WhatsApp-Verbot im US-Kongress wegen Sicherheitsbedenken – Wire-Infos

Der US-Kongress hat ein Verbot zur Benutzung des Meta-Messenger-Diensts WhatsApp für Mitglieder und Bedienstete ausgesprochen. Der Grund sind Sicherheitsbedenken. Von Wire liegt mir eine Übersicht bezüglich der Sicherheitsmerkmale diverser Messenger vor, die ich zur Information einfach mal im Blog einstelle.

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Der Meta-Messenger-Dienst WhatsApp ist zwar bei vielen Nutzern sehr beliebt, aber ein Sicherheits- und Privatspähren-Alptraum. Für Mitglieder und Bedienstete des US-Kongresses wurde WhatsApp verboten, die sollen andere Messenger verwenden. Ich hatte im Juni 2025 im Beitrag Sicherheitsinfos: Insolvenzen durch Ransomware, Schwachstellen und mehr (Juni 2025) das Verbot am Rande erwähnt.

Das Verbot von WhatsApp im US-Repräsentantenhaus wird mit mangelnder Transparenz beim Datenschutz und Sicherheitslücken begründet. Wire-CEO Benjamin Schilz sieht auch in den empfohlenen Alternativen erhebliche Risiken und mahnt sicherere Kommunikationslösungen und deutlich höhere Sicherheitsstandards für politische Kommunikation an:

Wir begrüßen die Entscheidung des US-Repräsentantenhauses, WhatsApp aufgrund gravierender Sicherheitsmängel zu verbieten. Allerdings greift dieser Schritt zu kurz. Besonders bedenklich ist, dass weiterhin hochgradig unsichere Produkte wie Microsoft Teams zugelassen sind – ebenso wie verbraucherorientierte Anwendungen wie Signal und iMessage/FaceTime, die ohne Weiteres ein neues „SignalGate"-Desaster auslösen könnten.

Für wirklich sichere Kommunikation im parlamentarischen Raum sind laut seiner Ansicht deutlich höhere Anforderungen erforderlich:

  • Ende-zu-Ende-Verschlüsselung (E2EE),
  • Zero-Trust- und Zero-Knowledge-Architektur,
  • minimierte Metadaten sowie unternehmensgerechte Zugriffssteuerung.

Nur so lassen sich Vorfälle wie SignalGate zuverlässig vermeiden, schreibt Wire-CEO Benjamin Schilz. Die folgende Übersicht, die mir von Wire zugegangen ist, vergleicht zugelassene Apps anhand zentraler Sicherheitsstandards und inwiefern sie den besonderen Anforderungen legislativer Institutionen gerecht werden können (Rot = nein; Gelb = teilweise; Grün = ja):

Sicherheit von Kommunikationslösungen / Messengern

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16 Antworten zu WhatsApp-Verbot im US-Kongress wegen Sicherheitsbedenken – Wire-Infos

  1. viebrix sagt:

    Wer oder was ist Wire? Die anderen kenne ich alle aber das ist mir neu. Schade auch, dass hier andere nicht vorkommen wie BigBlueButton (z.B. bei Senfcall) oder die Matrix artigen(mit denen ich auch nicht vertraut bin)

    Edit: https://wire.com/de/

    • Erwin Wecker sagt:

      Wire hat einen Tracker "Countly" enthalten (laut exodus). Fällt für mich deswegen von vorn herein aus.

      Durch meinen Wechsel zu sicheren Messengern habe ich den Kontakt zu Freunden/Bekannten verloren. Aber das sehe ich positiv: Ich schein denen nicht genug wert zu sein, nicht einmal einen Messenger-Wechsel.

      • Anonym sagt:

        Ich höre dann so aussagen wie "nutzen doch alle", "was ist mit den Communities?", "noch eine App auf dem Handy?". Ich hatte satte 10 Personen nach Signal bekommen, bin aber wieder zurück zu WhatsApp, da mein Hobby leider doch sehr abhängig davon ist. Das ist ein "friss oder stirb", bis der nächste geile Messenger kommt und einen temporären Hype auslöst.

    • Steter Tropfen sagt:

      Hm, einerseits ist Wire ein Messengerdienst, andererseits der Herausgeber dieses Vergleichs… wen wundert es da, dass es darin am besten abschneidet?
      (Andererseits, auch eine journalistische Quelle wäre da nicht automatisch vertrauenswürdiger, denn bei der allgemeinen Recherche-Qualität werden da oft vorgefertigte „News", die von Presseabteilungen stammen, unhinterfragt wiedergekäut.) Trotzdem sollte man die Tabelle ruhig unter "Wire Eigenwerbung" verbuchen. Vielleicht fehlen da genau die Aspekte, in denen auch Wire rot wäre? Oder es wird Konkurrenz unterschlagen, die die Anforderungen ebenfalls erfüllen würde?

      Und dann noch die Einschätzung „etwas Vertrauen in Amazon" …da kann es mit dem Sicherheitsbewusstsein nicht gar so weit her sein.

      • Anonym sagt:

        deswegen schneidet Wire hier auch nicht so gut ab:
        https://www.messenger-matrix.de/messenger-matrix.html

      • Stefan sagt:

        Beim damaligen Test durch Kuketz hat Wire alles andere als gut abgeschnitten.
        Die Metadaten würden im Klartext auf den Servern liegen.

        – Sensible Metadaten werden im Klartext auf den Wire-Servern gespeichert
        – Angaben zur Speicherung und den Umgang mit Metadaten geht nicht direkt aus der Datenschutzerklärung hervor, sondern erst nach einem Blick in das Wire Privacy Whitepaper
        – Attraktiv für Strafverfolgungsbehörden und Geheimdienste, da sensible Metadaten (wer mit wem wann kommuniziert hat) den Betreibern von Wire grundsätzlich im Klartext zugänglich sind
        – Intransparente Kommunikation über Änderungen, die (alle) Wire-Nutzer betreffen
        – (Neuer) Eigentümer von Wire ist die Wire Group Holdings Inc. mit Sitz in Dover, USA
        – Unklar, wie viel rechtlichen Einfluss die Vereinigten Staaten auf die (Nutzer-)Daten bzw. Wire haben

        Fazit:
        Allerdings basieren Privatsphäre und Sicherheit nicht allein auf Technologie, sondern auf Vertrauen. Durch die Entscheidung, den eigenen Nutzern Informationen über seine Eigentumsverhältnisse und Richtlinien vorzuenthalten, hat Wire das Vertrauen in den eigenen Messenger massiv beschädigt. Dieser Vertrauensverlust kann im heiß umkämpften Messenger-Markt das Aus bedeuten.

        https://www.kuketz-blog.de/wire-vertrauen-verspielt-messenger-teil4/

  2. Erwin Wecker sagt:

    Ergänzung: Volla Message (Ver. 0.8.5 letzte Woche rausgekommen). Herkunft muss natürlich qualifiziert sein.

    Die Frage bei einem sicheren Messenger und der herrschenden Politik ist: Wie lange noch?

    Ich hoffe mal, dass dieser Comment durchgeht und nicht als "politisch" gewertet wird. Man sollte bei der Bewertung insbesondere die Maßnahmen/Versuche der Politik in Bezug auf Vorratsdatenspeicherung, Abbau der DSGVO-Betroffenen-Rechte bedenken.

    Alles nur meine Meinung

    • Anonym sagt:

      naja….
      https://www.heise.de/news/Messenger-Alternative-Volla-Messages-mit-grossen-Versprechungen-10352561.html

      "Doch auch zur Verschlüsselung des Messengers fanden wir weder in der Pressemittleilung noch im GitHub-Repository irgendwelche Angaben – nicht einmal, ob Volla überhaupt eine einsetzt. "

      • Erwin Wecker sagt:

        Auf der volla Seite gibts mehr Informationen, da hätte sich Heise etwas mehr Mühe geben sollen beim Recherchieren des Artikels:

        https://volla.online/en/volla-cloud/

        Volla Messages. Uncomprimised privacy

        "One of the first applications is the secure Volla Messages app, which allows both highly encrypted exchange of messages with contacts with secure identities and moderated groups. For each message exchange, whether it is with one person or a group, a separate network is created for maximum cyber security."

        Ok, der Heise-Artikel ist genauso oberflächlich wie die Homepage. Jedoch ist die Homepage eindeutig und volla messages open source.

        Jetzt bitte noch den Beweis bringen, dass die Kommunikation unverschlüsselt im Netz liegt. Dann bist du mein Held.

  3. Andreas sagt:

    Guten Tag Günter, gern ergänze ich hierzu noch den Tipp mal auf
    https://www.messenger-matrix.de/
    zu schauen, das wird regelmäßig aktualisiert und ist unabhängig.

  4. Patrick sagt:

    E-Mail (mit OpenPGP), Brief (im Umschlag) und persönlicher Kontakt sollte für eine gute Kommunikation eigentlich reichen, oder?

  5. Hansi Meier sagt:

    Threema aus der Schweiz. Ist halt nicht ganz umsonst. ;)

    • Anonym sagt:

      die anderen Messenger auch nicht, das verstehen nur die Meisten nicht ;)

      • red++ sagt:

        Also Threema für 1,99 findest du jetzt teuer, ich weiß ja nicht wo und wie du essen einkaufen gehst, aber ich finde das relativ günstig, zumal dort keine Werbung und KI angekündigt wird und du dir ziemlich sicher in der Kommunikation sein kannst.

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