Android: Chrome 79 Rollout wegen Datenverlusten gestoppt

[English]Google hat das Rollout der Chrome 79-App für Android vorübergehend gestoppt. Der Grund: Es kann bei Anwendern zu einem Datenverlust kommen. Ein Bug in Webview ist dafür verantwortlich.

Der in nachfolgendem Tweet verlinkte Artikel auf ZDNet enthält die Information, dass die Google-Entwickler in der Android-App schlicht vergessen hätten,  einige Daten beim Upgrade von Chrome 78 auf 79 zu übernehmen.

Google halts Chrome 79 rollout on Android after bug deletes user datahttps://t.co/sA6qgmYAtQ pic.twitter.com/GYRr1ha4Rf

— Catalin Cimpanu (@campuscodi) December 16, 2019

Der Hintergrund ist wohl, dass die Entwickler in Chrome 79 (konkret wohl in der WebView-Komponente) das Verzeichnis geändert haben, in dem die Daten liegen, aber beim Upgrade diese Daten nicht aus dem alten, in der Version 78 von Chrome genutzten, Verzeichnis kopieren. Damit können die Benutzer nicht mehr auf diese alten Daten in localStorage und WebSQL zugreifen. Manche können sich auch nicht mehr am Benutzerkonto anmelden.

Letzte Woche (12.12.2019) wurde ein Bug gemeldet, und inzwischen hat ein Google-Entwickler das hier bestätigt. Jetzt hat Google den am 10.12.2019 gestartetem Rollout gestoppt und wird eine fehlerbereinigte Version der App entwickeln und freigeben. Ob diese aber die alten Daten wieder restaurieren kann, ist noch nicht sicher. Das Problem: Man kann die alten Daten zwar kopieren, aber dann werden neue Daten, die zwischenzeitlich im neuen Ordner gespeichert wurden, überschrieben. Das ist ggf. nicht erwünscht. Details finden sich im ZDNet-Artikel. Ergänzung: Gemäß nachfolgendem Kommentar trifft es durch die WebView-Komponente wohl alle Apps, die diese Komponente verwenden. Bei heise gibt es inzwischen diesen Artikel zum Thema.

Was ist bloß bei dem Amis in der Software-Entwicklung los? Microsoft patzt, Apple versemmelt ein iOS- oder macOS-Update nach dem anderen und jetzt zerdeppert auch noch Google eine populäre Android-App. Da scheint man in manchem Entwicklerstudios sich zu arg an Cat-Content aus dem Internet orientiert zu haben. Man lässt die Katze über die Tastatur spazieren, übersetzt das Ergebnis in eine App und schiebt das als Feature-Update raus – getestet wird scheinbar nichts mehr.