Windows Virtual Desktop über Microsoft Azure kommt

Microsoft hat auf der Ignite 2018 den 'Windows Virtual Desktop' angekündigt: Virtuelle Maschinen mit Windows und Office, die auf Microsoft Azure laufen und vermutlich über RDP auf Thin-Clients gestreamt werden können.


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Die entsprechende Ankündigung von Microsoft trägt den Titel Microsoft 365 adds modern desktop on Azure und zeigt die Stoßrichtung. Wer modern ist, verwendet Cloud in Form eines Microsoft 365-Abos, welches unter Microsoft Azure läuft. Dort lassen sich dann Virtuelle Maschinen mit Windows und Office hosten, über die dann von einfachen Clients (Windows, macOS etc.) per Internet zugegriffen werden kann.

Unternehmen wollen virtualisierte Desktops

Microsoft begründet diesen Ansatz damit, dass viele Unternehmen die spezifischen Anforderungen einer virtualisierte Desktop-Umgebung benötigen. Die Gründe für die Virtualisierung sind, laut Microsoft, vielfältig. So stellt beispielsweise für regulierte Branchen wie Finanzdienstleistungen und Gesundheitswesen eine virtualisierte Desktop-Umgebung sicher, dass Compliance-Vorschriften eingehalten werden und der Zugriff auf sensible Daten sicher verwaltet wird. Für mobile Mitarbeiter erleichtert die Desktop-Virtualisierung die Verwaltung und Bereitstellung des Zugriffs auf Unternehmensdaten und Apps. Es bietet der IT-Abteilung auch Optionen zur Unterstützung von Szenarien, wie z.B. den Zugriff auf bestimmte Apps für bestimmte Mitarbeiter.

Windows Virtual Desktop vorgestellt

In der Ankündigung geht Microsoft weniger auf technische Details ein, verrät immerhin aber einige Einzelheiten. Windows Virtual Desktop soll folgende Vorteile bieten:

  • Windows Virtual Desktop ist angeblich der einzige Dienst, der eine Mehrbenutzer-Windows 10-Umgebung, einschließlich der Kompatibilität mit Microsoft Store und bestehenden Windows-Anwendungen, ermöglicht. Der Ansatz soll gleichzeitig Kostenvorteile bieten, die bisher nur mit serverbasierter Virtualisierung möglich waren.
  • Windows Virtual Desktop ist der beste Dienst zur Virtualisierung von Office 365 ProPlus, das in virtuellen Szenarien mit mehreren Benutzern ausgeführt wird. Laut Microsoft ist Microsoft Office die am häufigsten verwendete virtualisierte Anwendung.
  • Interessant für Unternehmen, die Windows 7 nach 2020 einsetzen möchten: Windows Virtual Desktop ist der einzige Dienst, der den virtuellen Windows 7-Desktop mit kostenlosen erweiterten Sicherheitsupdates ausstattet. Dies soll Unternehmen mehr Möglichkeiten bieten, ältere Anwendungen zu unterstützen, während das Unternehmen zu Windows 10 wechselt.
  • Windows Virtual Desktop ist zur Bereitstellung und Verwaltung virtueller Windows-Maschinen mit Azure skalierbar. Sie müssen diese Komponenten nicht mehr selbst hosten, installieren, konfigurieren und verwalten – sondern können diese innerhalb weniger Minuten bereitstellen und skalieren.
  • Windows Virtual Desktop ermöglicht sowohl Desktops als auch Apps zu virtualisieren. Die IT kann wählen, ob den Benutzern der gesamte Desktop oder nur bestimmte Apps bereitgestellt werden. Virtuelle Anwendungen für einen Windows 10-Endpunkt sollen nahtlos in die Benutzerumgebung integriert werden.

Microsoft wirbt damit, dass Windows Virtual Desktop tief in die Sicherheit und das Management von Microsoft 365 integriert ist. Der bedingte Zugriff auf Microsoft 365, die Vermeidung von Datenverlust und die integrierte Verwaltung sind nativ integriert und bieten die, laut Microsoft, sicherste und einfachste Lösung zum Schutz und zur Verwaltung aller Anwendungen und Daten.

Windows Virtual Desktop steht für Kunden mit Windows 10 Enterprise und Windows 10 Education zur Verfügung. Wann es genau los geht, wurde nicht genau gesagt. Irgendwann gegen Ende diesen Jahres soll es eine öffentliche Preview geben. Der Vertrieb soll durch Microsoft direkt, aber auch über Partner erfolgen. Preise und weitere Details sind noch unbekannt. Das Ganze dürfte aber im Einklang mit weiteren Initiativen wie Microsoft Managed Desktop einhergehen. Microsoft stellt die gesamte IT-Infrastruktur als Mietmodell zur Verfügung. Geht solange gut, wie Microsoft das alles am Laufen hält und die Internetverbindung zur Verfügung steht. Wie das Ganze aber im Hinblick auf Datensicherheit, auch im Rahmen der DSGVO zu betrachten ist, ist offen. heise.de hat hier einen kurzen Beitrag zum Thema mit einigen Mutmaßungen veröffentlicht. Ein englischsprachiger Beitrag findet sich hier.


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Eine Antwort zu Windows Virtual Desktop über Microsoft Azure kommt

  1. Günter Born sagt:

    Kein Windows 10 Enterprise für Virtual Desktops

    Jemand hat bei Microsoft nachgefragt, als Virtual Desktop von Microsoft auf der Ignite 2018 angekündigt wurde. Es wird für Virtual Desktop kein Windows 10 Enterprise geben.


    Hintergrund ist, dass alles auf Azure läuft. Der im Tweet verlinkte Artikel enthält eine interessante FAQ.

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