Es läuft wohl eine neue Betrugsmasche, bei der Verbrauchern und Verbraucherinnen plötzlich 89,90 Euro von einer Megatipp Emergency Call Services vom Bankkonto abgebucht werden. Die Verbraucherzentrale warnt vor diesem Betrug und gibt Ratschläge.
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Den Kontoauszug geprüft und einen Abbuchung in Höhe von 89,90 Euro von einer Megatipp Emergency Call Services vorgefunden? Aber nicht mit diesem Anbieter anfangen können?
Meldungen aus 2024
Es scheint eine Betrugsmasche zu sein – und vor einem Jahr gab es bereits den reddit.com-Eintrag Unberechtigte Abbuchungen von Megatipp Emergency Call Services zum Thema. Jemand schrieb, dass er zwei Abbuchungen vom 10. August und 10. Oktober von jeweils 99 EUR von einer Firma namens "Megatipp Emergency Call Services" auf seinem Konto festgestellt habe.
Es waren Lastschriften, wobei die IBAN von Megatipp auf eine Bankverbindung in der Türkei verweist. Der Verwendungszweck der Lastschrifen enthält neben einer "Kundennummer" und einer Festnetznummer, den Link "anfragen.vorsorge-karte.com".
Der Betroffene kann mich an keinen Kontakt mit der Firma Megatipp oder der Platform Vorsorge Karte erinnern und somit auch nicht an ein Vertragsverhältnis. Er hat aber zwei Rechtanwälte verlinkt, die im Sommer 2024 die Beiträge Plötzliche Abbuchung von Megatipp Emergency Call Services auf dem Kontoauszug und Notfall-Card.com kündigen: Tipps vom Rechtsanwalt veröffentlicht haben. Beide Beiträge sprechen den obigen Sachverhalt an, legen einige Informationen offen und geben Tipps, wie man sein Geld wieder bekommt.
Die Verbraucherzentrale warnt
Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen warnt im Beitrag Megatipp Emergency Call Services: Was tun bei unberechtigter Abbuchung? vor der Masche, die wohl größere Ausmaße annimmt. Verbraucher und Verbraucherinnen berichten der Verbraucherzentrale wohl verstärkt von Abbuchungen über 89,90 Euro durch ein Unternehmen namens Megatipp Emergency Call Services. Viele Betroffene kennen das Unternehmen nicht und haben keinen Vertrag abgeschlossen. Die Abbuchung erfolgt ohne vorherige Bestellung oder Benachrichtigung.
Im Verwendungszweck der Abbuchung taucht laut Verbraucherzentrale eine Referenz auf die Webseite www.vorsorge-karte.com auf. Dort wird eine sogenannte „Vorsorge-Karte" angeboten – eine kleine Karte mit Gesundheitsdaten und Notfallkontakten. Die Karten sollen bei medizinischen Notfällen helfen. Bestellt werden können sie direkt über die Webseite. Die Betroffenen geben jedoch an, nie auf der Seite gewesen zu sein oder einen Vertrag abgeschlossen zu haben.
Einige Betroffene berichteten der Verbraucherzentrale, dass sie zuvor mehrfach von fremden Nummern angerufen wurden. Die Anrufe stehen möglicherweise im Zusammenhang mit unerlaubter Telefonwerbung oder der unrechtmäßigen Weitergabe persönlicher Daten. Betroffene geben jedenfalls an, nie bewusst an einem Gewinnspiel teilgenommen zu haben (das ist oft eine Quelle, wo Adressen abgezweigt werden).
Das Geld zurück buchen lassen
Bankkunden können Lastschriften bis zu 13 Monate nach der Abbuchung bei ihrer Bank zurückgehen lassen. Dann bucht die Bank das Geld wieder auf das Konto zurück. Die Gegenpartei hat dann nur die Möglichkeit, berechtigte Forderungen auf dem Rechtsweg beim Schuldner geltend zu machen.
Da die Forderungen aber unberechtigt sind, muss der Betroffene dieser Forderung widersprechen. Auch wenn kein Vertrag bekannt ist, sollten Betroffene den Vertragsschluss bestreiten und vorsorglich widerrufen, anfechten und außerordentlich kündigen, rät die Verbraucherzentrale. Entsprechende Textbausteine finden Sie in diesem Musterbrief. Betroffene sollten die Megatipp schriftlich auffordern, den Vertragsabschluss nachzuweisen. Die Adresse lautet: Megatipp Ltd., Turbinenstr. 7, 70499 Stuttgart
Da unklar ist, wie Megatipp an die Bankdaten gelangt ist, sollten Betroffene den Vorfall dem Landesdatenschutzbeauftragten Baden-Württemberg über dessen Webseite melden. Wer von Werbeanrufen betroffen ist, sollte diese der Verbraucherzentrale oder der Bundesnetzagentur melden, heißt es hier.
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Immer neue Maschen, danke für die Info.
Ich bin aus der Schweiz und dort wird das LSV anders geprüft. Die Bank akzeptiert nur LSV Abbuchungen von Firmen, die vom Konto Inhaber explizit ermächtigt wurden. Deshalb habe ich zwei Fragen:
Wie kam diese türkische Firma an die IBAN Nummern der Opfer?
Kann wirklich jede Firma einfach Beträge von jeglichen Konten abbuchen ohne Berechtigung? Das scheint mir ein sehr Verbraucher unfreundliches Verfahren zu sen.
zu: Wie kam der Abbucher an die IBAN, ist mir derzeit unbekannt, gibt aber viele Möglichkeiten, Datenübernahme von einem Shop, Datenleck, etc.
Zu darf man abbuchen: Der Abbucher braucht zum Nachweis der Berechtigung ein SEPA Mandat, was von den Banken aber nicht geprüft wird.