Microsoft aus Nutzersicht ohne Plan?

Microsoft fährt mit Börsenkurs und Umsatz beeindruckende Zahlen ein. Aus Sicht der Nutzer zeigt Redmond sich allerdings extrem sprunghaft und auf dem Durchmarsch zur "Bullshit-Bingo-Maschine". Das neue Outlook, noch nicht auf dem Markt, soll eingestampft und durch eine KI-Ausgabe ersetzt werden. Die Xbox soll künftig in Richtung Windows geschoben werden. KI wird durchgeprügelt, koste es, was es wolle. Und Produkte werden mit der Rasierklinge eben mal gekappt. Als Nutzer reibt man sich nur noch die Augen. Hat Redmond aus Nutzersicht überhaupt noch einen Plan?

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Software-Qualität ist bei Microsoft Produkten imho ein Fremdwort. Sicherheit wird zwar immer im Munde geführt, die Vorfälle der letzten Jahre zeigen aber, dass einiges "offen wie ein Scheunentor gewesen sein muss und immer noch ist". Und Microsoft war schon immer ein Ankündigungsweltmeister, der manche Produkte schneller abrasiert, als man schauen kann.

Gibt es Bremsspuren?

Und es knirscht irgendwie im Gebälk, ist jedenfalls mein Eindruck. War es früher (zumindest von mir gefühlt) so, dass bei einem neuen Produkt die Nutzer relativ schnell wechselten, weil sie die Neuerungen wollten, scheint sich momentan einiges zu drehen. Für mich ist Windows da ein Beispiel: Mit dem Supportende von Windows 10, wo noch um die 40 % der Desktop-Nutzer auf dem Betriebssystem hocken, zeichnet sich kein schneller Wechsel zu Windows 11 ab. Im Gegenteil, Microsoft war im EWR sogar gezwungen, ein weiteres Jahr kostenlosen ESU-Support zu gewährleisten. Unternehmen können 3 Jahre kostenpflichtigen ESU-Support erhalten.

Da ist in meinen Augen nichts mehr vom Credo, was Satya Nadella ausgegeben hat ("We want the people to move from needing Windows to choosing Windows to loving Windows.") übrig. Und mit dem Copilot-Ansatz, der zwangsweise über die Nutzer gekippt wird, macht Microsoft auch nicht alle glücklich.

Der feuchte AI-Traum beim neuen Outlook

Für viele Nutzer von Microsoft ist Outlook seit Jahrzehnten ein fester Bestandteil: Outlook Klassik für Mails, Termine und mehr, in kaum einem Büro wegzudenken (obwohl ich mich nach Tests 2009 gegen Outlook und für den Thunderbird entschieden habe). Aber 2029 endet die Unterstützung für das klassische Outlook (siehe Fahrplan für neue Outlook-App; Klassisches Outlook bleibt bis 2029).

Seit einiger Zeit schnitzt Microsoft ja am neuen Outlook als App und kommt nicht in die Pötte. Die neue Outlook-App ist auf Exchange Online zugeschnitten und überträgt alles in den Microsoft Cloud – ein Problem für Leute, die auch Inhalte abseits von Exchange Online einbinden wollen (Neue Outlook-App überträgt Zugangsdaten an Microsoft). In der neuen Outlook-App werden Zöpfe abgeschnitten, was dazu führt, dass VBA und COM nicht mehr unterstützt werden (siehe Neue Outlook-App als Problem: Der Ansatz schneidet alle COM-/VBA-Lösungen ab). Viele Erweiterungen werden da obsolet.

Ich hatte im Frühjahr 2025 im Beitrag Microsofts neue Outlook-App separiert – wie sind eure Erfahrungen? die Stimmungslage abgefragt und nicht den Eindruck gewonnen, das alles freudig auf die neue Outlook-App hüpft. Für einen Anbieter ist das ein Problem, wenn ein Produkt nicht nachgefragt, sondern nur auf Zwang (Abhängigkeiten) genutzt wird.

Aber das wird nun Makulatur, kaum halb fertig soll die neue Outlook-App eingestampft und auf Basis von KI neu aufgelegt werden. Das ist jedenfalls der feuchte Traum aus Redmond, den Kevin Kozuszek auf Dr. Windows im Beitrag Microsoft Outlook: Entwicklung soll komplett neu aufgerollt werden skizziert. Die Entwicklung der neuen Outlook-App wird auf Eis gelegt. Gaurav Sareen, ein KI-Enthusiast, soll das Projekt neu aufstellen. Und er Mann will das neue Outlook von Grund auf komplett neu und auf Basis von KI entwickeln. Outlook soll Mails lesen und selbst bearbeiten, sowie bei der Abarbeitung anfallender Aufgaben unterstützen.

Mal abgesehen vom Umstand, dass gerade ein großer Reset beim neuen Outlook stattfindet, dürften in vielen Firmen doch massive Bedenken diesen feuchten Träumen des Microsoft Management entgegen stellen. Wer die neue KI-Outlook-App auf seine Mails los lässt, hat die Kontrolle über seine Unternehmensdaten verloren – dass dem in Europa auch Datenschutzhürden entgegen stehen, kommt noch on Top. Also kurz zusammengefasst: Aus Nutzer- oder Kundensicht ziemlich planlos, was Redmond gerade veranstaltet.

Xbox-Pläne: Windows PC-Gaming experience und Steam

Ich kann es gerade nicht so richtig einschätzen, was sich bei der Xbox bewegt. Wie ich im Beitrag Xbox Spiele Preissteigerung: Microsoft CFO Amy Hood fordert 30% Profit angerissen habe, zieht die Finanzchefin von Microsoft die Zügel bezüglich Profit bei der Xbox-Sparte an – manche sprechen von Gier.

Nun lese ich bei Windows Central den Artikel Microsoft's ambitious new Xbox: Your entire Xbox console library, the full power of Windows PC gaming, and no multiplayer paywall zu den Plänen des Unternehmens bezüglich der Weiterentwicklung. Wenn ich "Windows Gaming PC"-Experience für eine Spielekonsole lesen, zuckt es bei mir. Ich bin nicht so der Experte, habe aber nicht den Eindruck gewonnen, dass die "Windows Gaming PC"-Experience so dolle gewesen ist. Entweder greifen die Spieler zu Steam, wenn sie einen Desktop wollen, oder holen sich eine Spielekonsole (notfalls von anderen Herstellern). Der Windows Central-Artikel beschreibt die Pläne für die neue Xbox-Experience, und mir stellt sich die Frage, wie Spieler unter der Leserschaft das so sehen?

Microsoft und Privatnutzer – Meinung der Kollegen

Zum Abschluss möchte ich die Leserschaft noch auf den Beitrag Microsoft und der Privatnutzer: Eine aktuelle Bestandsaufnahme hinweisen, den Kevin Kozuszek gerade auf Dr. Windows veröffentlicht hat. Das Dr. Windows Team besteht ja aus ausgewiesenen Microsoft Enthusiasten. Aber der Tenor im Artikel ist alles andere als begeistert – da ist von Abrissbirne im Microsoft Produktwald die Rede, und dass viele Entwicklungen "sauer aufstoßen".

Ich fand es ganz spannend, den Abriss zu lesen – das Microsoft-Management bewegt sich entlang einer Linie, die für den Börsenkurs des Unternehmens und dessen Überleben (vermeintlich) wichtig ist. Kann man verstehen. Das Problem fängt aber da an, wo sich der Kunde in den Produkten nicht mehr wiederfindet oder diese einfach nicht mehr seine Probleme lösen. Momentan habe ich das Empfinden, dass Microsoft das Gespür dafür verloren hat, was die Leute wirklich benötigen. Es wird eine große Wette in Sachen Cloud und KI aufgezogen – das kann gut gehen, aber auch das Ende von Microsoft auf mittlere Sicht bedeuten. Oder wie seht ihr das so?

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30 Antworten zu Microsoft aus Nutzersicht ohne Plan?

  1. noway sagt:

    Es ist wie mit den Produkten der Autoindustrie – den Leuten werden Dinge aufgezwungen, die sie nicht wollen, an Produkten, die seit Ewigkeiten ausentwickelt waren. Mit einem Auto will man von A nach B fahren, mit einem Computer seine Aufgaben erledigen. Alles, was dabei stört, verursacht (milde gesagt) Frustration. Und alles, was dem Endverbraucher keinen Nutzen bringt, ist kein Fortschritt.

  2. Tomas Jakobs sagt:

    Seit wann geht es bei Micosoft um "den User"? Wer soll das sein? Der gemeine Mitarbeiter im Unternehmen? Der private User zuhause? Hallo?

    Die Reden Nadellas aus 2016/2017 vergessen? Das Alles mit Cloud und Edge? Und dann kam KI und aus der zumindest in Ansätzen noch schlüssigen Strategie wurde Scam.

    Windows ist btw. qua Definition kein Betriebssystem (mehr), wenn man diese Faktoren anlegt, was ein Betriebssystem auszeichnen muss:

    1. Benuterverwaltung
    2. Programm- und Prozessverwaltung
    3. Speicherverwaltung
    4. Dateiverwaltung
    5. Geräteverwaltung
    6. Netzwerkverwaltung

    Funktionalität und Benutzerautonomie sind mittlerweile so eingeschränkt, dass es zu einer Zugangssoftware mutiert ist, vergleichbar mit der AOL Software damals in den 90er Jahren. Das allerdings beinahe deckungsgleich, wenn man die bunten, blinkenden, farbenen Kacheln als Vergleich nimmt.

  3. Georg R. sagt:

    Windows 10 IoT Enterprise LTSC 2021 ist mittlerweile die einzige Software von Microsoft, die ich noch nutze. Wegen Krankheit konnte ich Linux Mint noch nicht ausgiebig testen, aber das wird bald nachgeholt! Wenn für mich alles passt, wird auch das MS-Betiebssystem ersetzt werden.
    Der Kreis schließt sich, denn mit MS-DOS 3.x bis 6.x, Windows 2.x bis Win 10, OS/2, Sinix, OS/2, CP/M, Zeta, Haiku etc. durfte ich viele Betriebssysteme und Office-Programme kennenlernen. 38 Jahre private und berufliche IT-Erfahrungen (Hotline 24/7, Kundenschulungen etc.) sind genug und ob mich ab 2032 noch Hard- und Software interessieren, steht in den Sternen.
    MS, ich habe fertig!

    • Günter Born sagt:

      Es ist wirklich so, dass W10 IoT Enterprise LTSC eine Offenbarung ist – ein Windows, mit dem Du einfach so arbeiten kannst. Kein Schnickschnack, kein Gängeln, sondern ein Stück solide Software, was tut, was man so braucht.

    • Der Christian sagt:

      Sinix … ich bin begeistert jemanden zu finden, der das überhaupt noch kennt. War damals das erste Betriebssystem, mit dem ich Kontakt hatte. Alle anderen (ausser CP/M, Zeta und Haiku) hatte ich auch irgendwann mal im Einsatz, dazu verschiedenste Linuxe, PalmOS, macOS (und dessen Vorläufer), iOS, …

      Letztlich muss man eine gewisse Flexibilität behalten, finde ich. Gerade in meiner Rolle als Lehrer. Jedoch gibt es auch Grenzen. Und vor Windows 11 ist eine solche für mich … allerhöchstens 2 virtuelle Maschinen, um den Schülern zu zeigen, wo sie im Windows-Explorer klicken müssen oder so.

      Windows erscheint mir wirklich kein Betriebssystem mehr zu sein, höchstens ein Zustand. Der Vergleich mit "Adventure-Game" ist gut, aber ist Windows 11 bereits der Endboss, oder kommt da noch was hinterher?

  4. Phadda sagt:

    Ist das jetzt eher so ein DE/EU Ding mit den Befürchtungen und Abriss? Oder wie schaut das denn im Heimatland aus? Da fehlt mir die Expertise noch die ein Ansatz was zu finden, oder sind die eher kuschende Lemminge (geworden?)?

    • Günter Born sagt:

      Ich bin ja viele auf X und BlueSky unterwegs. Da fällt mir in englischsprachigen Posts in den letzten zwei Jahren auf, wie doch oft harsche Kritik an Microsofts Schlenkern (Sicherheit, KI, Privatsphäre etc.) geäußert wird. Kann natürlich sein, dass ich zu stark in meiner Filterblase unterwegs bin – und ja, es gibt nach wie vor die Jubelperser, die jedes umgefärbte Icon in Windows oder Office 365 in einem Beitrag bejubeln. Aber die Kritik wird deutlicher.

    • Mark sagt:

      Keine Sorge! Ich bezweifle stark, dass das hier: "Outlook soll Mails lesen und selbst bearbeiten, sowie bei der Abarbeitung anfallender Aufgaben unterstützen."

      Im EWR möglich sein wird! Sobald Microsoft versucht, es hier einzuführen, werden sich unsere Datenschützer einschalten. Und die EU bzw. der EWR scheint für Microsoft zumindest wichtig zu sein, sonst hätten sie die ESU nicht "kostenlos" für ein weiteres Jahr zur Verfügung gestellt…

      Privat nutze ich glücklicherweise kein Outlook (und habe auch keine Lizenz für den KI Piloten) und im Büro wird die Installation des "neuen" KI Outlook so weit hinausgezögert wie es nur geht… wir sind bisher am neuen Outlook vorbei gekommen, das ja nun komplett eingestampft werden soll, und werden auch an der ganz neuen "Agentic Outlook" Version vorbei kommen… Sollte Microsoft den Zwang aufrecht erhalten und Outlook Classic irgendwann abschalten dann wechseln wir zu einer anderen App…

      Bezüglich XBox und Gaming generell: Microsoft hat kürzlich eine abgespeckte Version von Windows 11 vorgestellt, die nebst der XBOX App auch Zugriff auf Steam und co. bieten soll… Ist allerdings – laut dem gelesenen – für XBOX Handhelds vorgesehen…

      • masterX244 sagt:

        Und "KI" blind auf mails loslassen sollte man generell nicht. Prompt Injection grüßt und E-Mail ist in dem Fall arbeiten mit Daten aus Feindeshand. Externer input muss man im Umfeld IT-Sicherheit immer als gefährlich betrachten bis man die validiert hat.

  5. Olli sagt:

    >>> Momentan habe ich das Empfinden, dass Microsoft das Gespür dafür verloren hat, was die Leute wirklich benötigen.

    Aber das war bereits vor gut 20 Jahren der Fall, als Windows 98/ME mit Windows 2000 zusammen in Windows XP aufgegangen. Damals wurde Firmenkunden (NT-Schiene), die Spielesparte (DOS = Win95/98/ME) aufgezwungen mit Tele Tubbie Optik aufs Auge gedrückt. Ab das lief es für Firmen nicht mehr gut.

  6. harfes sagt:

    Das Problem (und der Vorteil für MS) wird wohl die Bequemlichkeit der User und Firmen sein, den Wechsel in Angriff zu nehmen. Zugegeben: in grossen Firmen ist das nicht so einfach (mal abgesehen von den meist unfähigen Managern auf Entscheidungsebene). Aber in kleinen Firmen sehe ich den schleichenden Wechsel durchaus (Stichwort M365, aus dem viele kleine Firmen bereits wieder aussteigen oder bereits ausgestiegen sind). Im Privatbereich sehe ich den Umstieg bisher eher weniger – aber mit ein bisschen mehr Unfug von MS, wird sich das auch noch ändern…
    Meine Erfahrung: Es fängt meistens mit dem MS-Office an (tausch gegen LibreOffice und entweder Thunderbird oder emClient) und geht dann längerfristig in Linux als OS über. Ausser bei Spezialsoftware wie z.B. BuHa gibt es keinen Grund, bei MS zu bleiben (und die kann zur Not übergangsweise in eine Windows-VM gelegt werden – bis es Alternativen gibt).

  7. TBR sagt:

    Einen Plan hat Microsoft ganz sicher und der wird verfolgt, so wie bei jedem Unternehmen. Ob wir als Kunden damit glücklich sind, ist eine andere Frage. Wir im Unternehmen kommen an Windows nicht vorbei, auch wenn jetzt wieder Blogteilnehmer etwas anderes behaupten werden, ohne unser Unternehmen zu kennen.

  8. Compeff-Blog.cf2.de sagt:

    Einen Plan hat MS sicher. Eine Strategie scheinbar auch. Jedoch keinen Sinn mehr für Kundenorientierung; inklusive uns IT-Dienstleister als Multiplikatoren.

    Insofern kann man aus vernunftbetonter Unternehmersicht definitiv nicht mehr von langfristig stabiler Geschäftsstrategie sprechen.

    • Olli sagt:

      Diese Multiplikatoren sind es, die es Entscheiden werden. Wenn Microsoft nur genug Multiplikatoren verliert, schwingt das Pendel in die andere Richtung. Dann kann es ganz schnell gehen. Während Microsoft bislang nur die Enthusiasten verloren hat, arbeiten sie jetzt hart daran die Multiplikatoren zu vergraulen. Gut so! Bitte weitermachen damit!

  9. Dr.Pingu sagt:

    Ich habe das schon mit Einführung von Windows 11 gesagt und bleibe nach wie vor bei meiner Aussage:

    Microsoft zwingt die Nutzer Stückchenweise in ihre Abhängigkeit (wie in der Fabel mit dem Frosch und dem Topf voll heißem Wasser).

    Es werden OnPrem Lösungen nacheinander eingestampft, um die Unternehmen in die Cloud zu bringen. Windows kann nur noch benutzt werden, wenn man sich mit einem Microsoft-Account registriert. Den Benutzern wird O365 geradezu aufgedrängt und mit KI noch stärker in das Betriebssystem integriert.

    Und wenn sie so weit sind, wird es kein Windows mehr als vorinstalliertes OS geben, sondern als Abo Modell bzw SaaS!

    Ich fühl mich jetzt schon leicht, wie diese bekloppten "Das Ende ist nah!" Spinner, die nackt mit einem Pappschild herum laufen. Aber die Zeichen sieht man immer deutlicher. Win 12 oder Win 13 wird es nur noch in der SaaS Form geben und niemand kann sich dagegen widersetzen, weil sie sonst durch den MS-Account und die Cloud ihr ganzes digitales Leben verlieren würden.

  10. Exchadmin sagt:

    Möglicherweise sind die Äusserungen von Sareen auch nur eine andere Form um zu sagen, dass Outlook New der absolute Schrott ist und man zurückrudert. Anders würde man das doch niemals kommunizieren.
    Abseits davon glaube ich nicht, dass bis 2029 eine ebenbürtige neue Outlook-Variante auch nur im Ansatz fertig wird.
    Und ein weiteres Problem ergibt sich mit Exchange SE. Fällt Outlook 2029 weg, mit welcher Anwendung soll dann mit dem Exchange kommuniziert werden?
    Der hat zwar derzeit kein Supportende, aber ob Microsoft sich traut diesen 2029 außer Dienst zu stellen? Wohl eher nicht. Und auch für M365 bzw. Exchange Online braucht es eine Anwendung.

    Alleine nur der Wegfall der Addins wird Microsoft eine Menge braunen Wind ins Gesicht haben fliegen lassen. Mir fallen so viele Anwendungen ein, die diese zwingend voraussetzen, ansonsten selbst nur noch teilweise zu gebrauchen sind.
    Hoffen wir, dass die KI-Blase zeitnah platzt, dann wird der Clopilot und alles damit in Verbindung stehende schneller aus Windows und Office entfernt werden, als man sich jetzt erträumen würde.

  11. Knort sagt:

    Meinen Hass auf Microsoft pflege ich schon seit den Neunzigern. Mittlerweile auch in Entscheider Position in einer klassischen Microsoftumgebung. Active Directory, Exchange, SQL, Hyper-V, 365 und mehr.
    Active Directory, SQL (teilweise) und Hyper-V werden wohl noch eine Zeit erhalten bleiben.
    Was Fileserver und Onedrive betrifft testen wir aktuell Opencloud. Kein LAMP Stack juhu
    Exchange prüfen wir eine Migration zu Open Xchange oder sogar Fremdanbieter wie Mailbox.org.
    Microsoft Project soll durch Openproject abgelöst werden.
    Teams ersetzen wir durch Opentalk.
    Für IT interne Tickets und eine Prozessimplementierung wird aktuell Omnitracker geprüft.
    Bis hier stehen hinter allen Produkten deutsche Unternehmen.

    Hyper-V kommt erst wieder neu ins Haus diese Woche. Löst einen Nutanix-Cluster ab.

    Schade das es am Backupmarkt noch keine gute Auswahl gibt. Rubrik hat uns in die Cloud gezwungen und wir erwägen einen Wechsel zu Veeam. Dort ist der Support für Tapes besser. Prüfung wie es mit Oracle Workloads aussieht, steht noch aus. Immutable/Archivierung/Kubernetes ist im Scope.

    So verabschiedet sich ein Wasserwerk langsam vom amerikanischen Würgegriff.
    Den ganzen Abodreck gibts leider auch hier.

  12. Bolko sagt:

    Der Gaming-Copilot ist Opt-In, sollte also im Normalfall nicht laufen.
    Ein Spieler bemerkte aber erhöhten Netzwerkverkehr und sah dann, dass dieser Gaming-Copilot aktiviert war, obwohl er selber ihn nicht eingeschaltet hatte.
    Es wurden im Spiel regelmäßig Screenshots gemacht und an Microsoft gesendet.

    Eine lokale Verarbeitung auf CPU und GPU dürfte das Spielen deutlich verlangsamen und die Spieler stören, daher wird die Verarbeitung vermutlich in der MS-Cloud erfolgen, ohne Zustimmung der Benutzer.

    Gaming-Copilot lässt sich auch auf PCs ohne NPU aktivieren, also auf PCs, die keine Copilot+ Freigabe haben.

    heise. de/news/Microsofts-Gaming-Copilot-macht-Screenshots-aber-nicht-fuer-KI-Training-10900091.html

  13. Marius K. sagt:

    "Der Windows Central-Artikel beschreibt die Pläne für die neue Xbox-Experience, und mir stellt sich die Frage, wie Spieler unter der Leserschaft das so sehen?"

    Naja, Xbox wird es nicht mehr lange geben, zumindest so wie wir es kannten.

    Es wird imho. ohne realitätsnahe vision, buzzword Marketing betrieben.

    Die Xbox Spiele kann man auch auf der Xbox-ally spielen*
    *Aber nur wenn sie Xbox-play-anywhere kompatibel sind……..

    Die Konkurrenz ist Valve/Steam, die Features die hier groß angekündigt werden sind dort schon vorhanden und wesentlich besser u.o. angenehmer.
    *hust* Steam Remote-Play *hust*
    Auch lokaler co-op mit andern ist möglich durch Steam Play Together, wo sogar nur der Host das Spiel braucht, und der aufwand des Entwicklers gleich "Setze Häkchen" ist.

  14. P.B. sagt:

    Bei der Ausführung zu Outlook new frag ich mich immer, wo jetzt genau das Problem liegt?

    Der Zusammenhang ist doch schon klar aufgezeigt worden… Das Exchange Online "FrontEnd" in Form der App "Outlook new". Meine Business Mails als EXO Nutzer liegen eh bei Microsoft, mit User/PW wird dort auch lange nicht hantiert – wo ist denn da jetzt das Problem am neuen Outlook?

    So oder so ähnlich sinngemäß durfte ich vor wenigen Wochen bei unserer Geschäftsleitung versu hen zu erklären, dass das neue Outlook PWs in der Cloud speichert… Ist halt argumentativ ziemlich schwer, wenn der Gegenüber das ganze via Kosten verargumentiert (die E3 Lizenz wird eh bezahlt – warum Exchange SE lizensieren wenn es EXO "umsonst" gibt) und warum Alternativ Produkte selbst hosten unter relativ hohem Aufwand, was Verfügbarkeit, Sicherheit, Zugriffsoptionen und Integrität in Dritt-Systeme angeht, wenn es das bei MS mit fancy Optik und für "lau" gibt?

    Und ganz unrecht hatte meine Geschäftsleitung da nicht, weil die Kosten für den Betrieb von 24/7 eigener Server Infrastruktur inkl. allem drum und dran übersteigen das Hosting von EXO um ein vielfaches.
    Naja, dann rumpelt es halt mal in der Atlassian Cloud, wenn AWS mal wieder spinnt oder die Telekom mal wieder Peering Probleme hat, gibts mal keine Mails, kein Teams usw. – scheinbar verschmerzbar, da es oft und lange genug funktioniert ggü. der monatlichen Bezahlung einer mehrköpfigen IT Mannschaft mit Knowhow für den Eigenbetrieb, zzgl. Lizenzkosten und Kosten für Betrieb, Hardware und Wartung von Netzwerkequipment.

    Vor allem fallen mir Argumente auf, die aufeinander aufbauen und man sich dabei einiges noch selbst "schön" redet, es aber halt die Realität ist.
    Einen mehrere TB an Daten großen Fileserver wird durch Sharepoint und OneDrive ersetzt. Nextcloud? wozu, wir haben doch OneDrive. Und am Ende immer das Argument, es kostet nix, weil im Abo inkl. – alle selbst gehosteten Dinge hingegen kosten min. Aufwand.

    Nachvollziehen warum MS und Unternehmen diesen Weg gehen kann ich definitiv, gut finde ich ihn nicht zwingend, dennoch sind da Argumente bei, die gewichtig sind und man das schwer weg diskutiert bekommt, weil der Wusch das zwingend selbst zu machen heuer nicht mehr unbedingt existiert.

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