Seit dem Datenleak bei Yahoo und den gescannten E-Mails versuchen wohl zahlreiche Nutzer ihre Konten bei diesem Anbieter zu löschen. Die neueste Änderung bei Yahoo macht das aber wohl schwierig.
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Über die diversen Sauereien bei Yahoo sowie das Datenleak hatte ich im Blog ja berichtet (siehe Linkliste). Wer auf Grund dieser Geschichten das Konto bei Yahoo löschen möchte, findet auf dieser Yahoo-Seite entsprechende Infos.
Bereits vor ein paar Tagen gab es diesen Artikel bei futurezone.at, der darauf hinwies, dass Yahoo die deaktivierten Konten erst nach 91 Tagen aus dem internen Netzwerk entfernt. Und Nutzer berichten, dass sie sich nach dem Löschen des Kontos auch weiterhin anmelden können.
Associates Press macht in diesem Artikel auf eine Änderung bei Yahoo zum 1. Oktober 2016 aufmerksam. Einige Nutzer berichteten von Schwierigkeiten, das Yahoo-Konto zu löschen. Das könnte mit einer in Yahoo eingerichteten E-Mail-Umleitung zu tun haben. In dieser Hilfeseite weist Yahoo darauf hin, dass man die Verwaltung der E-Mail-Umleitung temporär deaktiviert habe.
Wer die Umleitung vor dem 1. Oktober eingerichtet hat, dem werden die Mails auch weiterhin auf das Folgekonto umgeleitet. Könnte der Grund sein, warum das Löschen des Kontos nicht klappt. Und aktuell hat man dann keine Möglichkeit mehr, diese Konfigurierung zu ändern. Ich kann aber nichts testen, da ich mein Yahoo-Konto gelöscht und nie Yahoo als Mail-Anbieter genutzt habe. Irgend jemand von Euch mit entsprechenden Erfahrungen?
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Nachtrag: Bei heise.de hat man zwischenzeitlich diesen Artikel mit weiteren Hinweisen veröffentlicht.
Nachtrag 2: Zwischenzeitlich funktioniert das Einrichten einer Weiterleitung wieder, siehe den Artikel Yahoo: Mail-Weiterleitung wieder freigegeben.
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Ich habe Yahoo genutzt, seit ich ins Internet gegangen bin, vor allem auch den Yahoo-Messenger, über den sich damals viele interessante Leute kennenlernen oder kontaktieren ließen. Im Laufe der Jahre fiel auf, dass Yahoo immer mehr seiner klassischen Services eingestellt oder "verschlimmbessert" hat.
Neben der nun bekanntgewordenen Spionagegeschichte und dem riesigen Datenleck wurde auch der Messenger komplett umgestellt im Sinne, dass der neue Messengeraccount außer den Logindaten mit dem alten Account nichts gemein hat. Das habe ich besonders gemerkt, da ich fast immer mit einem externen Programm (Pidgin) darauf zugreife. Auch Chatpartner mit Originalzugang beklagen sich über die Umstellung.
Wenn man die Entwicklung betrachtet, fragt man nach den Gründen, denn ganz offensichtlich hat sich das einstmals erfolgreiche, beliebte Yahoo gänzlich abgewirtschaftet. Es ist ja wohl nun auch von Verizon aufgekauft worden.
Ursache des Ganzen ist die Transformation vom User-Service im freien Internet damals zur Konsumentensteuerung und -überwachung im kontrollierten, monopolisierten Internet von heute. Google, Facebook und Amazon waren dabei wohl erfolgreicher. Wie Microsoft sich mit seinem von vielen geliebten Windows positionieren will, wird sich zeigen, aber die hier im Blog oft skizzierte Richtung läßt nichts gutes ahnen.
Jedenfalls paßt es ins Bild, wenn Yahoo seine User/Accounts nun nicht gehen lassen will. "Zwang" statt neuem Service und Reue. Ein Begriff, dem man dieser Tage immer öfter im Zusammenhang mit dem Internet und der Datenerfassung begegnet.
Ist bei mir auch so. Man kann den Yahoo-Account löschen, bekommt auch die Bestätigung dass der Account deaktiviert wurde und kann sich trotzdem Anmelden. Ich hatte eine Weiterleitung drin. Die habe ich jetzt deaktiviert und den Account erneut gekündigt. Trotzdem kann ich mich noch anmelden.
Ich habe keine E-Mail-Weiterleitung drin und kann mich nach dem Löschen und der Deaktivierungs-Bestätigungsmail immer noch einloggen. Evtl. wird durch das erneute Einloggen der Lösch-/Kündigungswunsch abgebrochen und man muss den Lösch/Kündigungswunsch dann neustarten.