Microsoft schaltet Metadaten-Dienst für WMP/WMC ab

[English]Nutzer, die den Windows Media Player und/oder das Windows Media Center verwenden, müssen sich auf eine Funktionsreduzierung gefasst machen. Microsoft stellt den vom Windows Media Player und Windows Media Center verwendeten Metadaten-Dienst für bestimmte Windows-Versionen in Zukunft ein.


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Das steckt hinter dem Metadatendienst

Sowohl das in Windows 7 enthaltene Windows Media Center (in Windows 8.1 war es nachrüstbar) als auch der Windows Media Player verwenden Metadaten, um zusätzliche Informationen wie Titel, Genre und Interpret für Songs sowie Regisseur, Schauspieler, Cover Art und TV-Guide für Filme anzuzeigen. Das Windows Media Center (WMC) sowie der Windows Media Player (WMP) beziehen diese Informationen über einen von Microsoft betriebenen Metadatendienst.

Der Metadatendienst wird eingestellt

Im Dokument Changes in metadata service affecting Windows Media Center and Windows Media Player vom 25. Januar 2019 teilt Microsoft mit, dass der Metadatendienst eingestellt wird. Das wird zwar verklausuliert verpackt, indem Microsoft folgendermaßen um das Thema herum schwurbelt:

Möglicherweise können Sie in Zukunft Informationen (Metadaten) wie Titel, Genre und Interpret für Songs sowie Regisseur, Schauspieler, Cover Art und TV-Guide für Filme in Windows Media Center und Windows Media Player nicht mehr anzeigen.

Der Grund für dieses 'möglicherweise': WMP und WMC speichern ja bereits abgefragte Metadaten. Erst wenn der Nutzer die Metadaten für ein neues Medienstück benötigt, stellt er fest, dass diese nicht mehr angezeigt werden. Ergo: Wenn diese Daten irgendwann in Zukunft nicht mehr kommen, ist nichts an eurem Windows-System kaputt, sondern Microsoft hat schlicht den benötigten Dienst abgeschaltet. Microsoft schreibt als Begründung dazu:

Nach Prüfung der Kundenrückmeldungen und Nutzungsdaten entschied sich Microsoft, diesen Service einzustellen.

Die Floskel kennt man bereits aus früheren Tagen, als der WMC nicht mehr in Windows 10 aufgenommen wurde oder im WMP der MPEG2-Decoder sowie dessen Support zur Wiedergabe von DVD-Filmen entfernt wurde. Beim Lesen der nachfolgend verlinkten, alten Blog-Beiträge hatte ich so das eine oder andere dejá vu.

Ach ja, um Kommentaren von Windows 10-Fans vorzubeugen: Das ist halt der Preis den Fortschritts – hüpft halt endlich auf ein 'modernes Betriebssystem'.

Was ist nun genau betroffen?

Microsoft hat im Beitrag eine Tabelle veröffentlicht, in der genau aufgeführt ist, welche Betriebssysteme beim WMP und WMC betroffen sind.

Media version Operating system Affected by this change?
Windows Media Center    
  Windows 8.1 Yes
  Windows 8 Yes
  Windows 7 Yes
Windows Media Player    
  Windows 10 No
  Windows 8.1 No
  Windows 8 No
  Windows 7 Yes

Das Windows Media Center ist in Windows 7 und Windows 8.1 betroffen. Beim Windows Media Player ist dagegen die Einstellung der Verteilung der Metadaten  nur für Windows 7 geplant. (via, via)

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9 Antworten zu Microsoft schaltet Metadaten-Dienst für WMP/WMC ab

  1. Grisu_1968 sagt:

    Sehe ich jetzt nicht als dramatisch an. Für Musik (MP3) kann man die Software MP3TAG verwenden. Beim EPG im Windows Media Center kann man auf denn Inband-EPG ausweichen der die Metadaten aus dem TV-Signal holt.

    Im Wohnzimmer werde ich wohl von Windows 7 auf Windows 8.1 mit Media Center umsteigen. Bei meinen anderen 3 PC´s mit Windows 10 habe ich das Windows Media Center immer nachinstalliert so bald eine neue Version von Windows 10 erschienen ist, was in ein paar Minuten erledigt ist da es eine Backupfunktion gibt beim Installieren wo man die Media Center Konfiguration einfach einspielen kann ohne jedes mal das Media Center neu einrichten zu müssen. So lange es noch die Möglichkeit in Windows 10 gibt das Windows Media Center nach zu installieren werde ich das wahrscheinlich auch machen.

  2. Trillian sagt:

    Moin @ All!

    Eine mögliche Alternative für die Musikwiedergabe: foobar2000 (https://www.foobar2000.org/download)

    Ab "Werk" können Metadaten online aus der freedb-Datenbank abgerufen werden.

    Mit Installation der Komponente (= Plugin) "Discogs Tagger" erhält man darüber hinaus Zugriff auf die Discogs Datenbank (https://www.discogs.com).

    Damit sollte man für alle Audio-Metadaten-Eventualitäten gerüstet sein…

    Cave: Funzt nicht nur auf Windows 7 & 8 Systemen, sondern auch unter Windows 10. ^^

  3. Steter Tropfen sagt:

    Das ist eine Funktion, die ich immer mit als erstes deaktiviert habe – ich glaube, schon mit XP-Antispy.
    Erstens bedeutet „Metadaten abfragen": an MS melden, welchen Geschmack ich habe. Das geht MS grundsätzlich nichts an. Wenn mir ein Film sehr gefallen hat, lese ich vielleicht hinterher auf Wikipedia mehr über die beteiligten Personen nach. Das ist viel aufschlussreicher als bloße Namen.
    Zweitens erwiesen sich solche Datenbanken, wenn ich mal darauf zurückgreifen wollte, stets als total am US-Mainstreamgeschmack orientiert. Kultur für Kenner war dort so gut wie nicht zu finden.

    Ich könnte mir da durchaus eine Kohärenz vorstellen zwischen der Vorliebe für ein bestimmtes Betriebssystem, der Nutzung alternativer Mediaplayer, der Haltung zum Datenschutz und vielleicht sogar dem Mediengeschmack. Dann wäre es denkbar, dass Win7-Nutzer tatsächlich signifikant weniger Gebrauch von dieser „Segnung" gemacht haben …und die Abschaltung doch keine Mobbing-Maßnahme ist.

  4. Michael sagt:

    Es gibt doch genügend Alternativen. Habe in Windows 7 zwar das Media Center und den Media Player installiert, beide aber nie benutzt. Der gute alte Winamp und der VLC – mehr braucht man (ich) nicht.

    Nebenbei: Es soll eine neue Version vom Winamp geben, weiß jemand was genaueres? https://www.winamp.com/

  5. 1ST1 sagt:

    Man könnte da jetzt echt sauer werden… Windows 7 ist bis nächstes Jahr noch voll im Support, da ist WMC im Lieferumfang, und Windows 8.1 ist noch bis 2023 drin, und wer unter Windows 8.1 das Mediacenter noch nutzt, hat dafür extra mal 10 Euro bezahlt. Ok, das ist nicht die Welt, aber es ist nunmal leider so, dass das Windows Mediacenter einfach toll funktioniert, leicht bedien und einrichtbar ist, was man von Kodi nicht so sagen kann. Es ist schon schlimm, dass mit dem Update auf Windows 10 einem das für 10 Euro nachgekaufte WMC erstmal wieder weggenommen wurde, und die unoffiziellen Windows 10 Installs einem bei jedem halbjährigen Update regelmäßig platt gemacht werden, aber dass man jetzt auch noch den Metadatendienst wegnimmt, fällt da fast nicht mehr ins Gewicht. Als regelmäßigem WMC Nutzer ist man da ohnehin so einiges gewohnt, die EPG Daten waren ja auch schonmal besser.

    Falls jetzt hier jemand Kodi verteidigen muss: Ich habe beide auf dem selben Wohnzimmer-PC im Einsatz, mit TV-Aufnahme und allem drum und dran, und das schon seit vielen Jahren. Ich will ja eigentlich auf Kodi umsteigen, aber Kodi bietet einfach nicht die Schnelligkeit und Einfachheit vom WMC. Kodi könnte noch viel vom WMC lernen. Schade, dass MS WMC nicht als Opensource freigibt.

    Und es ist übrigens auch Mist, dass MS den Support für den Mediaplayer immer weiter zurück fährt, die dafür als Alternativen von MS angebotenen Metro-Apps sind einfach nur Mist.

    • Bernard sagt:

      Komisch, die Heise-Redaktion feiert regelmässig die Metro-Apps als etwas besonders tolles…

      Es gibt dort kaum Kritik an Windows 10

      Ich verstehe das auch nicht.

  6. Noya sagt:

    Verstehe ich richtig, dass der Media Player noch weiterhin funktioniert und Musik und Videos abspielen kann, auch wenn er die Titel, Interpreten, etc. nicht mehr anzeigen kann?

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