Windows: Microsoft setzt auf Mopria-Support; neue Drittanbieter-Druckertreiber (ab 2025) nicht mehr per Windows Update aktualisierbar

Windows[English]Kurze Information für Leute, die Windows verwenden und bisher gewohnt waren, dass auch Druckertreiber von den Herstellern durch Microsoft per Windows Update aktualisiert wurden. Microsoft setzt in Zukunft bei Druckern/Scannern vermehrt auf den Mopria-Standard. Nun hat Microsoft bekannt gegeben, dass die Verteilung von älteren Druckertreibern über Windows Update auslaufen soll. Das Ganze greift wohl praktisch erst ab 2025 und wohl auch nur für Windows 11 und Nachfolger, da Windows 10 ja im Oktober 2025 aus dem Support fällt.


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Mopria-Unterstützung seit Windows 10 21H2

Seit Windows 10 21H2 bietet das Betriebssystem (auch in den Nachfolgeversionen) Unterstützung  durch Microsoft IPP Class Driver für Mopria-konforme Druckergeräte, die über Netzwerk- und USB-Schnittstellen angeschlossen sind. Dazu müssen die Hersteller einen Microsoft IPP Class Driver bereitstellen, der dann von Microsoft für Windows zur Installation bereitgestellt wird. Das erspart den Herstellern von Druckgeräten (und Scannern) eigenen Installationsprogramme, Treiber, Dienstprogramme usw. mehr bereitzustellen. Neuinstallation und Treiber-Updates werden so vereinfacht.

Mopria ist ein Standard, der eine einfache und nahtlose Möglichkeit zum Drucken oder Scannen auf jedem von Mopria zertifizierten Drucker ermöglichen soll. Das betrifft nicht nur Windows sondern auch Android oder Chromebooks. Definiert wird der Standard von der Mopria Alliance, das ist ein Zusammenschluss von Drucker- und Scannerherstellern sowie Produzenten zugehöriger Software, der "universelle Standards und Lösungen für Scan und Druck" entwickelt. Die Allianz wurde im September 2013 von Canon, HP, Samsung und Xerox gegründet.

Alter Windows Druckertreiber-Support (v3/v4) endet

Laut Microsoft steht die Unterstützung für den neuen Mopria-Standard jetzt über die Print Support Apps bereit. Diese werden über den Windows Store verteilt und automatisch installiert. Damit kündigt Microsoft aber die Unterstützung für ältere (Legacy) v3 und v4 Druckertreiber unter Windows ab. In  dem zum 6. September 2023 aktualisierten Support-Beitrag End of servicing plan for third-party printer drivers on Windows findet sich nur der Fahrplan für das Auslaufen des Supports für die alten Druckertreiber.

  • September 2023: Es erfolgte die Ankündigung, dass ältere Druckertreiber von Drittanbietern für Windows bald nicht mehr bezüglich Aktualisierungen unterstützt werden.
  • 2025: In diesem Jahr beginnt die Abkündigung zu greifen – ich gehe davon aus, dass dies im Oktober mit dem Supportende von Windows 10 der Fall sein wird. Dann werden keine neuen Druckertreiber mehr über Windows Update veröffentlicht. Allerdings können vorhandene Druckertreiber weiterhin noch über Windows Update aktualisiert werden.
  • 2026: In diesem Jahr will Microsoft die Rangfolge der Druckertreiber so ändern, dass immer der Windows IPP-Treiber der Inbox-Klasse bevorzugt wird.
  • 2026: Ab diesem Jahr werden keine Druckertreiber-Updates von Drittanbietern (mit Ausnahme von sicherheitsrelevanten Korrekturen) über Windows Update mehr zugelassen.

Microsoft hat eine FAQ zum Thema veröffentlicht, in der weitere Details beantwortet werden. Für Benutzer ändert sich in meinen Augen nicht sehr viel. Denn vorhandene Druckertreiber von Drittanbietern können weiterhin über Windows Update installiert werden. Zudem haben die Anwender ja noch die Möglichkeit, Druckertreiber mit den Installationsprogrammen der Druckerhersteller zu installieren. Langfristig wird es aber so sein, dass neue Drucker unter Windows nur noch über die Microsoft IPP Class Driver unterstützt werden. Ob dann eine App aus dem Store zur Druckerverwaltung erforderlich wird, muss man abwarten. Spannend wird die Frage, wie es mit dem Linux- und macOS-Support für neue Drucker/Scanner ausschaut. (via)


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11 Antworten zu Windows: Microsoft setzt auf Mopria-Support; neue Drittanbieter-Druckertreiber (ab 2025) nicht mehr per Windows Update aktualisierbar

  1. Michael sagt:

    Ich denke IPP sollte für macOS und Linux absolut kein Problem sein. Hoffe nur, dass der Zwang auf den Store nicht kommt, da vor Allem in Unternehmensumgebungen der Store absichtlich nicht verfügbar ist bzw. weit schwerer zu managen ist.

    • Bernd Bachmann sagt:

      Ist es auch nicht. Ich habe noch nie einen Drucker so einfach in Betrieb nehmen können wie unter Linux. Netzwerkkabel einstecken, einschalten, fertig. Druckt, scannt und meldet sogar, wenn die Tinte zur Neige geht.

      Ein echter Fortschritt, wenn künftig auch unter Windows das Gehampel mit Treiber-Installationen und proprietärer Druck- und Scan-Software entfallen sollte.

    • Norddeutsch sagt:

      Die Meinung bei Vorteilen teile ich. Jedoch ist mE "geht schnell" auf Dauer oder selten "geht gut, zuverlässig und sicher".
      Etwas mehr Brain darf es sehr wohl sein – zumal ich bei vielen Audits hier immer unnötige Lücken seh.

      An was sollt man noch denken? Vorgehen, Compliance? ZB das kleine Kapitel 11 im Standard der PWG IPP Everywhere oder Best Practice:
      – Funktion bei Validierung von Request Headers
      – Limitierung/Konfiguration des Network Printings
      – Anpassen von Firewall(s)
      – Aktualität der Printer Firmware (ein CI ist zu managen …)
      – Anpassung der Printing Ports, Konfiguration oder Abwahl v. Diensten
      – Vermeidung Default Passworte

      Auch wenn Vieles nach "Ist doch logisch klingt" – vergessen wird es bei Vorgehen "einstecken, einschalten, fertig" (s.o.) in Unternehmen doch fast immer…

  2. 1ST1 sagt:

    Es ist ärgerlich, dass Microsoft immer wieder mal Druckertreiber aus seinen Updaterepositories rauswirft. 2021 hatte ich nach Neuaufsetzen meines Heimservers das gleiche Problem, ich war es gewohnt, dass mein mittlerweile 20 Jahre alter Brother HL-1450 von Windows seit XP automatisch erkannt und eingerichtet wird, das funktionierte auch vor 2021 auch noch mit Windows 10. Dann aber auf einmal nicht mehr. Das ist dann der Punkt, an dem viele Anwender scheitern, weil auch beim Druckerhersteller nichts mehr auf der Webseite ist und auf die Windows-Update-Funktion verwiesen wird. Die Folge ist, dass eigentlich noch problemlos funktionierende Drucker, für die es noch Toner/Tinte gibt, oder man sogar einen Vorrat noch daheim hat, weggeworfen werden. Das ist nicht nachhaltig.

    Ich konnte mir letztlich noch aus der Patsche helfen und habe inzwischen mindestens 377 (Downloadzahl) anderen Leuten geholfen, ihre älteren Brother Laser-Drucker, nicht nur 1450er, weiter in Betrieb zu halten. Wie, inklusive dem Download, kann man hier auf insgesamt 4 Seiten mit Beiträgen nachlesen: https://forum.classic-computing.de/forum/index.php?thread/24625-%C3%A4ltere-brother-drucker-unter-windows-10/

    • T Sommer sagt:

      Hatte mal das selbe Problem mit einen HP Deskjet 8xx unter Windows 10. Treiber gibt es im Microsoft Catalog bis Windows 8.1 and later.
      Muss man für Windows 10 dort dann manuell herunterladen, auspacken und aus dem Verzeichnis auswählen, beim hinzufügen des Druckers.
      HP MFP die selbe leier, wenn man die CD nicht hat. Wobei HP auch noch auf den Microsoft Catalog / Windows Update dafür verweist!
      Man findet diese CDs aber durchaus im Netz, dank Tante Google.
      Plug und Play geht anderst!
      Dann werfen die Leute funktionale Geräte auch den Schrott – MS kann das – siehe Windows11

    • Ralf Lindemann sagt:

      Interessanter Link. – Ich habe einen Brother HL-1250 unter Windows 10 im Einsatz. Der funktioniert tadellos, automatisch erkannt wurde er aber nicht. Habe ich auch nicht erwartet. Keine Ahnung, wie alt das Gerät ist, ich habe den Laserdrucker vor vielen Jahren geschenkt bekommen. Damals hatte er schon viele Jahre auf dem Buckel. Ausgeliefert wurde der Drucker vom Hersteller mit Treibern für Windows 3.1x, 95/98 und NT 4.0. Für die Druckerinstallation unter Windows 10 habe mich mit dem DriverStore\FileRepository von Windows 7 beholfen. Ich meine, das war auch ein Tipp von dir, den du hier irgendwann mal in den Kommentaren hinterlassen hast …

    • Jens sagt:

      Ähnlich habe ich den HL-2030 am Fritz!Box-USB-Port als Netzwerkdrucker zum Laufen bekommen, läuft hier unter Windows Server, Windows 7, Windows 10 und auf mehreren Linuxen :-)

  3. Stefan sagt:

    Hab hier auch einen Brother. Ich habe extra darauf geachtet das er PCL6 kann, da ist der Treiber dann ziemlich egal. Kann man unter Windows selbst mit HP4000-Treibern drucken. Beruflich nutze ich nur Universaldruckertreiber für HP, Canon oder Konica. Blöd ists eigentlich nur bei gammligen GDI-Druckern oder so einem Softwaremüll wie für die Officejet 7740 welche nicht per SMB/FTP scannen können sondern nur mit der tollen HP-Software.

  4. Luzifer sagt:

    3.Herstellertreiber gehören auch nicht in die Hände von MS! Egal ob Drucker Grafikkarte oder Mainboardtreiber usw. dafür ist der Hersteller zuständig und hat sich an die gängigen Standards zu halten. Dann klappt das auch.

    Druckertreiber hatt ich noch nir Probleme mit Windows… liegt aber wahrscheinlich auch daran das ich nicht den Billigschrott aus den Supoermärkten kaufe wo Ersatzpatronen mehr kosten als das Gerät selbst! Was will ich auch mit Windowstreibern die lediglich die rudimentären Funktionen des Gerätes bieten!

    Microsoft bleib bei deinen Rappen: Nen OS ist nen OS ist nen OS und dhat die funktionalen Grundfunktionen bereitszustellen mehr nicht!
    Sieht man ja wozu die "eierlegende Wollmilchsau" geführt haben, dazu das MS selbst nicht mehr durchblickt und nicht mal Updates merh bugfrei hinkriegt.

  5. TomTom sagt:

    Moin Moin,

    Mein kleiner Senf dazu ;-)

    Ich habe SEHR gute Erfahrungen, auch unter W11, mit Win 7 Treiber.
    Klar ist der Treiber nicht mehr optimal.
    Und bei Security Produkten wie einem Fingerabdruckscanner wird er auch nicht mehr akzeptiert.
    Aber im Allgemeinen klappt es.

    Zu Drucker.
    Ich kann nur für die Kyo Welt sprechen.
    Aber die anderen Hersteller kochen auch nur mit Wasser.
    Auf jedenfall kann man in der Kyo Welt Problemlos neue Drucker als alte ausgeben.

    Beispiel Fall:
    Kunde will den neuesten Drucker, 3508ci.
    35 Seiten, TLS 1.3, Aufrüstbar mit Finisher/Broschürenmodul/MultiTray/auf 7000 Blatt Papiervorrat.
    Hat aber noch XP…

    Sowas kommt vor.
    Auf jedenfall kann der Kunde den Treiber nehmen der das damalige, vergleichbare Druckermodell unterstützt.
    In dem Fall die 3505ci.
    Er installiert also den fürs Betriebssystem passenden DruckerTreiber, wählt das Ziel aus, hier die 3508ci, und wählt als Zieldruckermodell die ähnliche, alte 3505ci aus.

    Es werden dann NICHT die neuen Features genutzt.
    Als da wären zB einen Z-Faltsystem. Welches ein kostenpflichtiger Zusatz ist, um Faltungen wie Ämter sie bei Briefen machen, in Z-Art.
    Sondern nur das was die alte Maschine kann.
    Was schon nicht wenig ist ;-)

  6. Karl Wester-Ebbinghaus - Microsoft MVP Windows Server / Azure Hybrid & Migration sagt:

    "Unternehmensumgebungen der Store absichtlich nicht verfügbar ist bzw. weit schwerer zu managen ist."
    Das kann man generell so nicht sagen. Es gibt das Company Portal und GPOs für den Store. Treiber benötigen immer häufiger Zugriff auf den Store. winget nutzt als windowsbasierter "Paketmanager" auch den Store.

    Einen (gemanagten) App Store zu nutzen ist auf Smartphones, MacOS, Linux völlig normal. Nur bei Windows mag mancher sich damit nicht anfreunden.

    Ich finde den Schritt von Microsoft inkonsequent.

    "3.Herstellertreiber gehören auch nicht in die Hände von MS! Egal ob Drucker Grafikkarte oder Mainboardtreiber usw. dafür ist der Hersteller zuständig und hat sich an die gängigen Standards zu halten. Dann klappt das auch."

    Und genau so läuft es heut, wie oben beschrieben läuft es auch.
    Zum einen gibt es über Windows Update von Herstellern getestete und bereitgestellte Treiber und Firmware, für Drucker nunmehr nicht.

    Intel, Nvidia und Realtek jedoch könnten hier noch mehr investieren. Deren Treiber sind oft veraltet.

    Offenbar, weil man sich nicht einigen kann. Ebenfalls sind v3 /v4 Treiber sicherheitsanfällig bzw. das gesamte Windows Spooler Konstrukt, siehe Printing Nightmare, das noch nicht bei allen ausgestanden ist.

    Wenn wir demnächst nur noch standardisierte / generische Treiber und Schnittstellen hätten, wäre das ein guter Schritt nach vorn. Ich habe Zweifel ob die Hersteller dies mitgehen. Insb. für ältere Geräte. Das ist auch der Grund warum v3/v4 Treiber weiterhin nutzbar bleiben.

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