Windows 10: Mediencasting in Build 10576 angetestet

Die Nacht hat Microsoft ja die Build 10576 von Windows 10 im Fast-Ring für Windows Insider freigegeben. Eine Neuerung ist das Media Casting in Microsoft Edge (siehe Windows 10 Build 10576 für Insider freigegeben oder hier). Ich hab's mal kurz angetestet …


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Für meinen Test wurde ein Medion Akoya P2214T mit der Windows 10 Build 10576 sowie die Medion Zoombox 915 verwendet. Beide Geräte wurden von mir in der Vergangenheit für Miracast-Streaming-Tests unter Windows 8.1 und früheren Windows 10-Builds mit guten Ergebnissen verwendet. Auch unter Android schlug sich die Zoombox sehr gut.

Link: MEDION® ZoomBox: Streaming-Box für DLNA und Miracast

Test 1: Edge-Streaming auf Zoombox

Im ersten Test habe ich aus Microsoft Edge über den Befehl Medien auf externem Gerät abspielen einen Streaming-Versuch gewagt.

EdgeStreaming

Der Befehl war übrigens in Edge auch schon in der Build 10565 verfügbar – ich habe den aber nie getestet. Nach Anwahl des Befehls erscheint ein Popup-Fenster zur Auswahl des Streaming-Empfängers.

EdgeStreaming01

Hier taucht die Medion Zoombox 915 zwei Mal auf. Zudem gibt es noch den Windows Media Player, den ich als DLNA-Empfänger unter Windows 7 gestartet habe. Es reicht, den gewünschten Empfänger anzuwählen, um das Streaming zu initiieren …

Absturz mit BlueScreen (VIDEO_SCHEDULER_INTERNAL_ERROR)

Die Medion Zoombox wurde gefunden, kurz nach der Auswahl wurde der Bildschirm im Edge-Browser schwarz und es kam zu einem BlueScreen. Gemeldet wurde ein VIDEO_SCHEDULER_INTERNAL_ERROR. Nach Auswertung der .dmp-Datei ergab sich ein Watchdog Violation-Fehler in Zusammenhang mit dem Videotreiber in dxgmms1.sys.


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Streaming BSOD

Eine weitere Recherche an Hand der Ergebnisse im BlueScreenViewer ergab dann den Stop-Code 0x00000119. Dieser ist z.B. in diesem Microsoft-Support-Beitrag und hier beschrieben (ist zudem ein alter Bekannter in Win 10) – einen Patch für Windows 10 gibt es aber nicht.

Neuer Versuch: DLNA-Streaming auf dem WMP

Hab dann mal nach dem Neustart versuchsweise per DLNA auf einen Windows Media Player, der unter Windows 7 lief, gestreamt. Das Streaming des YouTube-Videos  funktionierte wie erwartet.

Nächster Versuch: Miracast-Streaming auf die Zoombox

In einem zweiten Versuch wurde wieder die Zoombox 915 als Miracast-Empfänger ausgewählt. Diesmal trat kein BlueScreen auf. Beim Streaming aus Edge über den Befehl Medien auf externem Gerät abspielen wird aber der gesamte Bildschirm gespiegelt (wie Miracast das auch vorsieht) – was mich zur Frage "Was soll das dann in Edge – dafür gibt es die Kachel Verbinden im Benachrichtigungscenter" bringt. Da hat Microsoft mal wieder ein Balkönchen anmontiert …

Das Streaming klappte diesmal (der Bildschirm wurde gespiegelt) irgendwie. Aber das Ganze ruckelte wie Sau und zeigte Artefakte, um dann die Übertragung nach wenigen Sekunden abzubrechen.

Ich habe dann die Übertragung über die Kachel Verbinden des Benachrichtigungscenters angestoßen (siehe Miracast mit Windows 10 im (Kurz-)Test). Da klappte das Miracast-Streaming kurzzeitig, um dann wieder abzubrechen. Also: Mit der Zoombox 915 mag Windows 10 Build 10576 in meiner Hardware-Ausstattung nicht arbeiten.

Noch'n Test mit dem AirPlay Universal-Receiver und Co.

Man kann nun natürlich maulen: Liegt an der Medion Streambox 915. Aber diese funktionierte bei meinen Tests unter Windows 8.1 und früheren Windows 10-Builds sowie Android sauber. Wir sind hier ja nicht bei armen Leuten – ich habe einen Sack voll HDMI-Empfänger mit Miracast-Support – und es läuft eine Windows 8.1-Maschine (Akoya S6214T) mit dem AirServer Universal-Receiver als Miracast-Empfänger (siehe Miracast mit Windows: AirServer Universal 3.0.26 angetestet), wobei ich die Version 4.0.26 eingesetzt habe. Die Kopplung klappte, aber die Wiedergabe ruckelte und stotterte, um kurz danach abzubrechen. Ich habe dann die Version 4.0.31 getestet – aber da ging gar nichts …

Mit einem Netgear Push2TV PTV 3000 ging ebenfalls gar nichts (da muss nochmals testen, warum kein Bild kam). Und dann kam ein Test mit einem MMS 894 mira HDMI-Stick – dort bekam ich kein Bild oder kein wirkliches Bild samt Ton. An dieser Stelle habe ich genervt aufgesteckt.

Mein Fazit: Die Cast-Funktionen kannst Du knicken

In meiner Zeit, als ich noch Azubine war, gab es den Spruch "Satz mit X, war wohl nix", wenn etwas ganz gehörig in die Hose gegangen war. Der Meister hat dann schon mal ein mühsam montiertes Aufputzkabel mit einem Ruck von der Wand gerissen und "mach's noch mal" gesagt … fiel mir jetzt gerade ein.

Zusammengefasst: Die Medienstreaming-Funktionen sind in der aktuellen Build nix halbes und nix ganzen, also neu machen. Und dass die anderen Medien-Apps von Microsoft kein DLNA-Streaming über Play-To supporten (außer der TV-Anwendung), ist auch alles andere als Knorke. War auch schon in der RTM-Build von Windows 10 so, wie MVP-Kollegin Bar Bowman vor einiger Zeit hier beschrieben hat. Kein Ruhmesblatt für Microsoft. Aber jetzt höre ich bestimmt wieder "wer eine Preview installiert, muss mit solchen Fehlern rechnen" – da sag ich mal nix mehr zu …

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7 Antworten zu Windows 10: Mediencasting in Build 10576 angetestet

  1. Thomas Bauer sagt:

    Die ganze Miracast Geschichte war ja schon immer recht frickelig. Gibts das Wort überhaupt? Egal. Also ich würde empfehlen ihr ganzes Sammelsurium an *CAST Sticks mal einen Update zu unterziehen. Bei mir an meinen LG TV ging ja früher nie Miracast, das läuft jetzt. An FireTV läuft es. Mittlerweile geht es überall (bei mir). Eventuell gibt es auch neue Sticks? Ich trau mich wetten das diese Sticks für Windows 8/8.1 zertifiziert sind. Dann können diese unter Windows 10 funktionieren sofern da keine abweichenden "Programmierkunststücke" stattgefunden haben. Vielleicht gibts ja Updates? In der Regel wollen aber Hersteller lieber neue Sticks verkaufen. Den einzigen Stick den ich verwende ist neben der FireTV Box im Wohnzimmer, der geile (sorry, liebe das Teil) FireTV Stick im Schlafzimmer. Ein kleiner feiner Android PC mit allen Apps die man so braucht. Das besondere an diesen Stick ist, das es kein Streamingstick in eigentlichen Sinne ist, sondern ein kleiner Computer. Die DualCore CPU und die Mail GPU können Miracast absolut sauber darstellen. Demnächst kommt auch wieder ein Update von Amazon Android dafür. Das Teil wird unglaublich gut mit Updates versorgt und gepflegt. Ich hatte das Teil für 19.90 zur Einführung geschossen. Besser gehts einfach nicht. Ich dachte ich schreibe einfach mal so, unzensiert, so wie meine Gedanken sind.

    • Günter Born sagt:

      Problem bei 99% der HDMI-Sticks ist, dass es keine Firmware-Updates gibt – und die Miracast-Unterstützung unter aller Sau implementiert wurde. "Neue HDMI-Sticks" haben bisher (imho) noch die alte Firmware, mit allen Tücken.

      Beim Fire TV-Stick scheint Amazon wohl Firmware-Updates zu liefern – ich habe mir den Stick aber nicht geholt – persönlich brauche ich den nicht und als Testexemplar haben die bisher nix bereitgestellt.

      Eigentlich hatte ich vor, Apple wegen AirPlay zu loben. Aber seit die unter iOS 9 die Protokolle geändert haben, geht da auch nix mehr (außer bei eigener Hardware). Mittlerweile bin ich soweit, dass ich eigentlich von dem ganzen Frickelkram beim Streaming abrate. HDMI-Kabel dran und gut ist (vor allem preiswert). Die Industrie schafft es immer wieder, das Ganze so richtig zu versauen.

    • Ralf Lindemann sagt:

      „…frickelig. Gibts das Wort überhaupt?" – Ja, das Wort gibt es, ist bislang lexikalisch aber nicht weiter aufgefallen. Das berühmte „Grimmsche Wörterbuch" (33 Bde., 1854-1972) kennt den Begriff nicht. Ebenso mau ist die Ausbeute im „Großen Wörterbuch der deutschen Sprachen" des Bibliographischen Institutes (6 Bde., 1977-1981). Auch bei „Duden Online" ist das Adjektiv aktuell nicht verzeichnet. Gleiches gilt für die deutsche Ausgabe von „Wiktionary". Das alles deutet darauf hin, dass „frickelig" kein originärer Begriff der deutschen Schriftsprache ist. Das bestätigt dann auch die 24. Auflage des Rechtschreib-Duden: „Frickelig" taucht hier zwar auch nicht auf, dafür aber das passende Verb: „frickeln", mundsprachlich (umgangssprachlich) für „basteln". „Wiktionary" verzeichnet auch die zugehörigen Substantive: „Frickelei" (Bastelei) und „Frickler" (Bastler). Ich denke, diese Bedeutung passt dann auch zur Verwendung von „frickelig" im Kommentar von Thomas Bauer: „Die ganze Miracast Geschichte war ja schon immer recht frickelig (schwierig, eine Bastelei)."

      • Thomas Bauer sagt:

        Vielen Dank Ralf. Ich wollte in diesen Zusammenhang einfach dieses wunderschöne und seltene Wort verwenden. Es ist so alt, aber doch so modern. Ich finde es schade das solche Dinge einfach verloren gehen. Warum dieses Wort in mir aufgetaucht ist weiß ich aber nicht. Es war beim Schreiben einfach plötzlich da.

      • Ralf Lindemann sagt:

        Thomas, keine Angst, um das Wortfeld „frickeln" muss man sich zur Zeit wohl keine Sorgen machen. Es scheint nicht nur nicht verloren zu gehen, sondern hat in den vergangenen Jahrzehnten eher Karriere gemacht und ist aus der Umgangssprache ins Schriftdeutsch eingesickert. Das dürfte auch der Grund sein, weshalb das Verb in den Rechtschreib-Duden aufgenommen wurde. In der 18. Auflage des Rechtschreib-Duden von 1980 findet sich das Verb nämlich nicht. Hinzu kommt, dass sich „frickeln" auch in blumigen Varianten gewisser Beliebtheit zu erfreuen scheint. Günters „Frickelkram" ist ein schönes Beispiel dafür. ;-)

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