwendern von Oracle-Produkten bezüglich der Lizenzierung (siehe z.B. hier).

Blökende Kommentare der Art 'Es ist mir unbegreiflich, warum mir dieser Artikel in meinem Google Now Feed angezeigt wurde', weiter unten, lesen sich zwar kraftvoll, bringen die Betroffenen  aber mangels erhellender Erklärungen oder ggf. sachlicher Richtigstellungen aber keinen Millimeter weiter. Ergo sind die nutzlos – der obige Blog-Post, so schlecht er auch immer sei, legt zumindest einen Finger auf einen wunden Punkt und sollte zum Nachdenken bzw. Recherchieren anregen. Also macht was draus.

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32 Antworten zu Oracle: Java ab 2019 kostenpflichtig?

  1. Jasper Möller sagt:

    Das ist so wie ich das lese nicht ganz korrekt – lediglich wer bei Java 8 bleiben möchte und weiterhin Updates bekommen will muss hierfür ab 2019 eine kommerzielle Lizenz erwerben.

    In Anbetracht der vielen neuen Fehler die die JRE8 Updates immer wieder mitbringen bin ich gar nicht so sicher ob man diese wirklich haben möchte, zumal die JRE vermutlich sowieso nur noch für abgeschottete Intranet-Applikationen oder auf Serverseite laufen dürfte – Applets sowie Webstart (die beiden notorischen Angriffsvektoren) sind ja entweder schon tot oder siechen vor sich hin.

    • Günter Born sagt:

      Man wird abwarten müssen, was mit Java 11 diesbezüglich passiert …

    • Ralph D. Kärner sagt:

      "zumal die JRE vermutlich sowieso nur noch für abgeschottete Intranet-Applikationen oder auf Serverseite laufen dürfte – Applets sowie Webstart (die beiden notorischen Angriffsvektoren) sind ja entweder schon tot oder siechen vor sich hin."

      Ich sage jetzt mal: nö! Ich kenne einige Anwendungen, die Java benötigen und die von mir genutzt werden. Und die auch tatsächlich aktuell gehalten werden. Grund der Autoren dieser Anwendungen, zu Java zu greifen, ist eben die Unabhängigkeit von der Plattform. Ob ich nun Wintendo oder irgendein *ix (inklusive MacOS) nutze, ist da nämlich föllich egal.

      • Jasper Möller sagt:

        Da würde mich mal interessieren, ob bei diesen Anwendungen wirklich ein systemweites JRE verwendet wird oder doch ein privat beigelegtes – das scheint so allmählich der Trend zu sein (insbesondere weil es eben kaum ein Update in letzter Zeit gab das nicht irgendwelche neuen dicken Patzer mitgebracht hat).

        Mir ging es eh speziell um Firmen-IT – dort wird doch generell eher langsam aktualisiert?

        Günter: Die Frage wegen Java 11 ist sicherlich berechtigt und macht mir bei der komischen Strategie die Oracle so fährt auch die größeren Sorgen. Im Moment kann man da ja aber noch nix zu sagen – dass ältere JREs irgendwann nicht mehr uneingeschränkt verfügbar waren war ja schon immer so. Leider ist OpenJDK auch nicht immer ein gangbare Alternative.

        • Ralph D. Kärner sagt:

          "Da würde mich mal interessieren, ob bei diesen Anwendungen wirklich ein systemweites JRE verwendet wird"
          Unter Linux ganz sicher, dass weiss ich ganz sicher. Unter Wintendo kommt zumindest Minecraft mit seinem privaten JRE daher. Von zwei Anwendungen, die ich sowohl unter Linux, als auch testweise unter Windows verwende, kriege ich nach jedem Java Update Meckermeldungen beim Klick auf das Icon, dass das angegebene Programm nicht mehr zu finden sei (logisch, der Pfad zum java ändert sich ja). Die arbeiten also auch unter WinDOS mit dem systemweiten JRE.

  2. baiki sagt:

    java ist mittlerweile per me nur noch als Voraussetzung von mediathekview notwendig. Zwar ebenso für den JonDo-Proxy, aber der ist eh auf einem sehr abgestiegenen Ast. Und wohl demnächst leider eingeschlafen.
    Von daher sollte sich da eine Lösung finden lassen.

    • Quodlibet sagt:

      Ich habe einige Anwendungen, die ich privat täglich nutze, die die JRE voraussetzen:
      – den alternativen Taskmanager Task Till Dawn
      – den JAnrufmonitor zur Anzeige und Verwaltung der Anrufe über meine Fritzbox 7490
      – die MediathekView zum Herunterladen von Sendungen und Filmen der ÖR-TV-Sender
      – den TVBrowser

      Bin ich denn als Enduser auch von dieser Lizenzpolitik betroffen? Wenn ja, nutze ich halt die letzte freie Version.

      • Ralph D. Kärner sagt:

        Nein, bist Du nicht. Ich bin überzeugt davon, dass die von Dir genannten Anwendungen auch unter Java 9 laufen werden. Von daher musst Du nach 2020 kein Java 8 mehr vorhalten. Zudem bist Du privater Nutzer, und deshalb kostenlos unterwegs, auch nach Januar 2019. Steht auch genau so im weiterführenden Link, den das Hinweisfenster enthält.

  3. HessischerBub sagt:

    Eine vielleicht nicht ganz uninteressante Anwendung für Java übers Internet:

    IT-Verfahren ATLAS-Ausfuhr – Internetausfuhranmeldung Plus (IAA-Plus)

    Ist der deutsche Zoll.

  4. RUTZ-AhA sagt:

    Bei der Installation von "Leawo Bluray Player" wurde mir als Option der Java-Install angeboten, um eine Gui für das Menü zu erstellen. Habe ich dankend abgelehnt, funktioniert auch ohne :-)

  5. Doc WP sagt:

    Ich bin da ganz bei Jasper Möller.
    Eine bestimmte Java Version bekommt nur über gewisse Zeit Sicherheits-Updates, das war schon immer so. Irgendwann mussten Entwickler auf ein neues Java updaten, das bedeutete aber eventuell, dass Code für die neue Version angepasst werden musste, da es auch immer mal kleine Änderungen gab, die bestimmten älteren Code inkompatibel machten.
    Ich selbst habe einige kleine Programme mit Netbeans geschrieben, diese Entwicklungsumgebung wurde von Oracle bis Version 8.2 weiter entwickelt und dann eingestellt bzw. an Apache abgegeben, wo es sich noch im sog. Inkubator befindet. Somit ist es bei Version 8.2 stehen geblieben und diese Version kann nicht mit Java Versionen > 8 umgehen. So stellt sich für Entwickler dann auch das Problem, eventuell komplett die Entwicklungsumgebung zu wechseln.

  6. Bastian sagt:

    Sorry, aber das, was du schreibst bzw. annimmst, ist schlichtweg Unsinn. Ewa ist ausschliesslich von Java 8 die Rede, das ist 2019 hoffnungslos veraltet und wer das dann noch benutzt und Updates benötigt, ist selbst Schuld und muss für kritische Updates zahlen. Das hat mit den folgenden Java Versionen nichts zu tun.
    Davon mal abgesehen existiert seit geraumer Zeit mit openjdk eine freie Implementierung, egal ob privat oder geschäftlich genutzt. dein Artikel ist leider sehr schlecht recherchiert…

    • p sagt:

      Java 8 ist nicht veraltet.

      Es gibt neu Java-Versionen mit LTS (Lont term support) und solche ohne. Die ohne LTS sind für projekte die neusten features nutzen und werden halbjährlich von der nachfolgenden version abgelöst. Wer nicht halbjährlich seinen code nachziehen will und mehr auf stabilität setzt konzentriert sich auf versionen mit LTS, diese erscheinen alle 3 Jahre neu.

      Die neuste version mit LTS ist Java 11, allerdings ist die erst seit zwei monaten.
      Die vorhergehende version mit LTS ist java8, sie erhält bis 2025 updates

    • Korrektur sagt:

      Entweder war das 2018 noch nicht so, oder du hattest selbst nicht "recherchiert". Alle JREs sind im kommerziellen Einsatz jetzt kostenpflichtig. Ob ich mit OpenJDK herumspielen will, um eine kostenlose JRE zu besitzen, weiß ich nicht…

      "Wichtiges Oracle Java-Lizenzupdate
      Die Oracle Java-Lizenz wurde für Releases ab dem 16. April 2019 geändert.
      Der neue Oracle Technology Network-Lizenzvertrag für Oracle Java SE weist wesentliche Unterschiede zu früheren Oracle Java-Lizenzen auf. Mit der neuen Lizenz sind bestimmte Verwendungszwecke wie persönliche Nutzung und Entwicklungszwecke kostenfrei zulässig – andere unter früheren Oracle Java-Lizenzen zulässige Verwendungszwecke sind hingegen möglicherweise nicht mehr verfügbar. Lesen Sie sich die Bedingungen sorgfältig durch, bevor Sie dieses Produkt herunterladen und verwenden. Häufig gestellte Fragen (FAQ) sind hier verfügbar.

      Eine kommerzielle Lizenz und Support sind über ein preiswertes Java SE-Abonnement verfügbar."

  7. hansen sagt:

    " Somit ist es bei Version 8.2 stehen geblieben und diese Version kann nicht mit Java Versionen > 8 umgehen."

    Falschinformationen können gefährlich sein.

    Was im Apache Incubator sein Dasein fristet, ist nicht auf dem absterbenden Ast. Es ist vielmehr so, dass es hohe Qualitätsanforderungen gibt um ein Projekt zu einem Apache Projekt zu machen. Und wenn man dann bedenkt, seit wann Netbeans erst nicht mehr mehr bei Oracle ist, kann man doch ganz geduldig bleiben.

    Unter https://netbeans.apache.org/download/nb90/ kannst du die neueste Version von Netbeans(Version 9) laden. Inkl. Support für Java 9 und 10.

    Auch ein Blick auf Github lohnt sich (https://github.com/apache/incubator-netbeans/commits/master). Für ein stehengebliebenes Projekt, auffällig viele Commits.

    Was sich bei OpenJDK übrigens so tut, kann man unter http://openjdk.java.net/projects/jdk/11/ beobachten.

    Man muss Java ja wirklich nicht mögen, aber man sollte es auch nicht begraben, so lange es sehr lebendig ist.

  8. Doc WP sagt:

    Okay, habe auch erst gerade gesehen, dass es aus dem Beta-Stadium heraus ist.
    Aber wirklich noch nicht lange, seit Juli 2018.
    Bis dahin gab es nichts neueres als Version 8.2.

  9. DrStrange sagt:

    Es ist mir unbegreiflich, warum mir dieser Artikel in meinem Google Now Feed angezeigt wurde.
    Ich habe selten einen solch schlecht recherchierten Blogpost gelesen.
    Obwohl – eingesendet durch einen User?! – der genaue Wortlaut der Releasenotes zitiert wurde, wird dieser (bewusst?) Fehlinterpretiert.
    Die Krone setzt dem ganzen diese plumpe Clickbait-Überschrift auf.

    Google sollte dringend an seinem Algorithmus arbeiten, so dass die Qualität des Blogs mit einbezogen wird. Das tut ja weh beim Lesen…

    • Günter Born sagt:

      War mir zu doof, auf einen solchen Kommentar zu reagieren. Gerade nehme ich zur Kenntnis, dass heise.de mit mehreren Wochen Zeitabstand nun den Artikel Wird Java jetzt kostenpflichtig? veröffentlicht hat. Spätestens jetzt sollten einige Leute wach werden – und die Thematik mal genauer unter die Lupe nehmen. Glücklicherweise muss ich nicht für andere die Lizenzproblematik wälzen.

  10. Karl Wester-Ebbinghaus sagt:

    Was tut denn da weh? Es ist so wie es ist.
    Entweder man steigt von jre auf 10 um mit SaaS oder auf 11 LTSC.

    Die meisten Developer bringen ihre jre mit, und das meint Oracle, wäre auch in Ordnung ohne Vertrag im kommerziellen Umfeld noch jre 8 zu nutzen. Der Hersteller muss sich dann um Updates und Support kümmern.

    Developer scheren sich aber einen Scheiß darum ihr jre aktuell zu halten. Siehe auch C++ Runtimes, openSSL, Datenbanken, php, Webserver etc, etc etc. Verkauft wird einem alles. SICHERHEIT exklusive. Hauptsache es "läuft".

    Java läuft auf X Milliarden Geräten. Will nicht wissen mit welchen Releases und wieviel davon Internetzugriff haben und durch Lücken zur Laufzeit attackiert werden können.

  11. Karl Wester-Ebbinghaus sagt:

    Danke für die Ergänzungen Günter. Ich kann als IT Integrator nur dazu raten bei der Auswahl von Produkten Demos zu installieren zu sehen welche 3rd party Laufzeiten und Tools mitgebracht werden und Programme mit Java, Firebird, Apache für Windows etc, alte Access Runtimes Flash oder Air in der Auswahlmatrix deutlich abzuwerten. Die Hersteller kann man nur durch finanzielle Entscheidungen zur Produktion von sicheren und gepflegten Anwendungen hinreißen. Und das sollte man auch so kommunizieren.

    Wie gesagt, die Developer kümmern sich einen Scheiß um die Sicherheit ihrer Produkte.

  12. Im folgenden möchte ich mal ein paar Dinge klarstellen:

    Java 8 ist die derzeit am häufigsten eingesetzte Java Plattform mit ca. 3,6 Mrd Endgeräten. Diese ist auch gleichzeitig die letzte Version, mit kostenfreien Support. Das ändert sich ab Januar 2019.

    Dort wird nämlich auch Java unter der Version 8 kostenpflichtig. Parallel dazu wurde ein Software-as-a-Service Modell (also Lizenz inklusive Support) eingeführt, unter welchem der Nutzer frei entscheiden kann, welche Versionierung er einsetzen möchte. Warum ist das wichtig? Weil eben viele Applikationen auf Long-Term-Support Versionen programmiert werden – so stellt der Entwickler sicher, dass diese auch langfristig unter Support gehalten wird.
    Nach Java 8 wird die nächste Version mit LTS, Java 11 sein. Zwischenzeitlich – so wurde es in einem Gremium entschieden, dass überwiegend aus RedHat Entwicklern, sowie IBM Entwicklern besteht – wurde festgelegt, dass sogenannte Short Term Releases alle 6 Monate veröffentlicht werden, damit Features schneller in den Markt gelangen.

    Der private Nutzer ist davon erstmal nicht betroffen. Es gibt Unterschiede in unter Java laufenden DVD / BluRay Playern und der klassischen Desktop Versionen. Von der Änderungen betroffen sind ausschließlich Desktop Versionen. Zielgruppe von Oracle in Zeiten von sinkendem On-Premise Geschäft und nur langsam wachsendem Cloud-Geschäft: alle Firmen

  13. Dodo sagt:

    Tut mir leid, ich bin normalerweise nicht auf den Kopf gefallen, aber ich kapier es nicht.
    Ist dieses Thema für mich relevant, wenn ich im Unternehmen nur die JRE nutze?

  14. @Dodo, nein – sofern sichergestellt wurde, dass JRE ausschließlich und nicht teil einen Paketes installiert wurde, das auch eine kostenpflichtige Komponente wie JDK enthält.

    Für mehr Informationen gerne eines unserer Webinare besuchen, bei Bedarf gerne eine Nachricht an mich: jan-marco.mueller@crayon.com

    VG

    • Korrektur sagt:

      Mag ja 2018 gestimmt haben. Jetzt steht bei :

      "Wichtiges Oracle Java-Lizenzupdate
      Die Oracle Java-Lizenz wurde für Releases ab dem 16. April 2019 geändert.
      Der neue Oracle Technology Network-Lizenzvertrag für Oracle Java SE weist wesentliche Unterschiede zu früheren Oracle Java-Lizenzen auf. Mit der neuen Lizenz sind bestimmte Verwendungszwecke wie persönliche Nutzung und Entwicklungszwecke kostenfrei zulässig – andere unter früheren Oracle Java-Lizenzen zulässige Verwendungszwecke sind hingegen möglicherweise nicht mehr verfügbar. Lesen Sie sich die Bedingungen sorgfältig durch, bevor Sie dieses Produkt herunterladen und verwenden. Häufig gestellte Fragen (FAQ) sind hier verfügbar.

      Eine kommerzielle Lizenz und Support sind über ein preiswertes Java SE-Abonnement verfügbar."

  15. Uwe Kernchen sagt:

    Ich nutze die JRE 8 auf dem Desktop für:
    – Elster Formular (ich hoffe das stimmt noch)
    – Haufe Steuerrecht (die bringen eine eigene, uralte JRE 8 mit)
    – Server-Fernsteuerkonsolen (DELL iDRAC, HP iLO..)
    – Telekom Trassenauskunft
    – Networker Backup Client
    – eScan Antiviren-Konsole
    – Geoportal Grundbuch
    – Blackberry Enterprise Server
    und ganz sicher noch eine Reihe weiterer Anwendungen.

    JRE 8 wird ab Januar (für kommerz) kostenpflichtig.
    JRE 9 und 10 werden nicht mehr supportet.
    Und eine JRE 11 gibt es nicht.
    Also ich verstehe das Interesse und die Unklarheit am Thema.
    Ist fast wie die DSGVO: irgend was Großes kommt auf uns zu und keiner weiß, was..
    Bitte bleib an dem Thema dran.

  16. mago sagt:

    Der deutsche Zoll verwendet aktuell Java (z.B. für Internetausfuhranmeldungen)
    Auf der Internetseite ist folgendes zu lesen:
    "Zur Nutzung der IAA-Plus benutzen Sie bitte weiter die Version 8, welche bis min. Dezember 2020 mit Updates unterstützt werden wird."
    Dies widerspricht der Oracle Verlautbarung, da eine Ausfuhranmeldung wohl eher von "Commercial Usern" durchgeführt werden wird, was laut Oracle ein Ende von öffentlichen Updates für Januar 2019 bedeutet.

  17. Thomas B sagt:

    Auf den Oracle-Seiten (https://www.oracle.com/technetwork/java/java-se-support-roadmap.html) steht unter "End of Public Updates of Java SE 8" fogendes:
    "…and Commercial Users continue to get free updates to Java SE 8 from OTN for free under the BCL license."
    Also doch kein "generelles Ende" der Updates im kommerziellen Bereich – oder welche Einschränkungen hat die BCL-Lizenz?

    • Günter Born sagt:

      Danke für die Ergänzung, die hat Oracle imho bei der Überarbeitung zum 18. November 2018 eingeführt (der Protest der Kunden war wohl zu groß). Ob die Oracle Binary Code License (BCL) Nachteile hat, kann ich schlicht nicht beantworten (aus dem Bauch heraus würde ich sagen, für Endanwender, die nur die binäre Fassung der JRE als Laufzeitumgebung benötigen, gibt es keine Nachteile).

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