Heute noch einige kleine Infos rund um das Thema WLAN-Router zum Start in die Woche. Mit dabei: Bald werden Router-Hersteller Open Source-Firmware auf ihren Geräten blocken. Und auch ein kleiner Hinweis zum großen Irrtum: Bald fällt der Routerzwang.
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Routerzwang fällt im Sommer, aber nicht für alle!
Der Bundestag hatte ja letztes Jahr im November beschlossen, den Routerzwang abzuschaffen. Konkret: Netzbetreiber können den Nutzern nicht mehr den am Netz angeschlossenen Router vorschreiben. Bei heise.de gibt es z.B. diesen Artikel zum Thema. Auch n-tv und Spiegel Online haben Artikel zu gemacht.
Wer jetzt meint, im Sommer 2016 (konkret 1. August 20161. August 2016) den Router kicken zu können, hat die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Blog-Leser Marc wies mich kürzlich auf eine kleine Fußnote hin. Er hatte es wohl in der PC-Welt 04/2016 auf Seite 6 gelesen. Auch bei teltarif.de stellt man in diesem Artikel die Frage, was der Gesetzestext genau bedeutet.
Im Gesetzestext stehen wohl die beiden Wörter "bei Vertragsabschluss" im Passus, der die freie Routerwahl lässt. Das bedeutet: In den Genuss des freie Routerwahl kommen ab 1. August 2016 wohl nur Kunden, die einen neuen Vertrag abschließen oder einen Altvertrag verlängert. So jedenfalls das Urteil des Bundeswirtschaftsministeriums zur Auslegung des Ende Januar 2016 im Bundesgesetzblatt veröffentlichten Textes. Altkunden müssen ggf. ein bis zwei Jahre warten, oder hoffen, dass der Provider den Routerzwang aufhebt und die Zugangsdaten mitteilt.
TP-Link blockt ab 2. Juni 2016 Custom-Firmware in seinen Routern
Die Installation alternativer Firmware oder der Open Source-Lösung WRT ist für manche Router-Benutzer ja zum Volkssport geworden. Geht man diese Artikel hier, hier oder hier durch, scheint das ja ein Schlaraffenland für Frickler zu sein. Aber damit ist jetzt Schluss!
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Ich hatte es im September 2015 bereits bei heise.de gelesen: Die US-Regulierungsbehörde FCC hat eine neue Richtlinie in Arbeit, die die Software-Umrüstung von Geräten, die Funksysteme enthalten, verbieten soll. Das bedeutet faktisch das Aus für Open-Source-Router-Firmware. Gab eine hitzige Diskussion bei heise.de, denn letztendlich muss ja nur der "Frequenzteil" des Routers vor Manipulationen geschützt werden.
Nun lese ich bei digitaltrends.com, dass der Router-Hersteller TP-Link ab Juni 2016 die Installation alternativer Firmware auf seinen Routern blockieren wird. Grund sind die neuen FCC-Regularien. TP-Link hat in dieser FAQ zum Thema Stellung genommen. Nutzer werden nicht (laut TP-Link nur in den USA) nicht mehr in der Lage sein, eigene Firmware auf den Geräten zu installieren. Bleibt die Frage, wann sich diese Gesetzeslage im Rest der Welt auswirkt.
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