Google verlangt demnächst ein Review von Android-Apps mit Standort-Background-Tracking

Google geht das Problem an, dass Android-Apps den Standort des Benutzers im Hintergrundbetrieb tracken. Apps müssen bald eine Evaluierung durch Google durchlaufen, um im Play Store zu bleiben.


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Obwohl die Standortverfolgung (GPS-Tracking) ein Merkmal vieler Apps und Dienste unter Android ist, kann das ziemlich nervend sein. Das gilt speziell, wenn Apps unterschiedslos nach dem Zugriff auf den Standortdienst von Android fragen. Noch schlimmer ist eine Standortabfrage im Hintergrundbetrieb der App. Dies bedeutet, dass Nutzer möglicherweise gar nicht wissen, welche Apps den Standort auf dem Smartphone gerade trackt.

In Android 11 führt Google dazu spezielle Funktionen ein, um die Berechtigungen zum Zugriff auf den GPS-Standort temporär zu genehmigen und im Background-Betrieb der App auszuschließen (siehe mein Beitrag First Android 11 Developer Preview released). Heißt aber auch, dass Nutzer älterer Android-Geräte mal wieder in die Röhre schauen würden. Daher hat Google beschlossen, auch für diese Nutzergruppe zu handeln.

Überprüfung von Android-Apps

In einem Blog-Beitrag wird eine neue Überprüfungspraxis für Android-App im Bezug auf die Hintergrunderfassung des Standorts angekündigt. Im Laufe dieses Jahres werden die Google Play-Richtlinien aktualisieren. Diese verlangen dann, dass Entwickler eine Genehmigung einholen, wenn sie in Apps auf Standortdaten im Hintergrund zugreifen möchten. Zu den Faktoren, die untersucht werden, gehören:

  • Liefert die Funktion einen klaren Nutzen für den Nutzer?
  • Würden die Nutzer erwarten, dass die App im Hintergrund auf ihren Standort zugreift?
  • Ist die Funktion für den Hauptzweck der Anwendung wichtig?
  • Können Sie die gleiche Erfahrung liefern, ohne auf den Standort im Hintergrund zuzugreifen?

Alle Apps werden anhand derselben Faktoren bewertet. Das gilt auch für die von Google erstellten Apps, und alle Einreichungen werden von Mitarbeitern des Google Teams geprüft. Im Blog-Beitrag gibt Google Beispiele für solche Apps an.

Genehmigung für den Hintergrundzugang erhalten

Um Entwicklern genügend Zeit für die Änderungen zu geben, können Entwickler ihren Anwendungsfall über die  Play Console bei Google einreichen. Sie erhalten dann Rückmeldung darüber, ob die Funktionalität nach der neuen Richtlinie zulässig ist. Google plant folgenden Zeitrahmen für die Einführung dieser Richtlinie (Änderungen vorbehalten):

  • April: Offizielles Google Play-Richtlinien-Update mit Hintergrundstandort
  • Mai: Entwickler können über die Play Console Feedback zu ihrem Anwendungsfall anfordern, wobei die geschätzte Antwortzeit je nach Umfang 2 Wochen beträgt.
  • 3. August: Alle neuen Apps, die bei Google Play eingereicht werden und im Hintergrund auf den Standort zugreifen, müssen genehmigt werden.
  • 2. November: Alle bestehenden Apps, die im Hintergrund auf den Standort zugreifen, müssen genehmigt werden oder werden aus Google Play entfernt.

Weitere Details zur neuen Überprüfungspraxis für Android-App sind dem Blog-Beitrag zu entnehmen.


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Eine Antwort zu Google verlangt demnächst ein Review von Android-Apps mit Standort-Background-Tracking

  1. Ärgere das Böse! sagt:

    "…Apps müssen bald eine Evaluierung durch Google durchlaufen, um im Play Store zu bleiben…"
    Das muss bei allen Apps so sein. Aber nicht nur bei der Standort-Ermittlung muss geschaut werden.
    Alle Apps müssen darauf überprüft werden, ob sie nicht zu viele Rechte einverlangen und ohne diese Rechte nicht funktionieren. Dann werden wohl 95 % der Apps aus dem Store rausfliegen.

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