Blähende Akkus bei Microsoft Surfaces und die Firmware

[English]Interessante Erkenntnis zum Thema blähende Akkus bei Microsofts Surface-Tablets. Redmond hat an der Firmware geschraubt, so dass die aufgeblähten Akkus vermieden werden sollen. Allerdings bekommen nicht alle Modelle diese Firmware-Funktionen.


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Als außenstehender Beobachter (ich selbst besitze kein Surface-Gerät) kann ich feststellen, dass Microsoft die Surface-Plattform nicht wirklich im Griff hat. Da wird gebastelt, was das Zeug hält. Und trotzdem gibt es immer wieder massive technische Probleme, die die Surface-Besitzer in den Wahnsinn treiben. Im aktuellen Blog-Beitrag geht es um Akku-Probleme.

Das Problem mit blähenden Akkus

Ein Dauerbrenner sind die Akku-Probleme bei den Surfaces. Mal werden die Akkus zu schnell entladen und Microsoft versucht das per Firmware-Update weg zu basteln. Dann sterben plötzlich Reihenweise Akkus einen frühen Tod (siehe Microsoft Surface Pro 3: Fix gegen Akku-Tod kommt (möglicherweise) bald). Bei den Surface Pro 4-Geräten gibt es ebenfalls ein Akku-Problem. Ich hatte hier im Blog ja darüber gebloggt (Gibt es mal wieder Akku-Probleme bei den Surfaces?). Kurz, nachdem die Geräte aus der Gewährleistung fallen, blähen sich bei einzelnen Exemplaren die Akkus auf. Das Display springt im besten Fall ab und das Gerät ist dann kaputt. Die Fundstelle hier zeigt Fotos eines abgelösten Displays. Auch für andere Surface-Modelle finden sich Treffer (hier, hier, hier und hier). Der Käufer steht im Regen, denn Microsoft reagiert nicht.

Und dann gab es noch diesen Tweet zum Thema. Microsoft Surfaces und funktionierende Akkus, das ist wie Feuer und Wasser (siehe Linkliste am Artikelende).

Firmware-Update gegen Akku-Tod: Nur für neue Modelle

Vor wenigen Tagen meldete sich ein Blog-Leser mit diesem Kommentar im englischsprachigen Blog. Im Batteriereport des Geräts konnte er beobachten, dass sein Gerät in den ersten Wochen immer überladen wurde. Nach diversen Firmware- und UEFI-Updates im Mai und Juni 2017 ließ die Akku-Kapazität nach jedem Firmware-Update nach.

Barb Bowman meldete sich dann per Twitter und wies auf neue Features hin, die in diesem Microsoft-Dokument beschrieben sind. Das umfasst die per Firmware eingeführten Features: Battery Smart Charging, Battery Limit Mode und Battery Lifespan Saver. Die letztgenannte Funktion soll Akkus gegen überladen schützen und würde die oben erwähnte Beobachtung, dass das Surface-Modell ständig weniger Kapazität im Batteriereport ausweist erklären. Barb Bowman hat dann auf Twitter noch geschrieben, dass die Features nur für die neuesten Surface Modelle bereitstehen.

Heißt mit anderen Worten: Wer ein älteres Surface hat, wo sich der Akku bläht, hat halt Pech gehabt. Microsoft hilft Käufern nur in den ersten 3 Jahren nach dem Kauf, falls es Probleme gibt.


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Barb Bowman weist in obigem Tweet nochmals auf die Zusammenfassung bei askwoody.com und eine von Microsoft heimlich entfernte Vorgabe zum Laden im Microsoft Answers Forum in diesem Thread hin. Da kann man nur den Schluss ziehen, besser die Finger von den Surfaces und ihren Problemen zu lassen.

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5 Antworten zu Blähende Akkus bei Microsoft Surfaces und die Firmware

  1. DavidXanatos sagt:

    Also bitte das ist doch kein Bug!

    Das ist ein Feature, wer wollte den nicht schon immer einen eingebauten Surface-Opener.

    Will man was tauschen muss man nur die Betterie zum aufblasen bringen und schon ist das Surface sanft geöffnet.

  2. Micha sagt:

    Eine Gegenmaßnahme wäre eine vernünftig gewählte obere und untere Ladeschlußspannung. Sie sollte ab Werk vorhanden sein. Jeder einzelne falsche Ladevorgang ist schädlich für den Akku. Moderne Geräte laden ja Teilweise die Li Polymer Akkuzellen auf bis zu 4.4V auf. Die untere Ladeschlußpannung liegt bei 2,9V. Solche Werte sind definitiv schädlich für den Akku.

    In meinen alten Nokia 6030 beträgt die Obere Ladeschlußpannung nur 4.15V die untere Ladeschlußpannung liegt bei 3.15V. Der Akku BL-5C ist eine Li Polymer Zelle. Die erste hat 8 Jahre gehalten. Die zweite ist jetzt 7 Jahre alt. keine hat sich davon aufgebläht.

    Der Wechselgrund war das bei Minusgraden bei einem eingehenden Anruf immer das Telefon ausging. Der Akku war nach 8 Jahren einfach sehr Hochohmig.

    Keine Geräte mit fest verbauten Akku kaufen. Dann kann man den Akku im Bedarfsfall wechseln.

    • Uwe Bieser sagt:

      "In meinen alten Nokia 6030 beträgt die Obere Ladeschlußpannung nur 4.15V die untere Ladeschlußpannung liegt bei 3.15V. Der Akku BL-5C ist eine Li Polymer Zelle."

      Genau das ist der Punkt. LiPo-Akkus habe eine geringere Ladeschlussspannung als LiIon-Akkus. Für die sind 4,3-4,4 Volt möglich. Allerdings sind hohe Temperaturen Betriebstemperaturen für Akkus beim Laden nicht gerade Lebensdauer fördernd (I7-Prozeesoren). Da waren die alten Nokia-Handys eher unproblematisch, vermute ich mal

      • Micha sagt:

        Mit dem ACP-7E 3,7V 350mA erwärmt sich der Akku beim laden gar nicht. Mit dem ACP-12E 5,7V 800mA wird der Akku beim laden leicht warm. Kritisch ist das allerdings nicht.

  3. Uwe Bieser sagt:

    Das der Akku überladen wird, dürfte eine Fehlinterpretation sein. Es geht bei den angegebenen Werten um eine Kapazitätstoleranz von gerade einmal 1%. Sofern die Kapazitätsmessung überhaupt eine derart hohe Genauigkeit besitzt, liegt das auch locker im Bereich der Toleranz der Kapazität. Eigentlich kann man LiIon Akkus nicht überladen, da diese sich selbst begrenzen, indem der Ladestrom bei Erreichen der Ladeschlussspannung gen Null tendiert.

    Mir scheint vielmehr, MS macht das was auch andere Hersteller (z. B. Fujitsu bei Lifeook Notebooks) machen. Nämlich per BIOS Update die Ladesschlussspannung nachträglich abzusenken. Allerdings scheint MS das in Raten vollführt zu haben, um nicht dasselbe Debakel wie Apple bei den Smartphones zu erleben, die das in einem Rutsch vollzogen haben und der natürlich sofort auffiel.

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