Wenn Microsoft-Manager Apples macOS statt Windows nutzen

[English]"Für diesen Tweet wäre ich unter Steve Ballmer gefeuert worden" lautet das Bekenntnis eines Microsoft Produktmanagers, der einen Mac mit macOS für seine Arbeit nutzt, darauf aber eine VM mit Windows 11 laufen hat.


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Im Herbst 2025 läuft der Support von Windows 10 aus – und Microsoft will die Klientel auf Windows 11 zwingen. Aber das klappt nicht immer und aktuell häufen sich die "kritischen Meldungen" zum Windows Eco-System sowie zum Betriebssystem als solches. Ein besonderes Schmankel fand sich die Tage auf der Plattform X.

Microsoft Manager über Windows ...

Das Bild zeigt eine der Frauen (könnte Pop-Ikone Kate Perry gewesen sein), die mit einer touristischen Women-only-Mission (NS 31; bestehend aus sechs Frauen) von Blue Origin am 14. April 2025 mit der New Shephard-Raumkapsel in ca. 100 km Höhe geflogen, einige Sekunden Schwerelosigkeit erlebten und dann am Fallschirm in der Wüste von Texas gelandet sind. Die Dame küsst nach ihrem 10 Minuten-Kurztripp in den nahen Weltraum die Erde und dankt symbolisch dafür, nach dem Ausflug auf den Boden der Erde zurückkehren zu dürfen.

Der Tweet ist mit dem eingebetteten Foto schon als ikonisch zu bezeichnen. Denn Merill Fernando schreibt dazu: "Me going back to macOS after being forced to spend an hour on Windows" – als "Ich, nachdem ich wieder zu macOS zurückgekehrt bin, nachdem ich gezwungen war, eine Stunde mit Windows zu arbeiten".


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Dazu muss man wissen, dass der Tweet, der von über 700.000 X-Nutzern abgerufen wurde, nicht von einem No-Name-Teilnehmer stammt. Merill Fernando ist Produkt Manager bei Microsoft und arbeitet als Principal Program Manager im Microsoft Entra Team. Die Aufmerksamkeit, die der Tweet generierte, hat den Mann überrascht, wie er in einem Folge-Tweet schrieb.

Er hat von Microsoft ganz legal ein MacBook zum Arbeiten bekommen (in vielen Firmen können die Mitarbeiter zwischen Macs und Windows-PCs wählen). Ein weiterer Tweet zeigt seinen persönliche Arbeitsplatz, wo der persönliche Mac Studio des Produktmanagers, mehrere Bildschirme und ein Notebook zu sehen sind.

Desktop eines Microsoft Produkt-Managers

Merill Fernando schreibt, dass er es vermeide, persönliche Dinge auf seinem Arbeitslaptop (das sichtbare Macbook) zu erledigen und verwende Mac Studio für  seinen persönlichen Podcast, seinen Newsletter und andere Open-Source-Projekte. Der Mann entwickelt auch Apps und ist im Internet als Podcaster aktiv.

Mit der Windows App für macOS kann er sich Remote auf die Microsoft DevBox und auf ein Microsoft Surface Laptop aufschalten. Er verwendet zudem unter macOS das Produkt Parallels zur Virtualisierung, um eine Reihe von VMs für das Testen von Anwendungen auszuführen. Unter Parallels läuft auch ein virtualisiertes Windows.

Das Bemerkenswerte an obigem Tweet ist der Umstand, dass Merill Fernando als Microsoft Produktmanager unumwunden seine Abneigung gegen Windows eingesteht und lieber mit macOS arbeitet. Golem, die die Geschichte die Tage ausgegraben haben, zitieren den Microsoft Mann mit "Wenn Ballmer noch CEO wäre, wäre ich für diesen Tweet gefeuert worden." Mir geht so der Spruch meiner Mutter durch den Kopf, die immer zu sagen pflegte: "Kinder und Narren sagen die Wahrheit". Aber die Welt ist zu komplex, um alles auf diesen Spruch herunter zu brechen.

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16 Antworten zu Wenn Microsoft-Manager Apples macOS statt Windows nutzen

  1. Daniel sagt:

    Na ob es nun macOS oder Linux ist spielt erst mal keine Rolle es sind beides stabile auf UNIX basierende Systeme. Und wenn selbst Microsoft-Manager kein Windows verwenden wollen kann man den Mist doch gleich einstampfen und eine alternative Oberfläche für Linux nutzen die halt nur wie Windows 11 aussieht aber einen stabilen Unterbau hat.

  2. Wolf789 sagt:

    Da dürfte er nicht der einzige MS-Mitarbeiter sein, der einen Apple-Rechner nutzt.
    Entsprechendes habe ich schon vor ca. 15 Jahren vermutet, als Win7(-Updates) immer katastrophaler wurden u. dann noch Win8.0 kam.
    Wer bei Verstand, wenn nicht gezwungenermaßen, nutzt ab diesem Zeitraum noch MS-Win.
    Ich kann nur lächeln.

  3. Charlie sagt:

    Immer wieder passend:
    Fragt der Windows-Entwickler den Linux-Entwickler, was ihm am neuen Windows 95 am besten gefällt. Seine Antwort: Das ihr damit arbeiten müsst.

  4. Oloroso Intimissimi sagt:

    Geht mir ähnlich, wobei ich dagegen mit macOS überhaupt nicht warm werde.

    Am liebsten wäre mir, wenn Windows 7 weiter unterstützt und ev. mit kleinen Verbesserungen/Funktionen zeitgemäß gehalten würde. Diesen ganzen Telemetrie-, KI- und Bevormundungsquatsch kann ich nicht brauchen.

    • McAlex777 sagt:

      >> wobei ich dagegen mit macOS überhaupt nicht warm werde. <<

      Ich musste mich erst 2,3 Wochen Tag für Tag an macOS gewöhnen.
      Aber dann sind einige Details besser:

      * praktisch Wartungsfrei in meinem "Heim"-Bereich.
      * Nahezu null Werbung, keine laufenden Datenübergriffe, keine Gängelei.
      * spürbar weniger Dateiorientierung – eher App-Orientierung:
      Statt Dateien direkt aus dem Explorer zu doppelklicken, nutzt man "eher" die Apps und was wie wo gespeichert intressiert nicht mehr sosehr. Mit der Zeit überlässt man das Computing dem System und nutzt nur noch seine Apps.
      * Hervorragendes Keyboard/Trackpad.
      * Die Buildin Apps sind großteils gut einsetzbar.
      * Backup? Disk anklemmen, der rest passiert allein. Buildin.

      Wie unter Windows sind eine handvoll System-Tools sinnvoll:
      * Rectangle (bessere Fensterverwaltung, auch aktuell noch unter MacOS 15)
      * Pixea (Bildviewer ohne Datenbank, analog IrfanView)
      * Adguard for Safari (analog ublock)
      * gelegentlich Keka (analog WinRAR)

      Was m.E. nicht gut geht: Gaming, und im System rumfriemeln.

    • McAlex777 sagt:

      Nachtrag:
      Ein weiterer deutlicher Vorteil ist das Ökosystem zwischen den Geräten.

    • TAFKAegal sagt:

      Telemetrien/Datenübertragungen zu Microsoft sind seit mindestens XP drin und können, wie das Ki Zeug auch, in aktuellen Windows Versionen abgeschaltet werden.

      Und welche Bevormundung!?

      • McAlex777 sagt:

        >> Telemetrien/Datenübertragungen zu Microsoft sind seit mindestens XP drin und können, wie das Ki Zeug auch, in aktuellen Windows Versionen abgeschaltet werden.<<

        Es ist Bullshitt zu glauben das normale Heimanwender mit 100 Mausklicks Windows-Telemetrie dauerhaft und vollumfänglich in den Griff bekommen:

        Jedes Update kann jederzeit neue Logiken zu neuen Datenübertragungen zu neuen IP-Adressen hinzufügen.

        • TAFKAegal sagt:

          1. Mag sein, ändert aber nichts an meiner Aussage, die sich auf die Fehlannahmen des OPs bezieht, W7 wäre vollständig frei von den angegebenen unerwünschten Eigenschaften (vgl. Xp-AntiSpy, vispa usw.)

          2. Neuere (Nachfolger-)Software kann einem die Einstellungen in aktuellen Windows genauso abnehmen

          3. Jedes Update für jede Software kann unerwünschtes Verhalten implementieren, was zwischen Windows Upgrades, zumindest meines Wissen nach, noch nie gemacht wurde und wiederum bedeutet, dass eine Anpassung nur einmal im Jahr nötig ist

          Ach und unbedingt daran denken, die ganze Telemetrie/Datenübertragung bei deinem Mac zu deaktivieren, sonst könnte dir noch jemand Einseitigkeit bei deinem ablenkenden Kommentar unterstellen oder, dass du in einer Art wirklichkeitsverzerrendem Feld gefangen bist. ;)

          Außerdem muss du selbst dann noch zusätzlich darauf hoffen, dass Apple nicht (wieder) auf die Idee kommt mit einem zukünftigen Update (siehe 3.), vertrauenswürdige (eigene) Apps zu definieren, die dann (wieder) Drittanbieter (Sicherheits-)Software (siehe 2.) umgehen können und die Daten dann trotzdem gesendet werden. Sowas hat Microsoft glaube ich noch nie gemacht.

  5. Gast sagt:

    Die Entwicklung von Windows gefällt mir auch nicht. Aber es ist immer noch alternativlos für mich.

    Simples Beispiel ohne spezielle Software:
    Auf der Terrasse mit dem 2012er Laptop (intel i3-2370M mit Wireless-N 2230, 8 GB RAM):
    Streaming mit Paramount+, aktueller Firefox, WLAN (guter Empfang):
    Linux (Tuxedo OS): Absturz des Streamings alle paar Sekunden bis Minuten. Immerhin funktioniert WLAN.
    Linux Mint geht gar nicht, da funktioniert kein WLAN.
    Windows 10 Home: läuft einfach, ohne wenn und aber.

    Von den echten Problemen mit diverser Anwendungssoftware rede ich noch gar nicht ;-)

    • M.D. sagt:

      Mal abgesehen von der doch ziemlich abgehangenen Hardware, die bereits beim Kauf eher nicht ins obere Segment fiel und auf der jede aktuelle Linux-Distribution in Standard-Konfiguration nicht wirklich rund und flüssig laufen dürfte, steht Linux nicht in der von Paramount+ unterstützten Liste der Betriebssysteme (Windows > 8 und MacOS > 10.6).

      Von daher verstehe ich den Vergleich hier nicht so ganz.

      Um es wenigstens fairer zu gestalten: Schon mal eine Linux-Distribution "aus der Zeit" probiert, z.B. openSUSE 13.2?

  6. TAFKAegal sagt:

    Naja, als Manager muss man sich auch nicht schon ab Bewerbung immer schön runterbücken und darf auch alle paar Jahre die Firma wechseln ohne, dass einem das, im Gegensatz zum gewöhnlichen Fussvolk, negativ ausgelegt wird!

    Wenigstens wurde das 'Apple Standard Business Paket' geordert: Irgendwas mit Apfel drauf + Parallels + Windows-VM…

    Vor Jahren hatten wir, bei einem ehemaligen Arbeitgeber, einen Kunden bei dem einer der GFs unbedingt einen Mac (Ist kein PC! Sondern ein MAC! Betonung davon ist wichtig!!! …und immer wiederholen!) gebraucht hat und das natürlich ohne vorher abzuklären oder zu testen, ob alles in deren Umgebung überhaupt kompatibel damit ist. Er hatte dann auch häufiger Probleme – aber Schuld war natürlich das Windows, das nachträglich zum Arbeiten angeschafft werden musste (siehe o.g. Business Paket), obwohl für den Rest der Firma alles, wie auch schon zuvor, weiterhin ganz normal funktionert hat.

    Abgesehen davon gab es als Dank für eine Lösung meinerseits noch Rumgemotze, weil ich zu lange dafür gebraucht hätte, obwohl ich weder Ahnung von macOS und Parallels inklusive 'Tunnelblick' (VPN) oder 'Schlüsselbund' (Zugangsdatenverwaltung) hatte oder wie das ursrprünglich überhaupt eingerichtet wurde und es trotzdem in knapp unter einer Stunde (wieder) funktionert hat!

    Alles in allem das übliche, seit Jahrzehnten bekannte Rumgeheule von Anwendern, die sich was auf das Leisten von überteuerter Hardware einbilden. Nix neues also…

    PS Mich wundert, wie der mit dem ganzen Hass überhaupt auf seinen Windows-Remotekisten klar kommt. Nicht das dem vor Aufregung irgendwann was im Gehirn platzt…

  7. Hummel sagt:

    meine zwei Cent:
    ich denke weniger, das da ein MS Manager sich einen Mac kauft, weil er damit besser zurecht kommt.
    Die haben sich sich einen Mac gekauft, weil die Geräte einfach schön aussehen.
    Die Verarbeitung verdammt gut ist (bis auf ein paar Fails, die es ja überall gibt).

    Abgesehen davon wollen die sich, logischer Weise, auch persönlich davon ein Bild machen, warum das OSX / iOS so gut funktioniert.

    In meiner langen Zeit als Admin für Mac OS Client und Server arbeitete, gab es mal eine Anfrage von einem großen Verlag aus Norddeutschland.
    Die wollten in ihrer Verwaltung überall iMacs hinstellen, weil es die MAs und Führungskräfte es so wollten.
    Die sollten allerdings nicht unter OSX arbeiten, sondern, jetzt kommts, unter Windows 7. All deren Anwendungen gab es nicht für OSX.
    50% der MAs dachten wirklich, das sie damals dann unter OSX werkelten.
    "Sieht ja aus wie immer…" war da zu hören.
    Aber es war ein Mac!
    So weit zu den Intel Macs.
    Jetzt haben wir die Silicons und da tut sich MS ein wenig schwer… denkt man.

    Eine VM auf einem Silicon Host, ist z.Z. einzig was läuft.
    Hier privat habe ich UTM und Windows 11 am Start, auf einem M1 MBP.
    Es läuft schneller, als auf meinen tollen Lenovos, ThinkPads oder Fujitsus.
    Mit Abstand!

    Jetzt arbeite ich als Admin für ein reines MS Netzwerk, inkl. Clients.
    Jetzt kommen Fachdienstleiter und Landräte zu uns und wollen einen Mac, weil die schöner sind. (und das OS soll ja auch das beste sein…)
    Soll ich jetzt UTM auf 1000 Clients installieren?
    Die Schulen hier im Norden haben schon angefangen sich vom MS-BS zu verabschieden.

    Kurz, ein Jaguar E Type sieht einfach geiler aus, als der SUV von Teslar

    *die zwei Cent sind jetzt durch*

    :-)

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