Nachlese: Fix für Hyper-V-Host Start-Problem in Windows (Januar 2022)

Windows[English]Die Sicherheitsupdates vom 11. Januar 2022 für Windows Server 2012/R2 hatten zur Folge, dass der Hyper-V Host anschließend nicht mehr gestartet werden konnte. Zum 17. Januar 2022 hat Microsoft dann Sonderupdates zur Korrektur dieses Problems freigegeben. Hier eine Nachlese zu diesem Sachverhalt.


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Das Hyper-V-Host Start-Problem

Kurz nach Freigabe der Sicherheitsupdates vom 11. Januar 2022 für Windows Server 2012 und Windows Server 2012 R2 meldeten sich Administratoren hier im Blog, die über nicht mehr startende Hyper-V Hosts berichtet. Von Benutzer TomTom gab es in diesem Kommentar folgende Hinweise:

VM´s auf Server 2012 R2 Hypervisor starten nicht mehr.
Als Fehlermeldung kommt das der Hypervisor nicht läuft.

Im Ereignislog wird beim starten des HyperV Servers protokolliert: (ID 80, Hyper-V-Hypervisor)
Hypervisor launch failed; The operating systems boot loader failed with error 0xC00000BB.

Ich hatte den Sachverhalt im Blog-Beitrag Windows Server 2012/R2: Januar 2022 Update KB5009586 brickt Hyper-V Host zeitnah aufgegriffen. Verantwortlich für diesen Fehler waren folgende Sicherheitsupdates vom 11.1.2022:

  • KB5009624: Windows Server 2012 R2 (Monthly Rollup)
  • KB5009624: Windows Server 2012 R2 (Security only)
  • KB5009586: Windows Server 2012 (Monthly Rollup)
  • KB5009619: Windows Server 2012 (Security only)

Microsoft hat einige Tage später den Sachverhalt in den oben verlinkten Supportbeiträgen in der Liste der bekannten Probleme bestätigt und schrieb dazu:

Nach der Installation dieses Updates auf einem Gerät mithilfe von Unified Extensible Firmware Interface (UEFI) werden virtuelle Computer (VMs) in Hyper-V möglicherweise nicht gestartet.

Die obige Erläuterung erklärt auch, warum nicht alle Hyper-V-Installationen betroffen waren. Nicht detailliert wurde die Erläuterung in diesem Kommentar: Root cause is with code incorrectly referencing the file type for the hvloader Win2k12 R2 servers running on UEFI platform will see this regression while BIOS machines will not see this regression. Abhilfe brachte nur die Deinstallation der betreffenden Sicherheitsupdates. Danach starteten die Hypervisoren wieder normal.

Korrekturupdates veröffentlicht

Zum 17. Januar 2022 hat Microsoft dann Sonderupdates freigegeben, die laut Microsoft die für die jeweilige Windows-Version relevanten Bugs korrigieren sollen. Hier die Liste der Updates, die den Hyper-V-Bug korrigieren sollen:

Im Statusbereich von Windows Server 2012 / R2 findet sich gleichzeitig der Eintrag Virtual machines (VMs) in Hyper-V might fail to start, der angibt, dass das Hyper-V-Startproblem in Windows 8.1, Windows Server 2012 R2 und Windows Server 2012 durch die oben genannten Korrekturupdates behoben sein soll.

Es ist zu beachten, dass nur ein Korrekturupdate für die jeweilige Server-Version veröffentlicht wurde – ungeachtet der Tatsache, dass zum 11.1. jeweils ein monthly Rollup und ein Security only Update veröffentlicht wurde. Da die Korrekturupdates für Windows Server 2012 / R2 nicht kumulativ sind, werden die alten Updates vom 11.1. und das Update vom 17.1. zur Installation benötigt (siehe auch diese Diskussion).

Wer Bedenken hat, dass auf der betreffenden Maschine mit Windows Server 2012 R2 ein Domain Controller in die Boot-Schleife läuft, kann das Sicherheitsupdate vom 11. Januar und danach das Korrekturupdate vom 17. Januar installieren, ohne jeweils die Maschine neu zu booten. Dann sollte der Hyper-V-Bug beseitigt sein, ohne dass die DC-Boot-Schleife auftritt.


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Zu beachten ist, dass die Updates über den Microsoft Update Catalog heruntergeladen und installiert oder in WSUS zur Verteilung aus dem Download importiert werden können. Nach Installation der Updates sollten die Hyper-V-Instanzen wieder starten. Von Problemen ist mir aus der Blog-Leserschaft nichts zugetragen worden.

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10 Antworten zu Nachlese: Fix für Hyper-V-Host Start-Problem in Windows (Januar 2022)

  1. Robert sagt:

    "Zu beachten ist, dass die Updates nicht per Windows Update verteilt werde. Die Updates können aber über den Microsoft Update Catalog heruntergeladen und installiert oder in WSUS zur Verteilung aus dem Download importiert werden."

    Dies ist nicht korrekt. Auf Windows Server 2012 R2 wird unter Windows Update KB5010794 als optionales Update angeboten. Man wählt dann einfach das alte böse Update vom 11.01.22 aus und ZUSÄTZLICH unter optionale Updates das KB5010794. Dann werden beide 'in einem Rutsch' installiert. Habe ich 2x bereits auf Windows Server 2012 R2 (als DC) durchgeführt – ohne Probleme! Die beiden Server (DCs) auf denen ich das gemacht habe sind beide virtuell unter Hyper-V.

  2. Wil Ballerstedt sagt:

    Bei den vielen missglückten Updates die Microsoft raushaut, frage ich mich gerade, was in der Geschäftswelt abgeht. Auch wenn dort Windows selbst nur Mittel zum Zweck ist, streikt Windows, streikt das Geschäft, wenigstens in Teilen. Schluckt die das einfach? Gibt Microsoft dicke Rabatte? Entschädigungen? Oder übersehe ich ein Umdenken bei Microsoft?

    • Günter Born sagt:

      Falsche Frage "Oder übersehe ich ein Umdenken bei Microsoft?" Die muss heißen: "Oder übersehe ich ein Umdenken bei Unternehmen?" – Antwort: Nein. Ich bekomme zwar mit, dass Admins murren, weil die das trifft. Aber deren Management ist auf der Schiene "ist alternativlos" unterwegs …

      • Wil Ballerstedt sagt:

        Demnach fehlen Vorbilder. Was ist aus den vielen Migrationen seitens der Staaten wie Süd Korea geworden?

      • Michael sagt:

        Das Problem ist nicht das OS sondern die Software Anbieter, wir Admins suchen uns nicht aus auf welcher Plattform der Softwarehersteller XYZ seine Software anbietet… Diskussionen darüber wie nehmt doch Linux, BSD, Solaris etc. sind irrelevant sofern die benötigte Software nur unter Windows läuft und supported wird…und hier reden wir oft auch von so nischiger Branchensoftware, die du nicht anders bekommst selbst wenn es vielleicht Mal wo auch eine AlternativSoftware gibt…was soll der Admin da also machen?

        • Günter Born sagt:

          Mich deutscht, ich schrieb von "Management" in meinem Kommentar. Es ist die Kultur "das machen alle so", die sich durch alle Management-Schichten deutscher Unternehmen und Behörden zieht, die diese Abhängigkeit gefördert hat.

          • Michael sagt:

            ok tauschen wir Admins mit Management ist es ja nicht besser, das Management zB für Produktionsbetrieb möchte dass Maschine X läuft, Hersteller Y sagt "kannst du haben, aber läuft nur mit Windows". Bei Individual Software gebe ich ja sofort zu, dass man hier noch stark Einfluss nehmen könnte…potential sehe ich vor Allem bei Institutionen wie staatliche Verwaltungen…da steckt so viel verschenktes Potential dahinter, aber so lang auch der Föderalismus wütet wird das auch nie etwas. Aber kleine Unternehmen greifen Budgettechnisch eher zu Stangenware.

    • 1ST1 sagt:

      Wenn "die Geschäftswelt" gute Admins hat, bekommt außer der IT-Manager von dem Geschehen das Management erstmal garnichts mit. Sprich es gibt keine bemerkbaren Ausfälle. Denn gute Admins stellen nach 1-3 fehlgeschlagenen Updates (auf erstmal unwichtigen Systemen) fest, dass es da ein systematisches Versagen gibt und stellen weitere Updates ein bis eine Recherche im Internet (hier!) ergibt, dass sie nicht alleine betroffen sind und warten dann bis es Abhilfe vom Hersteller gibt. Gleichzeitig gibts eine Risikomeldung an den IT-Manager, der dann abwägen muss, wie mit der Lage umzugehen ist.

    • Walter S. sagt:

      Wo und wie will man sich den dort beschweren?
      Man kommt i.d.R. ja gar nicht an irgendjemanden ran. Große Firmen mit teuren Verträgen haben vl. entsprechende Ansprechpartner, aber die 0815-Bude wird die Probleme halt still "fressen". Ich kann mich nicht erinnern, dass bei uns (~1.500 Mitarbeiter) mal bei so Themen jem. vom Management auf Mirkosoft in irgendeiner Form drauf gehauen hätte.

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