OSB-Alliance warnt: Die Microsoft Cloud gefährdet unsere digitale Souveränität

Microsoft arbeitet daran, die Nutzer – vor allem bei der Unternehmens-IT – auf Abo-Modelle und Cloud-Anbindung zu zwingen. Ab 2025 werden viele On-Premises-Angebote auslaufen und der Zwang zur Cloud ist dann faktisch gegeben. Damit geht der totale Verlust der digitalen Souveränität einher. Die Open Source Business Alliance (OSB) hat daher bereits Ende September 2021 eindringlich darauf hingewiesen, dass Deutschland und die EU mit mächtigen Schritten dabei sind, auch noch den letzten Rest an digitaler Souveränität mit fliegenden Fahnen aufzugeben.


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Geht man auf die Microsoft Seiten, auf denen die Lebenszyklen von Microsoft-Produkten aufgeführt sind, laufen im Jahr 2025 eine Reihe Produkte wie Microsoft Office 2016/2019 oder Windows 10 Home und Professional (nicht die 2019 LTSC, siehe Endet Windows 10 am 14. Oktober 2025? Ein bisschen …) aus. Windows 10 LTSC-Versionen bekommen demnächst nur noch 5 Jahre Support (siehe Windows 10 LTSC: Nächste Version nur noch mit 5 Jahren Support).

Windows Server 2012 erhält nur noch kostenpflichtige Extended Security Updates (ESU) für das 2. Jahr. Im Jahr 2026 laufen weitere Produkte wie Microsoft Office 2022, Teile von Dynamics 365 oder Microsoft SQL-Server, Windows Server 2012 Extended Security Updates (ESU) für das 3. Jahr etc. aus. 2027 sind dann weitere Produkte wie SQL-Server 2017, Hyper-V-Server 2016 etc. mit End of Support dran.

Ob es Nachfolger gibt, wie diese mit der Cloud verwoben werden und wie es mit Exchange On-Premises ausschaut, steht in den Sternen. Selbst wenn Microsoft noch On-Premises-Lösungen für diverse Produkte anbietet, wird deren Support auf 5 Jahre zusammen gestrichen – Windows 11 soll in Unternehmensumgebungen nur noch 3 Jahre Support erhalten (gilt auch für Windows 11 IoT Enterprise, siehe Windows 11 IoT Enterprise nur mit 36 Monaten Support). Das große Ziel Microsofts ist klar: Alles soll in die Cloud und hin zu Abo-Modellen umgestellt werden.

OSB-Alliance sieht digitale Souveränität gefährdet

Die OSB-Alliance schlägt Alarm, denn Microsoft hat angekündigt, die bisher von der Verwaltung genutzte und vor Ort (On-Premises) betriebene Software des Unternehmens ab Ende 2025 nicht mehr zu unterstützen. An Stelle der On-Premises-Lösungen sollen ab diesem Zeitpunkt stattdessen ausschließlich Cloud-basierte Bereitstellungsmodelle angeboten werden.


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Die zwangsläufige Folge ist, dass die von Bund, Ländern und Kommunen genutzte Software für Büroarbeit und Kommunikation zukünftig nicht mehr von den Verwaltungen selbst bzw. von ihren Dienstleistern bereitgestellt und betrieben werden kann. Fortan müssten an Stelle dessen die Datenschutz höchst bedenkliche Cloud-Angebote von Microsoft genutzt werden, so die OSB.

Der Hinweis "hinsichtlich Datenflüssen (Telemetrie) und Datenschutz höchst bedenkliche Cloud-Angebote" ist eine nette Umschreibung, den gemäß der DSGVO dürfen die meisten Microsoft-Angebote wegen der (Telemetrie-)Datenübertragung und Zugriffsmöglichkeiten der US-Administration schlicht nicht mehr genutzt werden. Da kneifen die Datenschützer schlicht die Augen zu.

Die Open Source Business Alliance – Bundesverband für digitale Souveränität e.V. macht in dem von Peter Ganten, Rafael Laguna de la Vera, Adriana Groß, Lothar Becker, Ann Cathrin Riedel, Julia Kloiber und Marina Weisband mit unterzeichnetem Positionspapier deutlich, warum sich dadurch ein Abhängigkeitsverhältnis mit dramatischen Auswirkungen auf das digitale Ökosystem in Europa ergeben würde. Einige Stichpunkte aus dem Papier:

  • Aufgrund des für die Verwaltung, unabhängige Dritte und Zivilgesellschaft intransparenten Softwarecodes kann nicht ausgeschlossen werden, dass über die kontinuierlich von Microsoft oder anderen Anbietern zur Verfügung gestellten Aktualisierungen und Fehlerkorrekturen Hintertüren eingeführt werden, die einen ungewollten Zugriff ermöglichen, sofern sie nicht sowieso a priori vorliegen.
  • Die in der Verwaltung verwendeten Fachverfahren müssen die proprietären Programmierschnittstellen und Funktionen der Microsoft-Cloud-Angebote nutzen. Ein Festhalten an offenen und von einer breiten Community gesetzten Standards ist nicht mehr möglich.
  • Die Monopolstellung ermöglicht es Microsoft, praktisch jeglichen gewünschten Preis zu diktieren. Zudem besteht die Gefahr einer einseitigen Kündigung des Vertragsverhältnisses durch Microsoft, was unabsehbare Folgekosten verursachen würde.
  • Die Abhängigkeit von Microsoft wird unter Umständen nicht nur Zugeständnisse in Bezug auf Datenschutz und Datensicherheit erfordern, sondern hat die direkte Abhängigkeit von Entscheidungen amerikanischer Behörden zur Folge.
  • Microsoft kann Europa zwingen, nicht-offene, proprietäre von Microsoft gesetzte Standards zu akzeptieren, an denen sich gegebenenfalls andere (EU-)Staaten und große Teile der Wirtschaft ausrichten müssten.
  • Eine so manifestierte massive technologische Abhängigkeit hat zur Folge, dass kontinuierlich erhebliche öffentliche finanzielle Mittel an Microsoft und ausschließlich auf Microsoft-Standards entwickelnde Anbieter fließen, die dem europäischen Digitalisierungs-Ökosystem dauerhaft entzogen werden.

Peter Ganten, Vorstandsvorsitzender der OSB Alliance, schreibt dazu: "Wenn die Politik zulässt, dass die bestehenden Abhängigkeiten deutscher und europäischer Behörden von einem einzigen Hersteller weiter zementiert werden, wird das fatale Auswirkungen auf die nationale digitale Souveränität und die Leistungsfähigkeit des digitalen europäischen Wirtschaftsraumes haben. Wir sprechen eine deutliche Warnung aus, dass die digitalpolitische Zukunft Europas nicht in die Hände eines einzigen Konzerns gelegt werden darf."

Die OSB-Alliance hat das Dokument Warum die Entscheidung für eine Microsoft Cloud den Aufbau echter digitaler Souveränität verhindert veröffentlicht, welches ein erschreckendes Bild zeichnet. Deutschlands und Europas Behörden begeben sich in eine erschreckende Abhängigkeit von einem US-Anbieter, der dann als Monopolist jeden Preis verlangen und durch die Abhängigkeit seine künftige Produktpolitik vorgeben kann. Noch bietet Open Source-Software die Möglichkeit, dass Europa und Deutschland auf diesen Feldern eigenständig werden könnten. Es muss nur gewollt und angepackt werden. Jetzt wird deutlich, welch Bärendienst Münchens OB Reiter durch das Abschießen des LiMux-Projekts der Sache erwiesen hat.

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24 Antworten zu OSB-Alliance warnt: Die Microsoft Cloud gefährdet unsere digitale Souveränität

  1. Robert sagt:

    Kommt darauf an, wie man es sehen möchte.
    Sicherlich wäre es MS lieber, dass alle in die Cloud kommen, aber es macht auch für MS Sinn, den Product-Lifecycle zu verkleinern.
    Wenn man mehr neue Funktionalität in die Produkte bringen will, ist es mehr als hinderlich, wenn man Entwickler für einen 10 Jahres-Support abstellen muss, die anderweitig für Neu-Entwicklungen benötigt werden. Lieber alle 5 Jahre Produktwechsel mit Neuerungen, als 10 Jahre Ewigkeits-Support ;-)
    Ich schreibe das aus der Sicht von MS. Persönlich wäre es mir auch lieber, nicht so oft einen Austausch/Upgrade von Systemen vornehmen zu müssen.

    • Zocker sagt:

      MS entwickelt für die Kunden. Da stellt sich die Frage, warum die Kunden alles halbe oder ganze Jahr neue Features brauchen, die sie wahrscheinlich nie nutzen werden. Die Kunden sollen also auf Zuverlässigkeit verzichten, damit MS ihnen etwas verkaufen kann, was sie nicht brauchen? Es ist klar, dass es MS nur ums Geld geht.
      Letztendlich ist das "Problem" von MS, viele Versionen gleichzeitig zu pflegen hausgemacht. Früher ging das problemlos dank größeren Produktzyklen. Aber mit 10 hat die Scheiße angefangen. Jedes halbe Jahr eine neue Version, die dann ein paar Jahre gepflegt werden muss (Enterprise). Dazu dann noch LTSC. Dass ihnen das um die Ohren fliegen wird, war ,ehr als absehbar. Insbesondere, wenn man die QA praktisch auflöst.
      Die Sicht von MS zu sehen, ist die falsche Denkweise. Es geht nämlich letztendlich um um die Kunden. Problem ist dabei deren extreme Abhängigkeit von MS mangels Alternativen.

  2. Karsten Tönniges sagt:

    Das Problem sind nicht die verkürzten Life-Cycles (und damit Supportzeiten), sondern die glaubwürdige Ankündigung, in Zukunft On-Premises-Angebote einzustellen.
    Ein Geschäftspartner, der mir kein passendes Produkt in Zukunft anbieten möchte, ist in meinen Augen nicht länger geschäftskritisch zuverlässig. Es wäre also für jeden IT-Architekten fahrlässig, weiter auf entsprechende Produktlinien eines zukünftig unzuverlässigen Geschäftspartners zu setzen. Statt dessen, wäre es dringend angeraten, alternative Produkte zu evaluieren und, falls keine alternativen Produkte passen, entsprechende Projekte auszuschreiben, gegebenenfalls vorher auch Partner mit ähnlichem Bedarf suchen und in einer Einkaufsgemeinschaft integrieren, um auch komplexere Konstrukte wirtschaftlich darstellen zu können.

  3. Jackie sagt:

    Natürlich ist es Ziel von Microsoft alle in die Cloud und Abomodelle zu bekommen. Für den Konzern vereinfacht das die Software Entwicklung, schließlich hat man dann eine kontrollierte Umgebung in der die Softeware läuft. Außerdem kann man auch eine mögliche Fehlerquelle eleminieren, es gibt ja auch weniger fähige Admins. Das Hauptziel dürften wohl aber eher der Gewinn und vorallem der konstante Geldfluß sein. Wobei die ersten beiden Punkte eigentlich auch nur Kosten senken und damit auch wieder den Gewinn erhöhen ;)

    Die Warnung der OSB-Alliance ist richtig, wird aber leider verpuffen. Die Cloud ist ja so sexy und easy. In Zukunft wird es sicher viele Dienste nur noch in der Cloud geben, sei das ein Exchange von Microsoft oder Gaming Systeme die nur noch gestreamt werden.

    Schon jetzt gibt es im Musikbereich Alben die nur noch als Streams oder minderwertige MP3s angeboten werden. Hörbücher gibt es teilweise nur noch bei Audible und gar nicht mehr als CD oder MP3. Bei Filmen und Serien ist mir das noch nicht so sehr aufgefallen. Wobei ich hier eher bereit wäre das Abomodell zu unterstützen, da für mich der Wiedersehenswert der meißten Filme oder Serien gegen Null geht.

    Einen Vorteil für die Kunden sehe ich bei diesen Abomodellen eher selten. Die Kosten sind fast immer höher. Oftmals wird man dann leider mit langen Laufzeiten an den Anbieter gebunden so das das einzige positive Argument für mich, die Flexibilität, dann doch auch auf der Strecke bleibt. Für mich ist eines der wenigen positiven Beispiele in diesem Bereich Netflix, kann ich monatlich kündigen und ist sicher günstiger als die ganzen Serien zu kaufen. Immer wenn ich 30 Jahre alte Dosgames spiele, denke ich das man Spiele von heute in 30 Jahren sicher nicht mehr spielen kann, weil die Online Server dazu dann fehlen. Auf Grund der Cloudsysteme, DRM und Allways Online Modelle werden wir einiges an Kunst und Kultur unwiderruflich verlieren.

    • Kassandra sagt:

      > Die Cloud ist ja so sexy und easy.

      Man übergibt die Verfügungsgewalt über absolut alles, sämtliche Daten und Medadaten, Funktionsumfang der genutzten Software, alle Fragen der Sicherheit, die komplette eigene Arbeitsfähigkeit usw. freiwillig einer einzigen Firma aus einem anderen Land, was kann schon schiefgehen.

      • PattyG sagt:

        Du sagst es.
        Genau das ist das Kernproblem, für welches heute anscheinend noch nicht wirklich viele sensibilisiert sind.
        Denn diese Firma sagt sich dann eines Morgens einfach mal aus Jux:
        "Hm, nun sind ja ganz viele TOP-Unternehmen komplett von mir abhängig … wen schieße ich denn heute mal aus dem Rennen?"
        "Wir" bewegen uns in Richtung einer Abhängigkeit, die, so hoffe ich, nie Realität wird …

  4. Mance sagt:

    Warum eigentlich nur MS? Alle gehen doch in die Richtung und die Frage ist, ob komplexe Zukunftsaufgaben überhaupt ohne Cloud zu machen sind. Die Verfügungsgewalt haben wir doch schon längst abgegeben. Warum sind wir eigentlich nicht bei MS-DOS geblieben und haben da die Entwicklung gestoppt?

    • Steter Tropfen sagt:

      Wer das fragt, hat schon die Scheuklappen integriert. „Alle gehen doch in die Richtung" … „komplexe Zukunftsaufgaben sind anders doch gar nicht zu machen" … „wir haben doch schon längst die Kontrolle verloren" … „wollen wir lieber zurück in die Steinzeit?" – Gratulation, dieses kurze Posting enthält wirklich alle gängigen Fatalismus-Argumente, dank derer die heute mächtigen Unternehmen zu ihrer Position kommen konnten.
      Es lebe das TINA-(There Is No Alternative)-Dogma.

      • Zocker sagt:

        Eine Analyse, die den Nagel auf den Kopf trifft. Bei dem Beitrag fragte ich mich auch, wie die Menschheit eigentlich noch vor 20 oder gar 30 Jahren leben konnte. Absolute Steinzeit damals.

        Allerdings bin auch ich der Meinung, dass man die Entwicklung nicht mehr stoppen kann. Liegt daran, dass man es in den letzten Jahren verpasst hat, entsprechende Zeichen zu setzen. Die Dummheit überwiegt in der weltweiten Gesellschaft deutlich und gibt damit die Richtung vor. Sie macht auch vor der Politik nicht halt. Siehe Christian Lindner.

        • Mance sagt:

          Du wirst lachen, ich komme aus der Steinzeit und bin deshalb in der glückliche Lage den Überblick zu haben.

          @Liegt daran, dass man es in den letzten Jahren verpasst hat, entsprechende Zeichen zu setzen.

          Schlaumaier ;-) Die Diskussion hatten wir schon einmal. G. B. hat mir damals dasselbe vorgehalten und ich sagte dort, daß ich mir den Schuh nicht anziehen lasse.

          Wann und wie hätte man denn damals eingreifen müssen? Und vor allem wer? Von euch hört man immer nur "hätte man". Wer ist "man" und was habt ihr damals gemacht?

          • Zocker sagt:

            "Wer ist "man" und was habt ihr damals gemacht?"

            Ich habe mich bis heute gegen gewisse Dinge, Dienste und Produkte geweigert und nutze sie nicht.

          • Mance sagt:

            @Zocker

            Also jetzt komm, das ist doch selbstverständlich. Ich hatte bis vor gut 4 Wochen noch nicht mal ein Smartphone und nutze außer WIN eigentlich nicht groß was anderes. Und da z. B. auch kein Outlook und keinen MS-Browser im Gegensatz wohl zu den meisten anderen.
            Das Smartphone habe ich nur angeschafft um nicht in naher Zukunft geschäftsunfähig zu werden. Daß das soweit gekommen ist dafür kann ich nun garnichts.

          • Zocker sagt:

            Welches Win nutzt du denn und seit wann?

          • Mance sagt:

            @Zocker

            Seit vor gut 20 Jahren, ich denke es war WIN95 über WIN7 bis heute WIN10 21H1 durchgehend. Und so leid es mir tut aus meiner Sicht ohne wirkliche Probleme (was aber kein Statement sein soll). Ich schildere nur meine Erfahrungen.

          • Zocker sagt:

            Du hast meine Frage NICHT beantwortet. Ich habe gefragt seit wann du welches Win nutzt. Also seit wann welche Version.

      • Mance sagt:

        BlaBlaBla, dann nenne doch mal wirkliche Alternativen. Und warum setzen die sich dann nicht auf breiter Front durch? Das wäre eine schöne "Gutmenschenwelt" wenn sich die Konzerne (und nicht nur in der IT-Welt) darauf einigten den Kuchen freiwillig zum Wohle der Menscheit gleichmäßig zu verteilen und keine Eigeninteressen zu verfolgen.

        Und selbst wenn andere Konzerne erfolgreicher wären dann wäre das am Ende kein Deut anders als jetzt. Es wird immer Monopolisten geben, das war noch nie anders.

        Ich könnte mir auch eine bessere Welt vorstellen aber ich lebe in der Realität. Trotzdem wünsche ich euch viel Erfolg beim eurem Einsatz für mehr Gerechtigkeit. Und hört endlich damit auf, uns Realisten für die Misere verantwortlich zu machen.

        • Zocker sagt:

          Ihr sogenannte "Realisten" seid in der Tat für die Misere verantwortlich. die Bezeichnung "Lemminge" wäre übrigens passender.

        • Andy sagt:

          "dann nenne doch mal wirkliche Alternativen. Und warum setzen die sich dann nicht auf breiter Front durch?"

          Ich habe das mal für eine öffentliche Infrastruktur geprüft und bin zum Schluss gekommen, dass man bei konzertiertem Herangehen in 2-4 Jahren alle bestehenden und angefragten Dienste auf Lunux-Basis umsetzen kann. Durchgesetzt hat sich das nicht, weil die Entscheidung darüber von Leuten getroffen wurde und wird, die nicht auf sachlicher Basis anhand der Fakten entscheiden, sondern nach ganz anderen Erwägungen. Darunter – überraschend – auch das Wohlwollen der Peergroup. Und da waren sich alle Bürgermeister einer kleinen, aber feinen Runde einig: warum sollte man im Hochsicherheitsbereich nicht mit demselben Kram arbeiten, wie zu Hause? Schon der Gedanke war abwegig.
          Und so steht dann Oberchef mit einem gerade selbst gekauften Edelnotebook vor einem und nölt einen voll, warum man sein Windows Home nicht voll in die Enterprise-Struktur reindengeln "will".
          Und wer sich weigert, solche immer wieder reporteten Standards (die Lizenz muss passen!) zur Kenntnis zu nehmen und stattdessen finstere Pläne der IT vermutet, ist vermutlich kein guter Entscheider über heutige und zukünftige Infrastruktur. Aber er ist es trotzdem.
          Darum setzt sich nichts durch, was der IT-Bauer nicht kennt.

          Sorry für den Rant.

      • Mance sagt:

        @Steter Tropfen

        Nur nochmal kurz zu den Alternativen.

        https://www.borncity.com/blog/2021/07/11/linux-mint-20-2/#comments

        Hier hast du dich ja dankenswerter Weise mal genauer mit Linux befaßt. Dein Urteil damals war eher nicht positiv. Diese Diskussion dort hat meine Einstellung zu Linux, obwohl ich auch gerne Alternativen hätte, nicht positiv beeinflußt.

        Ich habe ja wie geschrieben seit ein paar Wochen auch ein Smartphone und habe inzwischen gelernt, daß Android auf einem Linux-Kernel basiert. Hatte keinerlei Probleme mich da in kurzer Zeit rein zu arbeiten. Das liegt wohl daran, daß die Bedienoberfläche (Launcher?) das alles vereinfacht.

        Zitat:
        Als Benutzerschnittstelle im Android-System sitzt der Launcher auf dem eigentlichen Kern und verwaltet die Elemente der Bedienoberfläche.
        Zitatende.

        Also, warum in aller Welt können die Linuxer nicht noch eine 1000 und 1te Version mit so einer Oberfläche versehen damit es auch "für uns Lemminge" genau so einfach zu bedienen ist wie WIN oder Android? Obwohl ich mich als computeraffin einschätze, habe ich trotzdem keinen Bock mehr darauf, mich tiefer mit Betriessystemproblemen zu befassen.

  5. Dat Bundesferkel sagt:

    Schön, wovor die OSB da warnt. Vor der Weichware kommt aber die harte Ware… und da haben wir bereits keinerlei Souveränität mehr.

    Was steht bei uns daheim, in Büros und in Unternehmen? Wessen Technologie? Aus welchem Land stammend? Was davon können wir selber – im worst case – ersetzen und herstellen?

    Hintertüren in weicher Ware kann man umschiffen. Das Zeug in der harten Ware ist da schon ein anderes Kaliber…

  6. super sagt:

    Tja, was soll man dazu sagen?
    Microsoft kam mit einer gekauften CP/M Alternative (MS-DOS) raus. Damals war das Geschäftsmodell: Mache einen Softwarevertrag mit dem Computerhersteller, dessen Ware ohne Betriebssystem wertlos ist. Entwickle nix selbst, sondern kaufe auf und baue ein Monopol auf. Das ist bis heute so geblieben. Zu MS-DOS und Intels 8086: Das war schon damals nicht der Stand der Technik. Der 68000 von Motorola kannte schon einen linearen Adressraum des Speichers ohne das Microsoft Bank-Switching. Mainframes kannten schon Multitasking (PDP-11) und grafische Oberflächen waren auch schon erfunden. Nur eben nicht bei Microsoft. Hoffnungslos veraltet. Das wurde erst in den 2000ern geändert, als man mal wieder ein Betriebssystem entwickeln ließ (Windows NT), das nun endlich dem Stand der Technik entsprach. Sogar Intel konnte sich mit dem Pentium dazu durchringen, auch mal dem Stand der Technik 30 Jahre später zu folgen. Und danach gabs nix Neues mehr. Was soll also Microdoof tun? Natürlich das Geschäftsmodell weiter verfolgen, dem Nutzer Angst machen und verwirren. Klappt doch super, oder?

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