Open Source Task Manager: TaskExplorer

[English]Heute noch eine Tool-Vorstellung in Form des Open Source Task Managers TaskExplorer. Das Tool wird von David Xanatos (ein Alias) für Windows entwickelt.


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David hat mich vor ein paar Stunden per Mail kontaktiert und gefragt, ob ich das Tool vorstellen mag. David hat mir folgendes geschrieben:

Ich habe wieder mal ein neues Tool zum Vorstellen, es ist ein Open Source Task Manager, genannt TaskExplorer. Das Tool ist von der User Experience sehr stark an das alte Tool TaskInfo angelegt, hat aber deutlich mehr Funktionen, da es den KProcessHacker.sys-Treiber benutzt.

Der Treiber hat eine gültige Signatur von daher ist das Tool ohne Abstriche einsetzbar, auch wenn viele AV Produkte den Treiber beanstanden, ProcessHaker ist ein bekannter Open Source Task Manager, ein Nachbau vom ProcessExplore von sysinternals.

Mein TaskExplorer sieht dem Tool TaskInfo, welches leider Closed Source ist und seid 2012 nicht mehr weiterentwickelt wurde, zum verwechseln ähnlich. Im Gegensatz zum ProcessHacker, in dem man für fast jede weitere Info ein neues Fenster aufmachen muss, ist im TaskExplorer alles in Seitentabs angeordnet, so dass man an das Maximum an Informationen mit möglichst wenigen Klicks kommen kann. Zudem werden viele der Infos in Echtzeit aktualisiert.

David gibt an, dass das Tool, inzwischen aus der Pre-Release Phase heraus und in Version 0.1 bereit für den alltäglichen Einsatz sei. Ein paar Sachen fehlen noch, aber das kommt noch in den nächsten Wochen. Das Tool steht im Quellcode und als ZIP-Archiv auf GitHub zur Verfügung:

GitHub Release dort gibt es auch eine Beschreibung
Vorstellung auf wilderssecurity.com

Einige Bemerkungen

Ich habe dieses Tool bei mir unter Windows 7 SP1 kurz getestet. In der 64-Bit-Version wollte es nicht starten und stürzte ab. Aber die 32-Bit-Version brachte die folgende Anzeige zur Ansicht.

TaskExplorer
(Zum Vergrößern klicken)

Sieht schon mal ganz brauchbar aus. David schreib noch etwas zur Vorgeschichte. Er benutzt TaskInfo seit 2003 täglich und möchte es nicht mehr missen. Leider hat das Tool nach seiner Aussage so seine Probleme mit Windows 10, und stürzt auf PC Systemen mit mehr als 32 logischen Prozessoren einfach kommentarlos ab. David schreibt:

Von daher war ich gezwungen erst einmal ProcessHacker zu benutzen, was ob der sehr spartanischen UI leider sehr umständlich war. Also habe ich mich kurzerhand entschieden, da ProcessHacker eben Open Source ist, mit seinem backend TaskInfo, ebenfalls nun mehr als Open Source nachzubauen. Das hat nun gut ein Monat an verlängerten Wochenenden gekostet ist nun aber soweit, dass ich es anstelle von TaskInfo einsetze.

Als kleine Tangente hier möchte ich noch anbringen, das einer der Gründe, wieso ich mich mit Linux nicht als "every day" System anfreunden kann, das Fehlen von eben so einem Tool wie TaskInfo auf Linux ist. Die Argumente der "Linux Fraktion", man brauchte solche Tools oder auch Firewalls, etc. auf Linux doch gar nicht, da Linux doch sicher wäre, sind m.M.n. Quatsch, weil sie davon ausgehen, dass man keine Windows Programme über WINE und keine proprietären Programmpakete benutzt. Das tut man aber in der Realität, zumindest wenn man den PC produktiv zu mehr als Web-Zeugs nutzen will. Und genau deswegen braucht man eben auch solche Tools.

Daher hat David die UI für den TaskExplorer mit dem Plattform unabhängigem Qt Framework geschrieben und bei der Implementierung der Back-End-Schnittstelle darauf geachtet, dass alles schön abstrakt ist. So dass man irgendwann einfach ein unixoides Backend an-flanschen kann, und das Tool auch unter Linux einsetzbar wird. Auch wen das nochmal ein riesiger Haufen Arbeit für ihn werden wird.


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12 Antworten zu Open Source Task Manager: TaskExplorer

  1. RUTZ-AhA sagt:

    Hat viel Ähnlichkeit mit dem Prozess Explorer, den nutze ich.
    Damit habe ich mehr Kontrolle, was auf meinem Rechner abgeht.
    Und sollte eine Anwendung verrückt spielen und/oder schweren Ärger machen, kann ich den Prozess einfach abschießen.
    Der Firefox war einige Zeit lang ein Kandidat dafür.

  2. Jens P. sagt:

    Mehrwert im Vergleich zum Process explorer von sysinternals?

  3. Bernhard M. sagt:

    ein paar kleine Fehler im Text:

    David hat mir vor ein paar Stunden angemailt -> bessser mich statt mir
    Firewalls, etc auf Linux doch gar nich,t da Linux doch sicher wäre -> da war wer zu schnell beim Tippen und das Komma ist verrutscht

  4. Bolko sagt:

    Das BSI schreibt zu Firewalls auf Linux, die seien unnötig, weil Linux sowieso keine offenen Ports habe, von außen also auch niemand da an einem Port anklopfen kann.

    Wenn man dennoch eine Firewall haben möchte, dann kann man die aber recht einfach aktivieren.
    ufw, iptables und firejail

    • DavidXanatos sagt:

      Naja das ist quatsch, eine Firewall will man nicht nur dafür das keine rein kommt, sondern vor allem dafür das keiner raus kommt. Also wie bei der DDR und der Berliner Mauer LOL.
      Es geht darum Anwendungen die man zwar einsetzt aber denen man nicht uneingeschränkt vertraut, in sinne von das sie Telemetrie o.ä. verschicken daran zu hindern dies zu tun.

      Heute telefoniert ja fast jede app mit ihrem Mutterschiff und als Datenschutz bewusster Nutzer will man so was halt unterbinden und dafür braucht man nun mal eben eine Applikation Firewall hier gibt es sogar eine: https://github.com/evilsocket/opensnitch leider noch sehr alpha.

  5. Al CiD sagt:

    Danke für die Info, sieht gut aus
    Die 64Bit-Version läuft bei mir unter Win7ProSP1, dafür läuft die 32Bit-Version erst nachdem ich die msvcp140.dll und vcruntime140.dll in den Ordner verlinkt/kopiert habe…
    .

  6. G.Bolk sagt:

    Unter Linux nutze ich dafür htop. Ebenfalls ein umfangreiches Tool, wenn es um Prozesse geht.

  7. DavidXanatos sagt:

    Erstmal an alle entschuldigt meine Tippfehler, ich mache leider viel zu viele auch in den Texten in der UI, das muss ich noch nachbessern, und wen mir da wer helfen würde wäre das ganz ganz toll :D

    Aber noch paar Worte zu dem Tool, ja es erinnert an Prozess Explorer da es auf dem backend des Open Source Clon des Prozess Explorer genannt Process Hacker aufbaut.

    Was ich an dem UI Konzept so toll finde ist das es mit sehr wenigen Klicks zu bedienen ist, wen man immer ein neues Fenster mit den Infos bekommt ist das immer aufwändiger als wen man die Infos in so einem Seiten Panel hat.
    Zudem werden alle Infos automatisch aktualisiert, z.b. die liste der offenen Handles oder der Stack Trace to dem ausgewähltem Thread, das ist wirklich sehr praktisch um zu schauen was die Anwendung gerade so macht.

    Im Process Hacker müsste man andauernd auf refresh drücken, die File Position ist in der handle liste gar nicht drin (erst dem Info Fenster zum File handle, ohne Refresh Möglichkeit). Im Process Hacker fehlt ein info tab mit den Sokents eines ausgewählten Prozesses, es gibt nur die globale liste :/ etc….

    Das sind alles Kleinlichkeiten aber wen man etwas jeden Tag nutzt kann das einen echt zur Verzweiflung treiben :D

    Zudem sind die Toolbar Graphen beim Process Hacker einfach so klein das sie nutzlos sind, die anzeigen im TaskExplorer sind einfach viel größer so das man sie wirklich gebrauchen kann, und es sind auch einige mehr. Z.b. die MMapIO anzeige welche sehr praktisch ist wen man sehen will was sich auf der HDD tut, da die normale FileIO anzeige bei manchen Programmen wie z.b. VMWare einfach versagt.
    Oder die Samba anzeige die die Transfer raten des Windows-files-share anzeigt, etc…

    Eben einfach viele Kleinigkeiten die in summe eine massiven Verbesserung sind MMN

    • Günter Born sagt:

      Zu 'und wen mir da wer helfen würde wäre das ganz ganz toll': Wenn Du mir mitteilst, was genau geprüft werden soll, kann ich gerne mal mit drüber schauen. Bin zwar ziemlich mit Arbeit zu – aber ein paar Minuten kann ich immer aufbringen. Schicke mir einfach eine Mail.

  8. Ulf Bierkämper sagt:

    Erstmal Gratulation zum gelungenen Tool :-)
    Ist es ein großer Aufwand, das Programm 4K (HiDPI) fähig zu machen? Habe es gerade ausprobiert und die Zeilen, sowie die Diagramme sind alle ziemlich zusammengedrückt…

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