[English]Die Installation von Windows 10 oder Windows 11 in virtuellen Umgebungen kann einige Herausforderungen beinhalten. Je nach Hypervisor scheitert die Installation sogar komplett. Blog-Leser Thomas S. hat mir bereits im Dezember 2021 seine Erfahrungen im Zusammenhang mit der Installation von Windows 10 sowie Windows 11 unter Microsofts Hyper-V 2. Generation per Mail geschildert. Ich stelle mal seine Informationen hier im Blog ein – vielleicht können andere Leser davon profitieren.
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Ich hatte ja bereits 2019 im Blog-Beitrag Hyper-V 2nd Gen: Betriebssystem lässt sich nicht installieren darauf hingewiesen, dass die Installation eines Gast-Betriebssysteme mit einer Fehlermeldung 'PXE Network boot using IPv4 …' enden kann. Nun hat sich Thomas mit dem Thema befasst und schrieb mir:
Heute möchte ich mich zum ersten Mal direkt an Sie wenden, weil ich bei dem Thema „Installation von Windows 10/11 in Hyper-V 2. Generation" auf m.E. sehr interessante Informationen gestoßen bin, die sicher zu umfangreich sind, um diese direkt als Antwort in einem Post zu schreiben. Ich möchte es dann Ihrer Beurteilung überlassen, ob Sie diese Informationen weiter verwenden. Ausgangspunkt meiner Problemschilderung ist dieser Post von 2019 [Anmerkung: Der oben genannte Blog-Beitrag].
Ich war vor ca. 3 Jahren bereits von diesem Gen 1/2 -Problem betroffen, als ich mein jetziges Notebook mit Win10 Pro neu erworben hatte und auf die Idee kam, doch in Hyper-V noch ein Win10 zum Testen zu installieren. Ich hatte noch eine Lizenz übrig, die ich dafür verwenden konnte.
Mir war es damals nicht gelungen, dieses Win10 in der VM als Gen2 zu installieren, aber da das Gerät und Hyper-V für mich neu waren, habe ich da nicht weiter herumprobiert, sondern das Win10 als Gen1 installiert. Ihren o.g. Post hatte ich damals auch nicht gefunden. Das war aber soweit ok und reichte für meine Zwecke völlig aus.
Ich war dann nur einmal etwas verwundert, als ich feststellte, dass ich ein Linux problemlos als Gen2 installieren konnte. Jetzt wollte ich aber aus dem Win10 in Hyper-V gerne ein Win11 machen und dazu musste ich dieses Gen2-Problem lösen.
Thomas hat dann die in obigem Blog-Beitrag und weiteren Fundstellen beschrieben Tipps ausprobiert, aber davon hat nichts funktionierte. Es kam immer diese Fehlermeldung, dass der Bootvorgang nicht funktioniert hat. Ausgelöst durch den Hinweis in obigem Blog, dass man die Tastatur in den Hyper-V Einstellungen als "Für physischen Computer verwenden" einstellen sollte (was aber auch nicht die Lösung war), hat Thomas dann die Lösung gefunden:
In dem Moment, in dem der Bootvorgang beginnt und „Press any key…" erscheint, drückt man in der Symbolleiste des VM-Fensters oben links gleich das erste Icon, das ein <Strg>-<Alt><Entf> an die VM sendet.
Dann drückt man „AnyKey", also z.B. die Leertaste und siehe da, die virtuelle DVD (ISO-Datei) bootet und der Installationsprozess beginnt!
Nachdem Thomas dies gefunden hatte, hat er dann in diesem YouTube-Video noch den Hinweis auf die Webseite Solving the "Boot Failed. EFI SCSI Device" error when installing Windows 2012 Server on Hyper-V gefunden. Dort wird beschrieben, dass man vor dem Starten der VM (und dann eine ganze Weile) die Leertaste gedrückt halten soll. Thomas schreibt:
Und tatsächlich, so funktioniert es auch. Mit diesen beiden Kniffen kann man also Windows 10/11 Gen2 Installationen in Hyper-V durchführen.
Das ist m.E. schon eine ziemlich unerfreuliche Sache, dass man diese Kniffe benötigt, da kann ich die Firma Microsoft wirklich nicht verstehen, denn insbesondere mit dem Erscheinen von Windows 11 ist jetzt sicher noch einmal der Bedarf gestiegen, Windows-Installationen in Hyper-V mit Gen2 durchzuführen.
An dieser Stelle mein Dank an den Leser für das Teilen der Erfahrungen. Inzwischen hat sich bei mir die Erkenntnis durchgesetzt, dass die ständigen Updates bei Windows 10 und Windows 11 den Leuten bei der Virtualisierung kontinuierlich Probleme bereiten und das ganze Thema der Branche heftig auf die Füße fallen wird. Ständig müssen die Entwickler der Virtualisierungs-Hosts hinter den "Optimierungen" der Windows 10/11-Entwickler hinterher patchen, um die Gäste virtualisieren zu können.
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Das scheint im Moment an vielen Stellen ein Problem mit der Softwareentwicklung zu sein. Es werden dauernd neue Features implementiert, aber die Qualitätssicherung bleibt dann auf der Strecke.
Für mich fing das ungefähr an, als Firefox dem Trend von Chrome folgte quasi im Monatstakt neue Major Releases zu produzieren, so dass wir heute kurz vor Version 100 stehen. Was, nur nebenbei erwähnt, wieder andere Probleme mit sich bringt.
Ich habe das Gefühl, dass sich die Softwareentwicklung zumindest in Teilen verselbstständigt hat und hinter neuen Features häufig kein Bedarf des Kunden mehr steht.
Die Folgen sind dann die mit Bugs verseuchten Updates, welche mehr schlecht als recht getestet bei den Kunden landen. Das ist auch leider nicht nur ein Microsoft Problem.
Als DELL sich in VMware einkaufte ging auch dort der Featurewahn los. Wir verwenden seit Jahren VMware als Hypervisor und bis zur Version 6.7 war das System sehr stabil und unter den Admins durchaus beliebt.
Mit der Version 7 hat VMware dann das U3 so richtig in den Sand gesetzt. Das Ganze ist so hart gelandet, dass alle Version des U3 komplett zurückgezogen wurden und nicht mehr zum Download bereitgestellt werden.
Es bliebt zu hoffen, dass jetzt wo DELL wieder bei VMware "ausgezogen" ist, man sich auf die alten Stärken besinnt und wieder vor allem Qualität liefert.
Wir sind weiterhin mit der Version 6.7 unterwegs, müssen bis Oktober 2022 aber auf die Version 7, da der Support für die 6.7 dann endet. Ich hoffe das VMware bis dahin die Kurve kriegt. Ich drücke die Daumen.
Das Thema hat mit der agilen Programmierung begonnen – imho. Man kann einfach mal machen und schauen, was bei heraus kommt.
Aber die Hypervisor-Entwickler sind in einer Sandwhich-Position: Deren Produktmarketing will neue Features, die dann die Qualität drücken. Andererseits müssen die in den Hypervisoren ständig die Winkelzüge von Microsoft abfangen, weil sonst deren Windows 10/11 nicht mehr als Gäste installierbar sind.
Da bin ich mir nicht ganz sicher ob das an "Dell" liegt. Dell war immer ein sehr guter Lieferant mit überdurchschnittlichem Support und gerade schon verwunderlicher Flexibilität für einen Großkonzern. Und zwar unabhängig davon ob man als Einzelkämpfer/in-Freelancer/in dort Kunde war oder als 500 oder 5000 Mitarbeiter-Betrieb.
Nach meinem Eindruck fing der Schlamassel bei Dell an, als EMC dazugekommen ist. Abgesehen von einem Qualitätsknick vor zich Jahren als Teile der Produktion/Auslieferung aus Limerick weg verlegt worden sind.
Ich kenne bei Dell sowohl als auch. Auf der einen Seite bauen sie Rechner, Server und Notebooks die ewig halten. Manchmal liefern sie aber halt leider auch nur Mist. Gerade die Windows 8 Tabletts waren echt Dreck. Ich habe vier Windows 8 Pro Lizenzen weil sie viermal das Mainboard getauscht haben! In einem Server waren Seagate Desktop Festplatten verbaut die für eine Laufzeit von jährlich 2000 Stunden spezifiziert waren. Als die dann ausfielen waren sie aber natürlich nicht im fünf Jahre Pro Support mit drin. Ein Rechner ließ sich nur ganz selten einschalten, das Netzteil wars aber nicht. Ein Bios Update wie vom Support gefordert funktionierte nicht, daher verweigerte man weiteren Support. Beim Update schält der Rechner einmal aus und wieder ein das tat meiner ja aber nicht mehr. Obwohl die Machine noch im Support war, war ich schon davor sie zu verschrotten. Eine Websuche ergab das das ein bekannter Bios Bug war, man musste irgendwas deaktivieren und dann konnte man das Update durchführen. Vom Dell Support hätte ich erwartet das er das weiß! Ich kaufe weiterhin bei Dell aber spare grundsätzlich jedes Geld für Support. Entweder die Geräte von Dell sterben gleich oder sie laufen 10 Jahre und länger! Ich halte daher einfach einen alten Rechner oder Server auf Halde den man dann im Notfall einsetzen kann.
Nicht nur bei den "großen" Herstellern/Softwareherstellern merkt man es – die "kleinen" fangen auch so an – erstmal Features (passt ja besser für das Marketing), dann erst Qualität.
z.B. Nextcloud bringt gefühlt jeden Monat eine neue Major-Version mit neuen Features, die jedoch noch nicht vollends im Workflow integriert sind. Alte fehlende Integrationen bleiben seit Jahren dabei auf der Strecke.
Es gibt sicher noch andere…
Hyper v gen 2 ohne probleme kann ich windows 10 oder 11 installieren.
Kann das problem 0 nachvollziehen.