Vor 22 Jahren: Windows 2000 veröffentlicht

Windows[English]Vor 22 Jahren, am 17. Februar 2000, wurde von Microsoft die Weiterentwicklung von Windows NT unter dem Namen Windows 2000 veröffentlicht – intern hieß das Teil Windows NT 5.0. War das Ergebnis jahrelanger Verzögerungen, weil Microsoft zu viel vorhatte.


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Laut Wikipedia sollte Windows 2000 bereits Ende 1997 veröffentlicht werden. Hat dann gut zwei Jahre länger gedauert, bis das Produkt im Februar 2000 verfügbar war. Kommt nachfolgende Ausage jemandem bekannt vor?

Im Februar 1998 bestätigte Microsoft, dass zu ambitionierte Ziele Schuld an den massiven Verzögerungen im Entwicklungsprozess seien. Zu den Plänen, die für Windows NT 5.0 vorgesehen waren, zählten etwa eine TV-Funktion (die später unter der Bezeichnung WebTV Bestandteil von Windows 98 wurde) sowie ein Projekt mit dem Codenamen Chrome, das DirectX und HTML kombinieren sollte, um Multimediainhalte im Web bereitzustellen, aber letztendlich nie realisiert wurde.

Details zu den Winkelzügen, den drei Service Packs etc. haben die Jungs und Mädels der in der Wikipedia zusammen gepackt. Ich selbst hatte da hier installiert, weil ich seinerzeit das Handbuch für Microsoft Press Deutschland über Windows 2000 Professional verfassen durfte. Für das Business-Umfeld sicherlich was solides.

Es treibt mir die Tränen in die Augen, wenn ich mir die Systemvoraussetzungen so ansehe: Pentium-Prozessor mit 133 MHz, 64 MB Arbeitsspeicher, eine 2 GB große Festplatte mit mindestens 650 MB freiem Speicherplatz und ein CD-ROM-Laufwerk. Und mit dem Teil konnten wir irgendwie einfach nur arbeiten – kein Zwang zu Online-Konten, ein Startmenü, welches funktionierte, und, und, und. Lang ist's her.


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15 Antworten zu Vor 22 Jahren: Windows 2000 veröffentlicht

  1. mvo sagt:

    Windows 2000 war das erste wirklich stabile und im Alltag nutzbare Betriebssystem von Microsoft. Seinerzeit ein Quantensprung zu Windows 9X/ME. Nicht zu vergessen, dass mit dem 2000er Server endlich das Active Directory eingeführt wurde, was dann wohl zum endgültigen Aussterben des zuvor dominierenden Novell Netware Server OS führte. Schade, dass Win2K im Gegensatz zu NT nicht mehr auf MIPS-, PowerPC- und Alpha-AXP Plattformen lief. Das war ein interessanter Ansatz, hatte sich aber offenbar finanziell nicht gerechnet. Nach Installation aller Servicepacks wurde auch USB 2.0 unterstützt, so dass ein recht stabiler und langfristiger Einsatz auf Servern und PC damals möglich war.

  2. Julius S sagt:

    Bis jetzt immer noch mein liebstes MS Betriebssystem, traurig wenn 22 Jahre später ihm noch nichts den Rang ablaufen konnte. Wenn ich so zurückblicke bin ich wohl damals einer von denen gewesen der beim erscheinen von Win XP "gehated" haben.
    Erstaunlicher weise mit ähnlichen Argumenten wie heute: "Zuviel Einfluss von MS, Zu Bunt, die Oberfläche geht ja mal garnicht, wieso musste man das jetzt ändern vorher wars doch auch super" :) Achja, Da war die Welt noch in Ordnung

    • Robert sagt:

      zu 100% auch meine Meinung! :)

    • mvo sagt:

      XP und Server 2003 gab es aber als 64 Bit Versionen und beide haben viele Dinge, die mit W2K eingeführt wurden, korrigiert oder verbessert. Insofern waren diese Betriebssysteme deutlich besser, wenn auch die Kritik am "nach hause telefonieren" berechtigt ist und die mit XP/2003 eingeführte Aktivierung nervt. Das Design konnte man mit wenigen Klicks wieder auf das alte umstellen. Auf jeden Fall war der 2003er Server dem 2000er weit überlegen.

  3. Jan Vauseweh sagt:

    Und mit Win2k kam dann auch noch das AD. Hat sich gut durchgesetzt. War früher noch eine Hostanbindung ans RACF (kenne mich damit nicht aus) als zentrale Benutzerdatenbank mit Rechteverwaltung schick, so fragt man heute bei neuen (nicht Windows-nativen) Systemen: "Ja ist denn das auch AD-integriert?" Und ich glaube den meisten Entscheidungsträgern ist noch nicht ganz bewußt, was es bedeuten würde, wenn es das AD nicht mehr OnPrem geben würde. Das AD ist auf jeden Fall ein Pfand, mit dem MS wuchern könnte, stattdessen zeichnet sich der Trend zu Azure und Azure-AD ja klar ab (und nein, die dann Legacy-Systeme sind dann wahrscheinlich nicht aus der Tüte Azure-AD integriert…).

  4. Bernhard Diener sagt:

    Ja, mit der Einführung des ADs gelang es Microsoft endlich, in alle Rechner reinkommen zu können, auch ohne ein Kennwort dafür zu kennen (Fake-DC-Sicherheitslücke, behoben erst 2015, siehe https://www.blackhat.com/docs/eu-15/materials/eu-15-Haken-Bypassing-Local-Windows-Authentication-To-Defeat-Full-Disk-Encryption-wp.pdf nicht fehl leiten lassen vom Titel des Papers – das Problem hat mit Verschlüsselung nicht direkt zu tun und trat auf allen Domänenrechnern auf )

    • mvo sagt:

      Den Eindruck, dass MS weltweit Zugriff auf alle Windows PC hatte, den Du hier offenbar vermitteln möchtest, ist natürlich unzutreffend.

      • Bernhard Diener sagt:

        Nein, den Eindruck wollte ich nicht vermitteln. Hier wird mit einer Träne im Augenwinkel über Zeiten geredet, wo OS's einfach funktionierten, OS' mit denen wir "einfach nur arbeiten" konnten. Dagegen halte ich, dass auch schon die alten, eher simplen OS' voll waren mit selbst vom Hersteller unüberblickbaren Mechanismen, die katastrophale Fehler wie diesen zur Folge hatten. Eingebettet in etwas Scherzerei.

        Ob nun die Quote Fehler pro 1000 Zeilen Code damals wirklich besser war?

  5. Heinsolo sagt:

    Windows 2000 war und bleibt auch mein absoluter Favorit von MS. Da gab es noch eine schönes, aber schlankes "dienstlich stabiles" OS und nicht "bunt und überladen (XP)", multimedialer Quatsch musste noch explizit nachinstalliert werden und die Servervariante war ein Träumchen – bei uns lief Windows 2000 Server unglaublich stabil und robust. Natürlich – das AD was damals der Hammer und wurde unerwartet stabil von NT 4.0 migriert.
    War ne schöne (Admin-) Zeit…
    Die Probleme fingen eigentlich erst an, als man weg ging von einem "Arbeitsplatz-OS" zur vereinten Variante mit Features, die man auf der Arbeit selten braucht.
    Keine Frage, XP war auch toll, aber Windows 2000 war für die Arbeitswelt einfach besser designt.

  6. Tom sagt:

    Ein grundsolides Betriebssystem (stammt ja nicht von ungefähr von NT ab), mit dem ich lange Zeit nach '98 unterwegs war!
    So oft ist es ja (bei mir) zum Glück nicht gekommen, daß ein Programm mal abstürzte – das Schöne bei 2000 war einfach, daß es nicht das gesamte System "mitgenommen hat" und man das Programm im Taskmanager beenden (abwürgen) konnte, ohne daß das System einen BlueScreenOfDeath ausgeworfen hat.
    WINDOWS 2000 hab ich hier noch auf einem PIII-600EB installiert, den ich von Zeit zu Zeit (aus Nostalgie) mal anwerfe – ohne INTERNET-Zugang versteht sich.

  7. Sven Fischer sagt:

    Ach ja, da werden Erinnerungen wach. Ich war zu der Zeit noch in der Ausbildung zum Informationselektroniker, im letzten Halbjahr vor der Gesellenprüfung. In der Berufsschule hatten wir noch NT4 hoch und runter konfiguriert, als schon 2000 in den Startlöchern stand. In der Firma kam dann auch 2000 nach und nach, zum Glück für mich.

    Leider wurde in der Berufsschule, nur mal kurz, das neue 2000 vorgestellt. Aber auch nicht tiefgreifender darauf eingegangen, weil eine Änderung im Lehrplan nicht möglich war. Und es kam, wie es kommen musste, in der Gesellenprüfung musste man einen 2000er Server + Benutzer + SMB Freigabe und mit Druckeranbindung aufsetzen. Da hatte ich mal wieder richtig "Schwein" gehabt. Die anderen hatten da ganz schon zu schwitzen.

  8. mvo sagt:

    NT, der Vorgänger von W2K, basierte, was viele nicht wissen, auf der gemeinsamen Entwicklung von Microsoft und IBM an dem neuen Betriebssystem OS/2. Diese Bemühungen wurden dann aber eingestellt und OS/2 wurde von IBM alleine weiterentwickelt. Microsoft hat dann auf Basis des OS/2 Entwicklungsstandes NT daraus gemacht. Die ersten NT Betaversionen stürzten sogar noch mit OS/2 Fehlermeldungen ab. OS/2 war seinerzeit sowohl NT, als auch der Zeit weit voraus und ich hätte mir gewünscht, es hätte sich als Standard durchgesetzt. Das Zeug dazu hatte es spätestens ab der Version Warp 3 durchaus, denn es konnte Windows Programme problemlos ausführen, womit eine Migration zu dem neuen OS sanft möglich gewesen wäre. Uns wäre einiges erspart geblieben, wenn sich OS/2 statt NT durchgesetzt hätte.

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