50 Jahre Microsoft: Grandioser Aufstieg, grandiose Flops und Proteste

Am heutigen 4. April 2025 feiert die Firma Microsoft ihr 50 jähriges Firmenjubiläum. Gegründet von einem jungen Nerd Namens Bill Gates ist es heute ein Multi-Milliarden-Dollar-Konzern. Vielen als Windows-Hersteller bekannt, verdient man das Geld mit Cloud-Angeboten. Noch ein kurzer Blick auf dieses Firmenjubiläum, welches von der Copilot-Show, aber auch Protesten begleitet wurde.


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April 1975, was war da?

Ich erinnere mich, dass ich da gerade vor der Fachhochschulreife stand und einige Klausuren zu schreiben hatte. In den USA setzte sich ein junger Nerd Namens Bill Gates  mit seinem Kumpanen Paul Allen dran, am 4. April 1975 ein Unternehmen Namens "Micro-soft" in Albuquerque (New Mexico) zu gründen. Gates bekam 60 Prozent der Firmenanteile (die später auf 64 % erhöht wurden) und der inzwischen verstorbene Allen 40 Prozent.

Ihr erstes Produkt war ein BASIC-Interpreter für den Altair 8800, geschrieben von Bill Gates und Monte Davidoff. Da beide keinen Altair 8800 besaßen (der wurde 1974 entwickelt, kam aber erst 1975 auf den Markt), musste eine Digital Equipment PDP 10 herhalten, auf der ein Intel 8080 Emulator zur Codeausführung lief.

Bill Gates und Paul Allen in den Anfangstagen von Microsoft
Bill Gates und Paul Allen in den Anfangstagen von Microsoft

Bill Gates hat den Assembler-Quellcode des BASIC-Interpreters kürzlich als 153-Seiten-PDF veröffentlicht. Die heise-Redaktion hat in diesem Artikel die Entstehung dieses BASIC-Interpreters thematisiert und in diesem Beitrag die Firmengründung sowie die Vermarktung des ersten Produkts nachgezeichnet.


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In dieser Zeit wäre Microsoft fast pleite gewesen, wenn nicht ein Angestellter, Bob Greenberg, einen Kredit von 80.000 US-Dollar gewährte. Waren wilde Zeiten damals, und ich persönlich habe von dieser Entwicklung nichts mitbekommen – war ich 1974 doch gerade vom Rechenschieber (von Generationen von Ingenieuren, und von mir als Lehrling, benutzt) auf einen Taschenrechner, der gerade die vier Grundrechenarten konnte umgestiegen.

Die Zeit nach 1975

Erst nach dem 15 monatigen Wehrdienst bei der Bundeswehr führte mich ab 1976 ein Ingenieur-Studium der physikalischen Technik, so im Jahr 1977, mit einer Pflicht-Vorlesung FORTRAN an das Thema Digitalrechner heran. War eine "wilde Zeit", wo ich Programme in FORTRAN mit Lochkarten gestanzt habe und im Batch-Betrieb in der damaligen Kernforschungsanlage Jülich laufen lassen durfte. Gleich mehrere Begebenheiten sind mir aus dieser Zeit im Gedächtnis haften geblieben:

  • Der Pflichtkurs FORTRAN war bei den Ingenieurstudenten äußerst unbeliebt. Ich selbst erinnere mich, Stunden gesessen zu haben, um einen Fünfzeiler als Programmcode zu verfassen.
  • Man gab den Lochkartenstapel ab und bekam am Folgetag einen Ausdruck. Jeder Syntax-Fehler führte (Gottlob nicht zum Absturz einer Rakete, sondern) zu einem Fehlerausdruck, wo groß das Wort ERROR zu erkennen war.
  • War die Syntax korrekt, machte das Programm oft ungewöhnliche Dinge, speziell wenn eine FOR-Schleife nicht enden wollte. Eine PRINT-Anweisung in der Schleife sorgte für lange Papierausdrucke, wobei es irgend eine Grenze gab, wo der Batchlauf und der Ausdruck gestoppt wurden.
  • Das Wort ERROR scheint schon damals eine ungeahnte Faszination in mir ausgelöst zu haben. Jedenfalls war es das Wort, was mich herausforderte, jede Programmzeile x Mal vor dem Stanzen auf dem Lochkartenstanzer auf syntaktische Korrektheit zu prüfen – und die Logik des Programmablaufs mit Bleistift auf einem Papierbogen nachzuvollziehen. Nur so habe ich geschafft, dass die Programme meist im 2. Batchlauf syntaktisch korrekt und logisch fehlerfrei liefen.
  • Ein Kommilitone fiel bei unserem Mathe-Professor arg unangenehm auf, als wir eine Programmieraufgabe, zu lösen in FORTRAN, abgeben mussten. Der Kerl hatte die Aufgabe in BASIC schreiben lassen und dachte, er kommt damit durch. Das gab Zoff – aber Bill Gates war da nicht daran beteiligt, ich schwör, von dieser Welt wussten wir noch nichts.

Mir selbst gefiel die Tatsache, dass ich die FORTRAN-Programme sehr fix (mit meiner Papier-Simulation) zum Laufen bekam, und so, mangels programmierbarem Taschenrechner (hatte keinen reichen Vater, wie viele Kommilitonen) Berechnungen erledigen lassen konnte. Ach ja, reichlich Papier gab es auch, denn die Rückseite der beschnittenen Computerausdrucke verwendete ich für die Vorlesungsmitschriften. Ein Bleistift und ein Radiergummi waren die wichtigsten Utensilien im Studium – selbst am Zeichenbrett, was ich auch noch in den Konstruktionslehrgängen kennen lernen durfte (von Seilzügen bis Getriebe gab es allerlei zu berechnen, zu konstruieren und dann zu zeichnen – wobei ich mein Genie wohl arg unter den Scheffel gestellt haben muss – na ja, net g'schennt isch gelobt genug – und eine später im erste Job im Flugzeugbau als Ingenieur von mir konstruierte Ultraschall-Tauchtechnik-Anlage, in meinen Augen grottenschlecht, war 25 Jahre in Betrieb – was hätte aus mir werden können – nur wollte mich die Raumfahrt nicht).

Aber dieses FORTRAN hatte es mir irgendwie angetan und ich habe als einer der wenigen Studenten noch FORTRAN 2, sowie PL/1 als Wahlkurse belegt. Und vom Matheprofessor, der wohl angetan von einem Studenten war, der sich für das Programmieren interessierte, bekam ich Zugang zu einem Krantz Mulby 3-Rechner der FH. War eine ganze Schrankwand, und das Teil wurde in BASIC programmiert. Was hätte aus mir im Bereich Informatik werden können – aber ich musste arbeiten (Elektroinstallationen in Reinigungen montieren, Kühltürme schweißen, Rasen mähen), um die Familie zu ernähren.

Erst 1979 kam "der Clash" mit einer PDP 11/04 in der Diplomarbeit, wo nix mit Lochkarten war. Das Ding wurde von 8-Zoll-Diskette gebotet und es gab ein RTS-Betriebssystem, auf dem man Befehle wie PIP, COPY, DELETE etc. ausführen musste, um Dateien zu handhaben. Waren alles spanische Dörfer für mich, aber ein dickes Manual verriet mir die Geheimnisse der Maschine.

Später kam im ersten Job im Flugzeugbau wieder eine PDP 11/04 in meine Finger, wo ich nebenbei Prüfprogramme für zerstörende Materialprüfmaschinen der Firma Instron modifizieren musste. Dort wurden Flugzeugteile des Tornado und des Airbus bis zum Bruch in der Maschine Zug- und Biegevorgängen ausgesetzt. Und in dieser Zeit arbeitete auf der anderen Seite des "großen Teichs" Bill Gates zusammen mit Paul Allen daran, die Firma Microsoft durchzubringen.

Genialer Schachzug: MS-DOS an IBM verkauft

Bill Gates war ein cleverer Hund mit viel Geschäftssinn, der mitbekam, dass IBM einen sogenannten Personal Computer bauen wollte. Zuerst dreht er den IBM-Managern sein BASIC an. Und on top konnte er die IBM-Manager überzeugen, dass er ein Disk-Operating-System (DOS) für die Maschine liefern würde, welches statt CP/M 86 als IBM-DOS vermarktet werden sollte. Ab 1981 wurde der IBM PC mit IBM-DOS ausgeliefert.

Meine Begegnung mit Microsoft muss wohl so 1984 stattgefunden haben, als ein Projekt eines Kollegen auf meinem Schreibtisch landete. Der Kollege hatte den Exit in Richtung  Nixdorf und Unix gemacht, und ich durfte den Klump beim Inhouse-Kunden auf Vordermann bringen. War eine Betriebsführungssoftware, geschrieben in dBASE 2, die ich dann erweiterte und gebrauchsfähig machte.

Weil ich seit 1981 Intel 8085 Mikroprozessorsysteme auf Assembler, FORTRAN und PL/M-Programmiersprachenbasis für Chemieanlagen programmiert hatte (ich war 1981 aus dem Flugzeugbau weg und in eine große Chemiefirma gewechselt, um Sonderlösungen mit (Mikro-)Computern entwickeln zu können), interessierte mich dieser IBM PC/XT und dessen Beiwerk ungemein. Der IBM-Fritze hatte uns erzählt "ist der erste IBM PC/XT, der nach Europa ging", und das Teil habe eine 10 Megabyte große Festplatte, sowie ein IBM-DOS 1.x. Besonders spannend: Der Maschine lagen ein CP/M 86 auf Diskette, sowie dBASE II und UCSD Pascal bei.

Besonders interessierte mich aber ein gut 5 cm dickes Manual, welches eine fotokopierte Dokumentation der IBM-DOS Betriebssystembefehle, eines auf dem Rechner laufenden BASIC sowie die gesamten BIOS-Einsprungpunkte für Assembleraufrufe dokumentiert waren. Verfasst war das größtenteils von einem Bill Gates. Kopiert werden musste das, weil die Handbücher bei Auslieferung nicht fertig gedruckt waren. Eine solche Dokumentation gab es später nie wieder – und ich ärgere mich noch heute, dass ich diese Kopie in einem Anfall von Aufräumwut aus meinem Büro in den Papierabfall geworfen habe.

Die Kenntnisse in der Programmierung von Mikroprozessorsysteme sowie die BIOS-Dokumentation waren für mich die Einstiegspunkte für meine Bücher mit dem Titel "Das MS-DOS Programmierhandbuch", von denen die letzte Version zu MS-DOS 6.x von Microsoft Press Deutschland aufgelegt wurde.

Auf dem weiteren Weg kamen dann neben MS-DOS noch Microsoft Word für DOS, und später, als ich seit 1993 bereits als Autor freiberuflich tätig war, noch Windows 3.x, Windows 9x, Windows 2000, Windows XP, Windows Vista, Windows 7, Windows 8.x und Windows 10 hinzu. Windows 11 spare ich aus, da dieses hier nur in VMs für kurze Tests läuft.

Neben Betriebssystemen gab es dann noch Word für Windows und Excel für Windows, zu denen ich ebenfalls Buchtitel geschrieben habe. Die älteren Leser erinnern sich noch, dass diese Büroprogramme unter dem Namen Office zusammengefasst und vermarktet wurden.

Und irgendwann wurden wir dann vom Assistenten Clippy gequält. Clippy ist vermutlich Geschichte, heute werden Nutzer mit immer neuen Bugs und GUI-Änderungen in Microsoft 365 drangsaliert. Aktuell "beweist" eine eigene Microsoft-Studie, dass es für Kunden nichts besseres als ein Microsoft 365 Abo gibt. heise hat das hier thematisiert, ein Mittelständler kommentiert hier die Buzzwords und seine Sicht der Dinge.

Tops und Flops, Cloud und AI

Die Geschichte Microsofts ist geprägt von grandiosen Erfolgen und riesigen Flops. So hatte Microsoft mal Xenix als Unix-Derivat im Portfolio, gibt es nicht mehr. MS-DOS (das eigene Label für IBM-DOS) wurde aber genau so ein Erfolg wie die diversen Windows-Versionen oder Microsoft Office, was heute als Microsoft 365 vermarket wird. Gates und seine Mannen bewiesen oft ein Gespür für Märkte und das Marketing hatte die Gabe, die Konkurrenz auszubremsen, bis eigene Produkte halbwegs präsentabel waren.

Wer erinnert sich noch an IBMs OS/2 (OS halbe im Sprachgebrauch), von Microsoft für IBM entwickelt und von denen bezahlt. Intern ließ Gates aber sein Windows entwickeln und Software für dieses Betriebssystem schreiben. So konnte er IBM mit OS/2 elegant ausbremsen und Windows zum Erfolg führen.

Die Entwicklung des Internet wurde von Gates verpennt – erst sehr spät setzte er alle Hebel in Bewegung, baute Internet-Funktionen in Windows ein und schob den Internet Explorer als kostenlosen Browser auf die Windows-Maschinen. Das war der Tod des Netscape Navigators und der Internet Explorer wurde zum "Grab für viele Webseiten". Weiterhin mutierte der IE als Einfallstor für Schädlinge. Heute lässt Microsoft den "zugekauften" Chromium Edge auf die armen Anwender los, die Eigenentwicklung wurde vor Jahren eingestellt.

Legendär war auch Windows Longhorn, was nach vielen Jahren als Windows Vista heraus kam, und sehr schnell durch das dann sehr brauchbare und erfolgreiche Windows 7 ersetzt wurde.

Dann gab es den ersten Handheld-Computer, angeblich das nächste große Ding, für den Gates sogar ein Stift-Windows entwickeln ließ. War ein riesiger Flop, an den sich niemand erinnert – erst Apple machte Tablet-PCs mit dem iPAD salonfähig.

Oder der Zune MP3-Player, der dem iPod Konkurrenz machen sollte, aber grandios unterging. Die Smartphone-Welle hat Microsoft gänzlich verschlafen. Der Zukauf von Nokia sollte die Lumia-Smartphones befeuern und Windows Phone eine Plattformbieten, um gegen Apples iPhone mit iOS sowie die zahlreichen Google Android-Smartphones zu bestehen. Ist alles Geschichte, grandios gescheitert, wie wir heute wissen. Nachfolgender Tweet zeigt einige Produkte.

50 Jahre Microsoft

Nach Gates und Steve Ballmer als Vorstand kam der indisch-stämmige Satya Nadella als CEO im Jahr 2014 ins Amt. Nadella hat bei Microsoft einen Kulturwandel ausgelöst, der erst Mobile-first und dann Cloud-first als Ziel ausgab. Seit dem Amtsantritt ist der Börsenwert von Microsoft stark gestiegen. Microsoft verdient mit Cloud-Diensten und Microsoft 365 ein Heiden-Geld und hat quasi Monopol-Charakter erlangt. Nachfolgend die Logos, die die Firma im Laufe der Jahre verwendet hat.

Microsoft Logos im Laufe der Zeit

Die neueste Entwicklung sind AI-Lösungen, die auf der von OpenAI aufgekauften ChatGPT-Technologie aufbauen. Ob das den Erfolg fortsetzt? Man weiß es nicht. Aber heute feiert sich Microsoft und sein 50 jähriges Bestehen – heise hat in diesem Artikel etwas zur ChatGPT-Show zusammen gefasst.

Drei Microsoft CEOs zur 50 Jahr-Feier und ein Störer

Ganz rund scheint die Microsoft-Show aber nicht gelaufen zu sein. Obiger Tweet gibt einen Zwischenfall wieder, wo die drei Microsoft CEOs Bill Gates, Steve Ballmer und Satya Nadella auf dem Podium sitzen. Ein "Microsoftler" springt auf, läuft nach vorne und ruft "Ihr seid alle Heuchler" und setzt sich wieder hin (habe ich in einer kurzen Video-Sequenz auch gesehen).

Wenn ich mich erinnere, waren die Meinungen der Leute zu Microsoft schon "mein Leben lang" (oder soweit ich mich erinnern kann) ziemlich kontrovers. Für die einen alternativlos, für die anderen rotes Tuch. Vieles wäre der Welt erspart geblieben, wenn Gates mit Microsoft zu Beginn gescheitert wäre – aber wer weiß, was die IT-Welt für uns bereit gehalten hätte.

Ach Microsoft, es ist zum "Haare-(aus-)raufen" – wenn ich die drei Personen auf der Bühne in obigem Foto so sehe, ist da was dran. Und Bill sowie meine Wenigkeit haben über die letzten 50 Jahre arg graue Haare gekriegt. Eine spannende Zeit war es schon, wenn ich auch zunehmend weniger Microsoft-Produkte nutze (und wenn, dann alten Klump). Zeiten ändern sich. Trotzdem Gratulation an Bill – wir sind ja in einem Alter und der Kerl hat etwas beachtliches geschaffen – da ziehe ich meinen Hut vor.

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12 Antworten zu 50 Jahre Microsoft: Grandioser Aufstieg, grandiose Flops und Proteste

  1. Gast sagt:

    Ja, die Proteste:
    Microsoft feiert sich in diesen Stunden mit einer großen Show in seinem Haupt­quartier selbst. Dabei wurde die Ansprache eines der führenden Ma­na­ger allerdings von einer Mitarbeiterin unterbrochen. Sie kritisierte den KI-Chef Mustafa Suleyman und den Softwarekonzern als Ganzes als "Kriegsprofiteur".
    https://winfuture.de/news,150121.html

    Das es um Israel geht, spare ich mir einen Kommentar, möge sich jeder selbst seine Meinung bilden.

  2. CompeffBlog sagt:

    Wow, großartiger langer Artikel mit persönlichen Anekdoten und Fairness.
    Ist schon irre, was wir seit den 80ern an Entwicklungen mitgemacht haben …
    Irgendwie vermisse ich manchmal die magischen Momente der CP/M Eingabeaufforderung am Schneider CPC 6128.
    Die Magie, ein Computerfreak zu sein und anderen mit dem eigenen Wissen zu helfen ist irgendwie zu Noteinsätzen mit Besen und Kehrschaufel verkommen.😉

    Skurril:Einst verklagte die EU Microsoft wegen des Mitlieferns des Internet Explorers mit Windows, quasi browserkartellrechtlich.
    Heute vergeht kein Tag, ohne dass ein EU-Politiker die Abhängigkeit von US-Tech anmahnt, während jeden Tag Terabytes an Daten durch Firmenaufkäufe, fehlgeleiteten Digitalsierungswahn und 1xKlick auf die Frage einer App names Onedrive, die sich immer wieder selbst auf den Rechner mogelt ("lassen Sie uns jetzt ihre Daten sichern") in die MS-Cloud wandern.

    Ich denke: Obwohl wir IT-Dinos alle noch blendend aussehen, haben wir allesamt innerlich graue Haare bekommen, da kann ich Dich trösten. Und wer's äußerlich nicht hat, der färbt garantiert! 😅

    Happy Billday!

    • Gast sagt:

      " und 1xKlick auf die Frage einer App names Onedrive, die sich immer wieder selbst auf den Rechner mogelt ("lassen Sie uns jetzt ihre Daten sichern") in die MS-Cloud wandern."

      Setzt voraus, dass du an der Cloud angemeldet bist, das liegt ja bei dir.
      Kann man machen, muss man aber nicht.

      • Anonym sagt:

        OneDrive mogelt sich immer wieder rein, z.B. wenn man wg. Office Lizenz einen Microsoft Account angelegt hat.

      • CompeffBlog sagt:

        mir passiert das nicht, Gast. Aber zig Privatpersonen und Kleinbetrieben, die sich nen Win11-Rechner selbst kaufen und gar nicht ins Windows kommen ohne sich ein MS-Konto anzulegen.

  3. Yossarian sagt:

    Schöner Rückblick, hat wirklich Spass gemacht zu lesen!

  4. TBR sagt:

    Gates war und ist ein ausgezeichneter Geschäftsmann. Wo wären wir heute ohne Microsoft? Ich denke das kann niemand beantworten. Gratulation!

  5. Gast sagt:

    Ach ja, die gute alte Zeit

    Irgendwann ein Buch gekauft: PC bauen (Titel weiß ich nicht mehr), dazu eine Computerzeitung mit Kleinanzeigen von Computerläden, um Teile zu kaufen und den ersten PC zu bauen (habe noch nie einen PC für mich gekauft).

    DOS und Windows 3.1 OEM auf einem Diskettenstapel gekauft und installiert.
    Erste Internet-Kontakte mit Windows 95 und grottenlahmem Modem, später ISDN.
    Was war ich froh, als ich einen der ersten DSL-Anschlüsse buchen konnte.

    Dann kam Windows 2000. Endlich mal was, das ordentlich gearbeitet hat. Dazu Office 2000, das große Paket zum kleinen Preis (glücklicher Zufall).

    Weiter ging es durch alle Windows-Varianten bis 11, plus MS-Office bis 365 (bis Ende 2024, nun LibreOffice und Betterbird).

    Es ist schon faszinierend, wie sich das alles entwickelt hat, aber durch die aktuelle Entwicklung mit immer mehr Cloud-Zwand und KI neigt sich die Ära Microsoft bei mir doch langsam dem Ende zu.

    Danke Microsoft, für viele interessante Jahre.
    Danke Microsoft, dass ihr Windows 10 abschaltet und Windows 11 nicht auf etwas reiferer Hardware läuft (ohne Tricks), damit habt ihr mich sehr motiviert, den Pfad des Pinguins zu gehen ;-)

  6. Herr IngoW sagt:

    Sehr schöner Artikel.
    Da merkt man wie alt man selbst schon ist.
    Die grauen Haare, Schwamm drüber, bei manch sind schon kaum noch welche da, also auch Schwamm drüber und dann Politur.
    Ohne Billi wäre die Welt eine andere, wer weiß welche es gewesen wäre.
    Bei "Zurück in die Zukunft" konnte man das Raum-Zeit-Kontinuum ändern, im waren Leben kommt es wie es kommt, es gibt keinen der das bestimmt, auch wenn das manche glauben.
    Für das glauben sind andere zuständig.

  7. Froschkönig sagt:

    Ich glaube nicht, dass die IT ohne Microsoft heute viel anders wäre. Ohne MS-DOS wäre es bei IBM halt das grundsätzlich nicht so verschiedene CP/M 86 gewesen. Der Macintosh bzw. der Vorgänger Lisa entstand ganz unabhängig von Microsoft nach einem schönen Tag von Steve Jobs im Xerox-Park. Vielleicht würde jetzt der Mac den Markt dominieren, vielleicht GEM auf einem CP/M-Nachfolger auf einem modernen 68K-Prozessor-Nachfolger. Auch das Internet entstand nicht bei Microsoft. Und wir würden ein 1ST-Word-Plus, Wordstar oder Wordperfect auf einer der GUIs verwenden. Oder wir würden alle mit Geoworks-365-Cloud-Edition arbeiten. Naja, bis auf so ein paar wiederspenstige Gallier in einem kleinen Dorf mit ihrem Linux. Statt Bill Gates wäre Garry Kildall, oder die Tramiel-Brüder die Milliardäre, der Big Evil, der Philandroph. Wer weiß, aber das alles hätte die Welt nicht viel anders gemacht. Auch Trump, Putin und diese anderen Idioten hätte das nicht verhindert.

  8. Ralf Lindemann sagt:

    Zitat: "Besonders interessierte mich aber ein gut 5 cm dickes Manual …" – Ist es das:
    https://archive.org/details/ibm-pc-dos-1.0-aug.-1981
    Oder war das noch was anderes?
    Den Ärger, so ein aus heutiger Sicht interessantes Dokument aus der stürmischen Anfangszeit weggeworfen zu haben, kann ich verstehen. Aber man kann halt nicht jede technische Dokumentation vier Jahrzehnte aufbewahren, um dann zu entscheiden, ob sie historisch interessant ist und aufbewahrt werden sollte, vor allem nicht, wenn noch andere Personen im Haushalt leben, die das vielleicht nicht so brennend interessiert.

    • Gustav sagt:

      In Anlehnung an die von Ralf Lindemann angegebene URL – hieß die von IBM vertriebene Version von MS-DOS nicht "PC-DOS", nicht IBM-DOS?

      Ibmdos.com und ibmbio.com waren nur die Namen der versteckten Systemdateien bei PC-DOS (statt msdos.sys und io.sys).

      Ich glaube, mit diesem Wissen oute ich mich altersmäßig auch schon ziemlich.

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